Habe gut, insbesondere gesund und gemütlich gefrühstückt. Nach dem fertig Schreiben des Tagebuchs wandere ich einesteils auf der Suche nach etwas neuem, andererseits ziellos durch die Stadt. Die unzähligen Touristen Hotspots, Zwinger, Frauenkirche, Residenz, Elbterrassen, Semperoper ziehen mich nicht an.
Erst am Bahnhof bemerke ich, dass ich ja nicht ein einziges Mal mein Handy für eine Foto gezückt habe.
Anfang Nachmittag will ich nach Bad Schandau fahren. Die ersten 2 S-Bahn-Züge sind aber so voller 9-EuroTicket Touristen, dass ich mich nicht auch noch reindrängen will.


Endlich kommt eine S-Bahn die auch noch 5 Sitze der 1. Klasse, eingeklemmt zwischen Zweitklassabteilen mit sich führt. auch dieser Zug ist rasch platschevoll, das heiss links und rechts gibt es Stehplätze, ich bin in meinem Fünferabteil alleine.






Angesichts der vielen Reisenden, die an den Bahnhöfen auf den Bahnsteigen Richtung Dresden auf ihre S-Bahnwarten, mache ich mir schon jetzt Gedanken über den richtigen Zeitpunkt beziehungsweise das Verkehrsmittel meiner heutigen Rückreise.



Ich frage mich in Deutschland immer wieder, warum Altschotter auf Flachwagen verladen wird. Dies ist doch mühsam, sowohl beim Verlad, wie auch beim Ablad.

Komisch mutet mir auch an, dass für Gleisumbauten immer wieder alte oder auch neue Wagen von rollenden Landstrassen zum Einsatz kommen, um Gleisumbaumaschinen auf die Strecke transportieren zu können.


Zwischen Bahnhof und Stadt Bad Schandau verkehren regelmässig Fähren. Diese sind aber so voll, dass mir eine Mitfahrt eher Last denn Lust bedeuten würde. Von Waldbränden keine Spur, auch wenn ein feiner Duft verbrannten Holzes in der Luft liegt.


So bleibe ich denn im und um den Nationalpark Bahnhof herum und schaue mir das eine und andere an.




Damit ich mich nicht wieder in einer S-Bahn in das erste Klasseabteil drängeln muss, fahre ich mit dem nächst möglichen Euro City, unterwegs von Tschechien oder weiter nach Hamburg.




In Dresden Hauptbahnhof steige ich aus, obwohl ich eigentlich gerne bis Dresden Neustadt weiter gefahren wäre. Es drängelt sich aber so viele Leute auf dem Bahnsteig und vor der Türe des Wagens, dass ich die Flucht ergreife und aussteige.
Jetzt, wo mir das Laufen hin und wieder Probleme macht, geniesse ich es immer häufiger, mich in einem Bahnhof irgendwo hinzusetzen und die Reisenden zu beobachten.

Das gleiche mache ich übrigens auch gerne in Fussgängerpassagen oder autofreien Innenstadträumen. Hier kommt es dann recht häufig zu unerwarteten Begegnungen, sei es mit neugierigen Kindern, deren häufig ängstlichen Eltern oder anderen unbekannten Lebensreisenden.
