Seit einer Woche macht meine ältere Schwester Ferien in Ardez, in der süd-östlichen Ecke der Schweiz, im Unterengadin. Sie hat da ein Hotel gefunden, das seit Corona zu einem Appartemenhaus umgewandelt wurde. Zimmer mit oder ohne Balkon sind relativ günstig für je eine Woche oder ein Mehrfaches davon zu buchen. Mehrere Male hat sie mich zu überzeugen versucht, auch mal dorthin mitzukommen. Gesagt getan, heute starte ich. Überstürzt gepackt Reise ich um 10.25 ab Brienz. Ein prächtiger Tag!


20 Minuten später sind wir schon im Anstieg zum Brünigpass auf 1002 Meter Scheitelhöhe. Ich möchte noch einen letzten Blick zum Brienzersee erhaschen, da erregt etwas anderes meine Aufmerksamkeit: weidende und keine 25 Meter neben der Bahnstrecke umher tollende Gämsen. Ist das ein Winteromen?

Eine halbe Stunde nachdem wir Brienz verlassen haben, erreichen wir die Dienststation Chäppeli, wo sich jede Stunde einmal zwei Interregio begegnen.
Wir befinden uns hier auch in allernächster Nähe zum geographischen Mittelpunkt der Schweiz, der Älggialp.

Wir müssen nicht anhalten, fahren ganz langsam durch die Station, fädeln uns ins Zahnrad ein, durchqueren einen kurzen Tunnel und haben dann einen schönen Blick auf den noch nicht vollen Lungernsee.

Bei diesem dunstigen Wetter muss ich jetzt einen letzten Blick zu den Berner Alpen werfen., bevor sie verschwunden sind.



Dieses Dorf da unten ist mit seiner Fläche vom total 86 Quadratkilometern genau gleich gross wie Zürich.

Nach dem Umsteigen in Luzern, döse ich im Bombardier Schüttelbecher Twindexx bis 1 Minute vor der Ankunft in Zürich Hauptbahnhof. Ja ich bin müde, die Schmerzen im linken Fuss haben mich mal wieder nicht länger als 4 Stunden durchschlafen lassen. Aber die Rüttelbewegungen des Zuges hätten mich auch gar nicht lesen oder etwas schreiben lassen.

Diese Fussgängerbrücke über das Vorfeld des Zürcher Hauptbahnhofs wollte ich schon lange einmal überschreiten. Aber auch heute reicht es nicht hierzu.


Lustig — in Luzern war dieser Zug mit dem Zielort Zürich Flughafen angeschrieben. Aber eigentlich fährt er von Luzern über Zürich HB – Winterthur – St. Gallen – Rorschach – Altstätten – Buchs SG – Sargans – Lanquart nach Chur. Wer sich für diese Reise, ohne unterwegs umzusteigen entscheidet, ist fast 90 Minuten länger unterwegs. Mit einem Umstieg in Zürich Hauptbahnhof auf den direkten Intercity kann Zeit und Geld gespart werden. Aber vom Landschaftserlebnis her, ziehe ich die Reise entlang dem Bodensee jederzeit vor.
Es gibt aber noch eine andere schöne Reisemöglichkeit. Mit dem Aare Lindt Interregio der Südostbahn der seit dem letzten Fahrplanwechsel verkehrt, kann die Schweiz auch toll besichtigt werden. Ich habe mich schon längst für diesen Zug einen TRAVERSO entschieden. Es ist nämlich ein Fahrzeug aus dem Hause von Stadler Schweiz.


Ich habe mich noch immer nicht an die von der EU verlangten Rampen und Wagenübergänge gewöhnt. Also bleibe ich um nicht zu taumeln oder sogar zu stürzen im Niederflurbereich.


Warst du auch schon mal in Quinten? Das Dorf kann nur mit Schiff oder zu Fuss erreicht werden.




Nach dem Umsteigen in Landquart geniesse ich bald einmal einen letzten Ausblick durch den Dunst zu den Churfirsten.


Nach dem Durchqueren der Klus fahren wir ins Prättigau ein. Die Bahn steigt nun stetig Bergan. Bald ist auch der Talboden von Schnee bedeckt.
Es ist zum heulen: Millionen oder vielleicht sogar Milliarden von Franken werden hier in den Strassenbau gesteckt, während die Eisenbahn nachwievor darben muss.



20 Kilometer später erreichen wir das Engadin.

Im Tunnel musste ich aufs WC und habe dieses mir noch fremde Symbol gesehen. Feuer war keines zu sehen. Was bedeutet das Symbol?




Meine Schwester holt mich am Bahnhof ab. Gemeinsam spazieren wir, uns mündlich austauschend Bergan zum Hotel.

Mit dem Corona bedingten Ausbleiben von Gästen wurde vor 2 Jahren der Wechsel zum Appartement-Hotel vollzogen.


Ich geniesse die vielfältigen Ausblicke zu allen Seiten hin.


Nur kurz bei Zeit um zu entspannen. Die Sonne ist schon bald unter, dann begeben wir uns auf einen Spaziergang durchs Dorf.





Am Dorfende erreichen wir die einzige, Heute geöffnete Gaststätte, das Alvetern. Die Inneneinrichtung ist für mich etwas zu Schickimicki!

Allerdings muss ich vervollständigen. Das Essen und die Getränke waren vorzüglich und die Bedienung ebenso.


Nach dem Essen spazieren wir auf dem gleichen Weg, mitten auf der dörflichen Hauptstrasse heimwärts. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, Gehsteige gibt es so oder so keine und der Strassenrand ist total vereist!


Du bist der geborene Reisejournalist. Deine Berichte lasse ich mir auf der Zunge zergehen. Herzlichst Robi Von meinem iPad gesendet
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