Schon wieder früher aufstehen. Aber zuerst entschliesse ich mich nach einem kurzen Frühstück, angesichts der Wettervorhersagen doch wieder kurze Hosen anzuziehen.
Schon vor 8 Uhr unterwegs zum Bahnhof. 08.52 fährt unser Meridian-Flirt ab dem Münchner Ostbahnhof nach Prien am Chiemsee.
Schon frühmorgens beherrscht das Chaos unsere Gruppe, weil die Reihenfolge bzw Zugziele der einzelnen Flirts (Salzburg oder Kufstein, wir müssen in den Zugteil Richtung Salzburg einsteigen), falsch angesagt wird. Leider geht es den ganzen Tag so weiter. Unser heutiger Reiseleiter, ein sehr lieber Kerl, hat leider die Angewohnheit, zuerst zu reden anstatt vorher zu überlegen, dann verhaspelt er sich und richtet nicht selten ein Chaos an. Leider meint er auch, uns bemuttern und jeweils allzufrüh zu den Treffpunkten bestellen zu müssen, worauf sich immer mehr Leute verabschieden und unzufrieden werden. Schade, er versaut sich dadurch viel Goodwill!
Mit der schmalspurigen Hafenbahn fahren wir an den See und nach längerem Aufenthalt, wegen der Uneinigkeit welches der alle paar Minuten abfahrenden Schiffe wir nun benützen sollen
weiter, über den Chiemsee zur Herreninsel (https://www.chiemsee-schifffahrt.de/de/erlebnisse/herreninsel/).
Per Pferdewagen fahren die Fusslahmen vom Schiffsanleger weiter zum Schloss.
12:25 Uhr und 3 Minuten später finden unsere Gruppenführungen durch das Schloss von Märchenkönig Ludwig II. statt. Das Vorbild dieses Schlosses, ist Schloss Versailles. Es wurde ab 1878 erbaut, aber leider nie vollendet, da König Ludwig vorher starb. Herrenchiemsee (http://www.herrenchiemsee.de) war das letzte seiner drei Schlösser.
Nach der geführten Besichtigung, während der ein striktes Fotoverbot herrscht, besichtigt jeder auf eigene Faust die Insel oder tut anderweitig Gutes für Magen und Geist.
Mitte Nachmittag reisen wir den gleichen Weg zurück bis zum Bahnhof Prien und mit einem Meridian einen Bahnhof zurück Richtung München nach Bad Endorf.
In diesem kleinen Ort beginnt die Strecke des LEO, Lokalbahn Bad Endorf – Obing. Der Personenverkehr auf dieser normalspurigen Strecke wurde bereits 1968 eingestellt. 30 Jahre später rentierte auch der Güterverkehr nicht mehr.
Seither versucht ein Verein die Strecke zumindest am Wochenende wieder in Betrieb zu nehmen. Mit einem alten, roten, natürlich unklimatisierten Dieseltriebwagen befahren wir bei grosser Hitze (zumindest im Fahrzeug) die ganze Strecke.
Unterwegs gibt es diverse Fotohalte, mit jeweils mehreren künstlichen Vorbeifahrten. Immer mehr regt es mich auf, dass gewisse Männer durch frisch angepflanzte Äcker stampfen, die Saat gedankenlos zerstören und überall hinpissen. Bald werden die Bauern auch hier die Freizeiteisenbahner und ihre Besucher verfluchen!
Ein paar Minuten Aufenthalt am Endpunkt der Strecke in Obing.
Auf der Rückfahrt zur Bahnstrecke Salzburg – München halten wir in Halfing an. In einem einem Landgasthof genießen wir ein frühes Nachtessen. Erst kurz nach 22.30 erreichen wir unseren Endbahnhof Pasing.