Schon mehr als einem Monat ist es her,dass ich auf ‚grössere‘ Reise gegangen bin. Entschlossen packe ich deshalb am Donnerstagnachmittag die wichtigsten Dinge für mehrere Tage Leben außerhalb der Wohnung in ein kleines Köfferchen und fahre nach Zürich.
Meine Schwester erwartet mich am Hauptbahnhof, von wo wir mit Tram und Bus auf die Waid fahren. Die Waid liegt am Südhang des Käferbergs, bietet einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt, den See und die Uetlibergkette und ist Standort eines Geniesser-Restaurants (http://diewaid.ch). Noch sind wir fast alleine und kriegen trotz Nicht-Reservation einen schönen Tisch mit Aussicht.
Es mundet herrlich, danke für die Einladung und die liebenswürdige Gesellschaft. Langsam setzt die Dämmerung ein, wir machen noch einen Spaziergang entlang der Aussichtspromenade,
bevor wir mit dem Bus in die Kalkbreite fahren. Verabschiedung und Übernachtung in der Pension daselbst.
21.7.2017
Gegen 1 Uhr früh erwache ich schweissgebadet in der stickigen Luft. Die Klimatisierung der Räume funktioniert wohl nicht ganz so wie sie von Architekten und Hausbauern angedacht, konzipiert und konstruiert worden ist. Öffne das Fenster, geniesse die frische Nachtluft und den nicht abnehmenden Nachtlärm und schlafe trotzdem bald wieder ein.
06.03 erwache ich, habe nur Zeit für eine kurze Hirschwäsche, 6.15 Schlüsselrückgabe, 6:16 Uhr an der Tramhaltestelle. Ohje das Tram fällt aus. 6.19 aufs nächste Tram, Umsteigeverbindung am Stauffacher, dass Anschlusstram fährt ohne jegliche Anschlussreisende weg. Mit dem nächsten Tram zur Sihlpost. Strammen Schrittes beziehungsweise leicht rennend zum Bahnhof, runter in die Unterführung, die Treppe zum Gleis 7 hoch. Keine 5 Sekunden nachdem ich atemlos eingestiegen bin, rollen wir pünktlich um 6:35 Uhr los. Morgendliche Sonnenstrahlen über dem Züricher Vorbahnhof,
die Limmat liegt noch im Dunklen.
Kurz nachdem wir westlich westlich des Zürcher Flughafens vorbeigefahren sind, hüllen uns im Glattal ‚frühherbstliche‘ Nebelschwaden ein. Nebelausblick von der Eglisauer Rheinbrücke. 7:01 Uhr zum ersten Mal über die Grenze nach Deutschland. Ein paar Minuten darauf schon wieder in der Schweiz.
Erfrischender Ausblick auf den Rheinfall, eine parallel fahrende Thurbo S-Bahn überholt uns in der Einfahrt nach Schaffhausen.
Spitzkehre in Singen. Gerade als wir ausfahren, fährt ein paar Geleise nebenan ein Güterzug von SBB Cargo International, an dem wir vor einer knappen Stunde beim Umspannwerk in Zürich Oerlikon vorbeigefahren sind (und ich mich über die verpasste Fotogelegenheit geärgert habe) in den Bahnhof Singen ein.
Nun steigt die Strecke steil an. Am Hattinger Tunnel verlassen wir die Bodenseeregion und überqueren die Wasserscheide Nordsee – Schwarzes Meer. Sonne im Donautal. In Rottweil habe ich einen kurzen Blick auf historisches Eisenbahnrollmaterial.
Knappe 3 Stunden nach Abfahrt in Zürich HB erreichen wir die schwäbische Metropole Stuttgart und damit die seit Jahrzehnten wohl schlimmste Baustelle Deutschlands, die Milliarden-Ruine Stuttgart 21. Ich habe 30 Minuten Zeit für einen Rundgang inklusive umsteigen auf den InterCity nach Nürnberg. Fotografiere das Bauwerk und die anstelle der modernen Zugsabfahrtsanzeigen wieder in Betrieb genommenen handschriftlichen Abfahrtszeiger.
12:30 Uhr habe ich mein heutiges Tagesziel erreicht, checke ein im Hotel Marienbad, kaum zwei Fussminuten vom Hauptbahnhof. Bin k.o., muss schlafen.
Anschliessend Stadtrundgang und Freunde treffen.