… dieses Winters. Kaum zu glauben und doch wahr. Es ist erst 6 Uhr in der Früh. Als gäbs kein anderes Wetter, sehe ich auch heute Morgen einen strahlend blauen Himmel.
«Die Ursache für den späten Sonnenaufgang am Neujahrsmorgen ist bei der Umlaufbahn der Erde um die Sonne zu suchen, die in einer Ellipse verläuft. Weil zusätzlich die Erdachse noch zur Umlaufbahn geneigt ist, fällt der späteste Sonnenaufgang nicht auf den kürzesten Tag, wie SRF Meteo weiter schreibt. Dieser war am 21. Dezember mit 8 Stunden und 26 Minuten.»
Henusode! Das Jahr ist noch jung, trotzdem habe ich schon wieder etwas gelernt! 🥴
Ich gehe doch noch einmal ins Bett und schlafe prompt bis um 10 Uhr. Foto im Garten.

Bbbbrrrr, es ist eisig kalt, sofort wieder in die warme Stube!
Morgentoilette, Katzenwäsche, Bart abschneiden und Rasieren, Kaffee trinken, Zeitungen und andere Nachrichten lesen, Musik hören, Früchte essen (eine Pomelo gibt viel mehr Arbeit als der Genuss dieser Frucht), warme Kleider anziehen. Kurz nach 13 Uhr bin ich bereit für den ersten Ausflug des Jahres 2022.
Auf dem Uferweg hat es allzuviele Leute, als dass ich mich da noch mit dem Liegerad durchzwängen wollte. Also radle ich bis zum Lammbach auf der Hauptstrasse. Dann geht es auf der alten Axalpstrasse runter an den See und entlang dem Ufer.


Kurzer Fotohalt auf der Aarebrücke. Der Wasserstand der Aare verrät, dass heute ein hoher Feiertag sein muss und deshalb kaum Wasser für die Stromproduktion verwendet wird.

Unterhalb der Brunnenfluh zweige ich nach links ab und rolle die nächsten paar Kilometer entlang des Oltschibachkanals. Die Strasse ist mit Raureif bedeckt, Es knirscht unter den Reifen. Hin und wieder ist aber auch gar kein Rollgeräusch zu hören – Achtung Glatteis! Ein feiner Bodennebel ist auf Teilstrecken zu sehen. Am Himmel sind wiederum viel mehr Kondensstreifen zu sehen, als zu den hohen Zeiten der Pandemie.

Ich halte Ausschau nach Wild. Im Schnee sind unzählige Spuren zu sehen, primär von vierbeinigen Hirschen, aberauch von Rehen und Wildschweinen. Nichts zu sehen, ausser einmal etwas, dass sich am Waldrand oben bewegt.

Die Kälte ist extrem. Selbst beim einatmen durch die Nase brennt es mich und drückt mir die Tränen raus.

In Unterbach habe ich genug. Vor dem Flughafengebäude zweige ich nach links ab,

überquere bald einmal die Startbahn.



Auch das Ortsschild von Unterbach lasse ich hinter mir liegen. Energiestadt Unterbach, wie ist das möglich? Nirgends, in keinem Ort der Schweiz, wird pro Kopf so viel Energie verschwendet und vernichtet wie hier in Unterbach!

Beim Kreisel am Katzenschwanz biege ich nach rechts ab und überquere beim Hirssi, da wo früher mal die Bahnhaltestelle Unterbach war, die Aare.
Nun beginnt also die Heimfahrt. Auch auf dieser Talseite sehe ich unzählige Wildtierspuren im Schnee, aber kein einziges Wild. Selbst im Winter queren hier viele Hirsche das Tal inklusive die Aare. Dafür sind unzählige vereiste Seen im Wiesland zu sehen.


Bald sehe ich auf einer Länge von mehr als einem Kilometer eine einzige Baustelle. Viel Erde wurde abgetragen, es entsteht ein neuer Damm nördlich der heutigen Eisenbahnlinie. Zudem gibt es offensichtlich neue Überschwemmungsbecken. Die Bahnstrecke wird abschnittsweise verlegt und höher gelegt, um somit einen besseren Schutz vor Hochwassern zu erhalten. Die Hauptarbeiten sind ab Sommer 2022 bis zum Jahr 2024 geplant.

Die Auffahrt zur Strassenkreuzung Brienzwiler gelingt mir nur knapp. Der Veloweg bzw. die Nebenstrasse ist hier nämlich grösstenteils vereist, immer wieder dreht mein Antriebsrad durch. Es hat viel Verkehr auf der grossen Strasse, also verzichte ich darauf nach Brienzwiler hoch zu radeln und via Ballenberg heimzukehren.
Zügig pedale ich auf der Hauptstrasse nach Brienz, unterdessen nagelt es mich nämlich in meinen eiskalten Zehen. Rasant fahre ich nach Brienz rein und erreiche allsbald das Sonnenlicht. Am Gemeindekreisel, beim Glyssibach



verlasse ich die Hauptstrasse und rolle runter zum Ufer des Brienzersees.



In der Wärme der Sonne tauen meine Zehen und Finger bald einmal auf. Ich geniesse den Ausblick über den See,

bevor ich gegen 20 vor 3 die letzte Etappe meiner heutigen Ausfahrt in Angriff nehme.



Kurz entschlossen radle ich dann aber an meinem Haus vorbei, ins Dorf rein. Auf der Gärbi zweige ich in die Oberdorfstrasse ab, fahre bald einmal an der Geigenbauschule vorbei



zur Schnätzi (Schule für Holzbildhauerei, links) und weiter zur Kirche. Ich geniesse den Anblick dieser schönen alten Häuser und der reformierten Kirche auf dem Hügel immer wieder sehr!


Dann aber wende ich mich heimwärts, denn ich habe um 16 Uhr ein Rendezvous. Eine gute Stunde und etwas über 20 Kilometer bin ich geradelt.
Den Sonnenuntergang haben ich verpasst! Mein Heimetli liegt schon im Abendschatten

Viertel nach 5 gehe ich aber doch noch mal raus, um das intensive Abendlicht zu geniessen.




