Ein weiteres Mal steht Dampfzugromantik auf dem Programm.
Kurz nach 9 Uhr sind wir deshalb bereits wieder in einem RE. Die kurzweilige Reise im vollen Zug führt uns zuerst nach Stralsund, wo die meisten Funtreffenteilnehmer aussteigen, um die Stadt auf einer geführten Tour kennenzulernen. Ich kenne Stralsund schon von früheren Besichtigungen. Ich gehöre zu 20 Glücklichen, die jetzt schon nach Bergen auf Rügen (an 10.30) weiterreisen dürfen.
Hier steigen wir um auf einen Dieseltriebwagen der PRESSnitztalbahn, der uns nach Putbus (an 10.50) bringt.
Gegen 11 Uhr werden wir von Herrn Gau, dem Betriebsleiter der Rügenschen Bäder Bahn (RüBB, ehemals Rü.K.B. Rügensche KleinBahn, http://ruegensche-baederbahn.de/home.html) erwartet. Er führt uns über das Betriebsgelände des Bahnhofs Putbus, erzählt aus der wechselvollen Geschichte der Eisenbahnen (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rügensche_Kleinbahn) auf Deutschlands grösster Insel (http://www.ruegen.de) und zeigt uns auch alle Arbeitsplätze des täglichen Betriebs. Die 750 Milimeterbahn RüBB führt heute über 25 Kilometer von Lauterbach Mole über Putbus (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Putbus), wo sich Werkstätten und alles andere zum täglichen Betrieb Notwenige befindet, weiter zu den Ostseebädern und Kurorten
Binz (http://www.ostseebad-binz.de/) – Sellin (http://www.ostseebad-sellin.de/) – Baabe (http://www.ostsee-urlaub-baabe.de/) – Göhren (http://www.goehren-ruegen.de/).
Herr Gau bemüht sich uns alle Wissenswerte über Geschichte und Betrieb zu vermitteln. Wir hören Begriffe wie Görtlitzer Gewichtsbremse (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Görlitzer_Gewichtsbremse) und erhalten eine fundierte Erklärung und Demonstration an einem Wagen RüBB. Die PRESS hat die RüBB nach einer Verkehrsausschreibung durch das Land MV per 2008 zum Betrieb während 20 Jahren übernommen.
Der tägliche Betrieb dieser Bahn im Schienen-Personen-Nah-Verkehr ist etwas anderes als ein saisonaler Dampfzug oder Leistungen jedweder EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmung). Trotz betrieblichen Widerwärtigkeiten läuft seit nunmehr 10 Jahren ein toller Betrieb mit voll motivierten Eisenbahnern aller Gattungen. In den Werkstäten befindet sich kein Gleis mit Grube für Untersuchungen von unten. Alle derartigen Arbeiten müssen, auch bei hohen Minustemperaturen im Winter, draussen erledigt werden.
Nach Ende der Führung Streife ich noch allein bzw treu begleitet von der
Bahnhofskatze übers Gelände und
besichtige vielerlei Interessantes.
Kurz nach 14 Uhr fahren wir in 2, an einen Regelzug angehängten, Sonderwagen nach Göhren. Bei der maximalen Geschwindigkeit von 30 Kilometern und vielen Unterwegshalten benötigt der Zug hierfür 75 Minuten. Hier haben wir Aufenthalt bis 17.53, den wir individuell für die
Ortsbesichtigung, Kaffee und Kuchen, sowie Strand- und Kurpromenade nutzen.
Kurz vor der Abfahrt kaufe ich noch ein paar Souvenirs, produziert aus der Inselfrucht, dem Sanddorn. Die Beeren der Büsche, wegen den Dornen extrem schwierig zu ernten, sollen 10 Mal mehr Vitamin C enthalten als Zitronen.
3-stündige Heimreise nach Rostock mit 2-maligem Umsteigen. Bin ko von Besichtigungen und Gruppenerlebnissen, vorallem aber Wind und Wetter. Relaxen im Hotelzimmer und Fernsehen, bevor ich gegen 21 Uhr, noch vor dem Schreiben des Tagebuchs, einschlafe.