08.10.2022, Ausfahrt in und rund um Ioannina, Teil 1

Nach einem ausgiebigen Frühstück reservieren meine lieben Freunde auf der Busstation die Sitzplätze für unsere morgige Busfahrt, 210 Minuten, nach Thessaloniki.

Kurz nach 11 Uhr erscheint der von Michali bestellte, deutsch sprechende Taxifahrer Giorgos (Telefon 6938900493). Wir haben ihn gestern während einer Taxifahrt kennengelernt. Er ist uns als deutsch sprechender gebildeter Mann aufgefallen.

Der liebenswürdige Mann, ein paar Jahre jünger als wir, ist bis zum 15. Altersjahr in Freiburg im Breisgau aufgewachsen. Seine Eltern waren Gastarbeiter. Giorgios ist fröhlich, spricht immer noch gutes Deutsch und freut sich wenn er Gästen etwas von seiner Heimat zeigen darf.

Zuerst fährt Giorgios durch die äussere Altstadt von Ioannina,

dann durch die dicken Stadtmauern in die Altstadt innerhalb der mächtigen Festungsmauern.

Kumarabaum, aus dessen Früchten wird ein herrlicher Likör hergestellt. Mit ihnen wird aber auch der Tsipouro verfeinert. Gemäss Giorgos wird der Mensch davon erst mit einem Tag Verzögerung betrunken.

Dann verlassen wir Ioannina nach Westen hin, fahren zwischen Flughafen und See vorbei gen Norden an Perama vorbei. Hier befindet sich eine der schönsten und besterforschten Kalksteinhöhlen Griechenlands. 1100 Höhlenmeter und knapp 20 Sääle mit Stalaktiten und Stalagmiten könnten hier begangen werden. Die Höhle wurde erst im 2. Weltkrieg entdeckt, als Griechen einen Zufluchtsort vor dem Bombenhagel der Italiener suchten.

Am Nordufer des Pamvotidasees fahren wir bis zum

Fähranleger zur namenlosen Insel. Alle paar Minuten fährt ein Schiff von Ioannina über den Pamvotidasee zu dieser Insel. Die Fähre ist also nur für Bewohner, 5 Klöster stehen auf der Insel ohne Namen, wo immer noch gerne Froschschenkel und Karpfen gegessen werden. (Ich verzichte darauf, Bilder und Links von Beizen wo Froschschenkel angeboten werden, hier aufzuführen und diese Barbarei zu unterstützen.)

Vor über 100 Jahren wurden, um der Verlandung des Sees entgegen zu wirken, „Schilf fressende“ Karpfen im See eingesetzt. Etliche endemische Fischarten wurden dadurch fast komplett ausgerottet. Die Fauna hat sich stark verändert.

Nun geht es bergan, bald eröffnen sich uns wunderbare Tiefblicke.

Die Viehhaltung ist stark zurückgegangen. Wir sehen nur einmal 4 gut im Futter stehende Rindviecher und zwei Mal mehr oder minder gesunde Schafherden. Ziegen die hier früher häufig gehalten wurden, sehen wir überhaupt nicht mehr. Dadurch sind die Abhänge nun teils stark verbuscht.

Georgios fragt uns ob wir Ziegenfleisch gerne hätten. Er wird uns aufgrund der klaren Bejahung seiner Frage nachher zu einer Gaststätte fahren, wo wir Ziegenfleisch essen können. Hhhmmm, wir freuen uns sehr!

In Lingiades,

Früher waren alle Dächer hier mit Steinplatten gedeckt

ca 900 Meter über Meer, haben wir unser vorläufig letztes Ziel vor dem Mittagessen erreicht. Wie geniessen, von hier einen wunderschönen Ausblick über den See und das Umland, 400 Meter unter uns. Die Fläche des Sees war früher fast dreimal grösser.

Vor bald 80 Jahren wurde leider versucht, gewisse Gebiete zu entwässern. Der Seespiegel sank in der Folge um ein bis 2 Meter. Es entstanden viele fruchtbare Felder, auf denen Heute Gemüse angepflanzt wird.

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