08.01.2023, Fliegen – ist das noch opportun?

Endlich um kurz nach Mitternacht schlafe ich ein. Um 3:50 Uhr werde ich aus meinen süssesten Träumen geweckt. Morgentoilette, Duschen, Anziehen, Koffer packen — 4:10 Uhr verlasse ich das Zimmer.

Kaffee und Gipfel in der Hotellobby, bevor wir uns in den Flughafen deplatzieren.

Aufgrund einer falschen Auskunft bzw. eines vom Reisebüro falsch ausgestellten Reiseplans laufen wir Kilometer weit ins Terminal 2. Dieser Flieger nach Hurghada fährt um 6:20 Uhr ab, die Fluggesellschaft ist aber nicht Edelweiss, sondern Chair.

Unser Edelweiss Flieger verlässt den ZRH um 6:40 Uhr. Checkin am Terminal 1. An diesem Sonntag zwischen 5 und 6 Uhr morgens, sind schon hunderte Leute im Flughafen unterwegs.

Nach 15 Minuten Anstehen können wir unseren Koffer endlich abgeben und uns nun zum Ausgang E52 begeben.

Zuerst folgt nun aber der Gang durch die Röntgenschleuse. Egal was ich auch mache und wie viel ich ausziehe, immer wieder schlägt der Piepser an. Schlussendlich werde ich von Hand durchleuchtet. Aber auch da schlägt der Alarm immer an. Nach dem 5. Versuch sagt der kontrollierende Polizist, das Gerät habe eine Panne. Danke!

Jetzt müssen wir uns beeilen. Nur noch rasch durchlaufen wir den Zollfrei-Shop, wo ich eine Flasche Wasser mit Sprudel kaufe. Über ellenlange Wege erreichen wir den Bahnhof der Seilbahn/U-Bahn (was ist es denn nun?) zum Dock-Midfield.

Kurze Wartezeit und rasante Fahrt.

Um 5:55 Uhr erreichen wir 90 Minuten nach dem Verlassen des Flughafenhotels endlich unseren Ausgang E52. Endlich kann ich mir den Schweiss abwischen.

Kurz nach 6 Uhr fährt unser Flieger ans Dock. Nach einer knappen Viertelstunde werden wir schon aufgefordert einzusteigen.

Es ist ein A320 von Edelweiss namens Blümlisalp! Wir haben unsere Sitzplätze in Reihe 17, am hinteren Ende der Flügel. Die nächste Reihe ist die 25. Komische Nummerierung — wurde das Flugzeug mal verkürzt?

Freundliche Begrüssung durch eine aufgestellte Besatzung von Frauen und Männern. 6:35 Uhr ist das Boarding beendet. nicht einmal auf einem Drittel der Plätze des Fliegers sitzen Reisende. Kann so ein Flug rentieren? Eine Flugbegleiterin klärt mich auf, auf dem Rückflug seien alle Plätze belegt — Rückreiseverkehr aus den Weihnachts- bzw Neujahrsferien.

6.40 verlassen wir das Dock, biegen ohne richtig Anlauf zu holen auf die Startbahn ein

und nicht einmal 10 Minuten später heben wir ab — Wahnsinn!

Über den Arlberg hinweg nach Osten, dann bald Richtung Venedig, haben wir die Schweiz verlassen.

Wir gewinnen rasch an Höhe und sind bald über den Wolken. Kaum richtig oben, ist ein schönes Morgenrot zu sehen.

Kurzum beginnt der Frühstücksservice.

Jetzt spüre ich die kurze Nacht und döse bald ein wenig. Über Montenegro reisst die Wolkendecke auf. 8:20 Uhr fliegen wir über Nordwest-Griechenland.

Knappe 12‘000 Meter über Normalnull sausen wir südostwärts.

Blick auf die Meeresbucht von Kotor in Montenegro.
Mittig ist der Skutarisee zwischen Montenegro und Albanien,
mit der Stadt Skodër am südlichen Seeende zu sehen.
Nordgriechenland
Blick auf den Olymp, den höchsten Berg In Griechenland.

2 Stunden nach dem Abheben überfliegen wie bereits Athen. Die Zeit hat gewechselt es ist nun 1 Stunde später als n der Schweiz. Über unzählige griechische Inseln hinweg geht die Reise.

Fast hätte ich die Akropolis und andere Sehenswürdigkeiten der Millionenstadt Athen verpasst. Schade, dass ich mit der Kamera des Mobilfons nicht mehr herausholen kann!

Eines Teils bin ich nun doch müde, möchte ein wenig schlafen, andererseits möchte ich versuchen die Namen der griechischen Inseln zu erraten. Um das Bordsystem und auch mein Handy nicht zu überladen, verzichte ich aber darauf diverse Detailkarten von Griechenland herunterzuladen.

Nur ein paar Minuten nach dem Überfliegen des griechischen Festlands sehen wir unter uns die südwestlichen Kykladen, mit Santorin und all den anderen Inseln.

Dann übermannt mich der Schlaf doch noch.

Das grüne Nildelta verpasse ich leider und erwache erst wieder, als im Osten der Golf von Suez zu sehen ist.

Ich bin verwundert, wie spät wir unsere Reiseflughöhe von knapp 12,000 Metern über Meer verlassen und relativ steil dem Boden zu fliegen.

Der Golf von Suez,, das Rote Meer ist oben rechts zu sehen.
Auf der Ostseite des Golfs sind der Jabal Sirbäl und der Dschabal Katrina,
der Katharinenberg, 2‘637 Meter hoch, bzw der Berg Mose zu sehen. Wie ich das erste und einzige Mal auf dem Berg Mose und im Kloster war, war der ganze Sinaida kurz vor der Übergabe bzw Rükgabe von Israel an Agypten.
Ganz links, mittig von oben, ist der Beginn der Piste des Flughafens von Hurgada zu sehen, wo wir in ein paar Minuten landen werden.

4 Stunden nach dem Start in Zürich fliegen wir auf immer noch 3’000 Metern über Meer schon westlich an Hurghada vorbei. In einer weiten Kurve setzen wir dann aber bald zur Landung an.

Moderner, weitläufiger Flughafen. Bald können wir aussteigen. Bbbrrrrrr, ist es hier kalt, zudem bläst ein gefühlt eisiger Wind!

Mühseliges Einreise-Procedere. Die Bezahlung der Visa-Gebühren von 25 €uro ist nur in Bar möglich. Bevor wir Ägypten offiziell betreten dürfen, müssen wir 25 Dollar bzw Euro Visagebühren entrichten. Dabei sollte der ägyptische Staat doch einfach nur zufrieden sein, dass das Land von Touristen, die viel Geld da lassen, besucht wird.

Während dem Warten auf das Gepäck muss ich der Toilette kurz einen Besuch abstatten. Sofort sticht mir der Geruch der Desinfektionsmittel in die Nase. Was mir aber ebenso rasch und besonders unangenehm auffällt: 3 Mal auf diesem Vergissmeinnicht werde ich um eine Geldspende angebettelt. Muss das sein? Ich weiss, dass ich ein reicher Europäer bin. Ich kann aber nicht überall und jedem einzelnen Bewohner dieses Landes eine Geldspende machen.

Dreiviertel Stunden nach dem Betreten von Ägypten sitzen wir bereits in einem engen und unbequemen Kleinbus der uns ins Hotel bringt. Der Fahrer spricht kein Englisch oder Deutsch, er hat nur das Handwerk eines kleinen Michael Schumachers gelernt. Nur bei den Kontrollposten der Polizei bzw der Armee schnallt er sich jeweils an, ich bleibe die ganze Reise über angeschnallt. Halsbrecherisch fährt dieser Chauffeur. Obwohl er eine Freisprechanlage hat, fährt er nämlich lieber mit dem Handy am Ohr oder sonstwo.

So rasch kann mich nichts und niemand aus der Ruhe bringen, ich habe aber hier im Bus immer wieder mal Angst, es könnte was passieren: Äusserst knapp passieren wie langsame Lastwagen und bei leichtem Stau fährt der Fahrer meist zügig und im Slalom an den anderen Autos vorbei.

Über die unzähligen und gehäuft platzierten Geschwindigkeitsschwellen fährt er langsam, um dann aber sofort wieder zu beschleunigen, stop and go – schrecklich und für den Fahrgast äusserst unangenehm. Sehr viel Fensterfläche dies Busses ist zudem mit unnützen, die Sicht auf die Landschaft verhindernden Klebern, die auf dieses und jenes aufmerksam machen sollen, beklebt. Ich bin froh als wir endlich am Ziel, einem aus dem Wüstenboden heraus gebauten Hotelresort ankommen.

Weihnachten scheint hier noch nicht ganz vorbei zu sein.

Toller Schuppen. Nach dem Einchecken werden wir in einem Golf-Kart zu den Zimmern gefahren, denn die Anlage ist doch recht weitläufig.

Wie deponieren nur rasch unsere Koffer bevor wir wieder zurück ins Hauptgebäude fahren und da im Café Stella unseren Lunch geniessen.

Den restlichen Tag geniessen wir in Ruhe, besichtigen einen kleinen Teil des Geländes bzw. der Hotelanlage, sitzen auf Balkonien, Ruhen ein wenig, bevor es schon wieder heisst — Essen, Abendessen.

In diesem Apartment Haus befinden sich unsere Zimmer mit direktem Meerblick

Wir besuchen vorher aber noch das Shoppingcenter des Hotels.

Besonders der Kräuterladen tut es uns an. Eine Wand mit unzähligen Schubladen, gefüllt mit Kräutern. Es riecht herrlich! Der „Naturarzt“ hier verrichtet voller Freude seine Arbeit. Gerne lassen wir uns beraten und trinken Saft und Tee.

Bald einmal aber schreiten wir zum Abendessen.

Ich habe mir angewöhnt, hier in Ägypten immer an den Stöcken zu gehen. Der Chef des Serviceteams betreute mich auch schon am Mittagstisch hervorragend. Er führt mich nun zu allen Schüsseln und Kochtöpfen und gibt weiterführende Erklärungen. Persönlich befüllt er meinen Teller am Selfservicebuffet nach meinen Wünschen. Dann führt er mich zu dem von uns anvisierten Tisch und rückt mir den Stuhl zurecht. Herzlichen Dank!

Als ich ihn nach dem Essen mit etwas Trinkgeld belohnen will, lehnt er mehrfach entrüstet ab: dies sei sein Job. Er sei glücklich über diese Arbeit. Unauffällig gibt er den Kellnern Anweisungen und betreut mich und andere „Bedürftige“ nebenher hervorragend.

Wir haben auch jetzt am Abend ein schönes Gespräch. Er sei geboren worden um zu dienen, anderen eine Freude zu bereiten, uns dh seinen Gästen auch sein Land näher zu bringen, toll.

Nach dem Essen spielen Alice und ich in der Hotelhalle ein Karten-Ablegespiel. Ich genehmige mir noch einen alkoholfreien Mixdrink.

Guet Nacht!

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