Zum 5. Mal findet zwischen Dienstag, 4. und Samstag, 8. Juli 2017 das internationale Holzbildhauer Symposium (https://www.symposium-brienz.ch/deutsch/symposium-2017/) auf dem Cholplatz am Quai in Brienz (http://www.brienz.ch/de/tourismus/uebersichttourismus/) statt.
Über 30 Künstler aus vielen Ländern unserer Erde werden in den nächsten fünf Tagen Kunstwerke aus Rohholz, das sie erhalten, schnitzen.
Spätmorgens um 10 Uhr, kommt langsam Bewegung in die Sache.
Aber ausser ein paar SchülerInnen der Schnätzi, so nennen wir Brienzer unsere schweizweit einzigartige Schule für Holzbildhauerei (http://www.holzbildhauerei.ch), hat noch niemand die Arbeit am Holz aufgenommen.
Die rohen Holzstämme werden erst angezeichnet und dann für die Künstler und ihre Projekte zurechtgesägt.
Sonnenschirme werden aufgestellt, so dass alle Arbeitenden vor der grellen Sonne geschützt werken können.
Liegestühle für die Besucher stehen schon bereit.
Auch diverse Verpflegungsstände nehmen nadisna den Betrieb auf.
Aufs Mittagessen hier am Ort muss ich an den ersten Tagen wohl oder übel aber verzichten, erst gegen Abend wird es kaltes und warmes Essen geben.
Endlich mitten am Nachmittag geht es richtig los. Es sind immer mehr Motorsägen zu hören, dh das Holz ist offensichtlich verteilt und die Künstlerinnen und Künstler sind an der Kreativarbeit. Entgegen früheren Jahren wird leider nun immer öfters auch die Feinarbeit mit der Motorsäge und anderen Maschinen erledigt.
Immerhin sind es meist elektrische Sägen.
Der Lärm stört aber immer noch sehr.
Gut ist, dass die meisten KünstlerInnen unterdessen immerhin mit Schutzausrüstungen ausgestattet sind. Nur die ganz ‚alten, dummen Hasen‘ meinen noch immer vor Unbill geschützt zu sein und verzichten auf Gehör-, Mund- und Augenschutz und weitere Schutzmaßnahmen gegen Verletzungen.
Ich hoffe, ab dem 3. Tag werde dann auch der letzte Schnätzer zu seinen Schnitzwerkzeugen greifen und die lärmigen Maschinen beiseite lassen!
Schade, nicht jedeR KünstlerIn arbeitet an einem neuen Stück Holz.
Etliche haben ein bereits lange zuvor bearbeitetes Kunstwerk mitgebracht, das sie nun nur noch ein wenig fein-bearbeiten.
Ist dies der Sinn dieses Holzbildhauer Symposium? Warum gelten nicht für alle die gleichen Regeln?
Ab 20:00 Uhr findet auf der Bühne der dienstägliche Folkloreabend statt. Der Handharmonika Club startet das Konzert, leider mit seichten Volksschlagern und mit allzuviel Verstärkerpower anstatt mit Schweizer Volksmusik und feinen Zwischentönen.
Gut kann ich mich mit einem feinen Chäsbrätel beschäftigen, an einer Flasche Bier nuckeln und mit Gästen und BrienzerInnen diskutieren, sonst müsste ich ob dieser Musik das Festgelände verlassen.
Endlich, nach dem x-ten vermeintlichen Ohrwurm der allzulautfalschen Quetschkommodenmusiker hören und sehen wir alsdann Schweizer Volksgut.
Die Oberrieder Jodler erwärmen jedes Herz und animieren zum Mitjuchzen.
Die Brienzer Volkstanz-Trachtengruppe zeigt ihr Können, das sie kurz vorher noch auf meinem Parkplatz einstudiert hat,
Alphornbläser und Fahnenschwinger – das sind Auftritte und Musik der schönsten und feinsten Schweizer Art, danke.
Quasi gleichzeitig zum schönsten heimatlichen Liedgut
„Luegid vo Bärg u Tal, Flieht scho der Sunnestrahl,
Luegid uf Oue u Matte, Wachse die dunkele Schatte,
D’Sunn uf de Bärge no staht,
O wie si d’Gletscher so rot, O wie si d’Gletscher so rot“
 findet an den Bergen rundherum ein besonderes Farbenschauspiel de r Abendsonne statt.