03.10.2021, Kaffkieker und 1. Museums-Eisenbahn Deutschlands

Ich stelle fest, je weniger und je langsamer ich esse und trinke, desto eher bin ich fit und mag was unternehmen. Schon früh sitze ich am Frühstückstisch, umgeben von vielen EisenbahnFreunden.

Auch heute fährt unser Zug um 9:07 Uhr, wenn auch in eine andere Richtung. um 9:23 Uhr erreichen wir unseren ersten Umstiegsbahnhof, Syke.

Der Triebwagen des Kaffkiekers wartet schon auf uns und weitere Mitreisende. Wir haben zum Glück genügend Zeit, um uns den Bahnhof Züge und den Kaffkieker genau anzusehen und dann einzusteigen.

Bei uns würde der Zug wahrscheinlich Kaffgugger heissen, weil Mensch hierin reisend, wirklich zum Voyeur der Kaffbewohner werden. Noch bevor der Kaffkieker abfährt beginnt Michael Kelm uns über diese „seine“ Bahn zu berichten: 1964 wollten vier Eisenbahnfreunde aus Hamburg nicht länger zusehen, wie Kleinbahn-Strecken abgebaut und Fahrzeuge verschrottet wurden, sie gründeten den Deutschen Eisenbahn-Verein e.V. (DEV) mit dem Ziel, eine dieser Kleinbahnen als lebendiges Freilicht-Museum auf Dauer zu erhalten. Am 2. Juli 1966 wurde die Vision dann Wirklichkeit: es verkehrte der erste Zug der Museums-Eisenbahn Bruchhausen-Vilsen!

Alle Nebenbahnstrecken hier waren früher 1000 Milimeter Bahnen Strecken. Die Bahn ab Syke über Bruchhausen-Vilsen nach Hoya wurde irgendwann mal auf Normalspur umgespult, ohne aber die Streckenführung zu verändern.

So kommt es, dass die engen Kurvenradien der Kleinbahn geblieben und für normalspurige Eisenbahnen nicht bzw nur ab Eystrup über Hoya bis Bruchhausen-Vilsen befahrbar sind.

10:19 Uhr erreichen wir Bruchhausen Vilsen. Wir haben nun 4 Stunden Zeit, um die Anlagen der Museums Bananen und anderes sehenswert es zu besichtigen.

Kurz nach der Ankunft findet in Bruchhausen findet eine durch Michael geleitete Bahnhofsführung mit Lokschuppen, Werkstatt, Rollwagen-Verlad (Rollbock), Gleisfeld statt. Schlussendlich wird das Gartenbahnkaffee Volldampf besucht, wo die Getränke mit der Gartenbahn an die Tische serviert werden.

Mich plagen heute undefinierbare Schmerzen in der Leiste und den Oberschenkeln. Darum verzichte ich darauf, hier mitzugehen! Ich war vor ungefähr 40 Jahren das erste bzw letzte Mal hier, es wäre interessant, zu sehen, was sich in dieser Zeit verändert hat.

Ich setze mich auf eine Sitzbank auf dem Bahnhofsgelände und beobachte das Bahngeschehen.

Interessant ist vor allem, dass die Züge auf der Kleinbahn immer wieder anders zusammengesetzt sind, jedes Mal werden ein bis zwei Güterwagen abgehängt und andere Güterwagen angehängt.

Auch die Besichtigung des Güterschuppens lohnt!

Um 14:00 Uhr schliesse ich mich der Gruppe wieder an.

14:15 Uhr fährt ein Dampfzug nach Asendorf. Die Strecke ist sehr vielfältig, 8 Haltestellen werden auf der 8 Kilometer langen Bahnstrecke bedient. Steigungen und Gefälle zwischen 20 und 125 Promille sind mit bis zu 6 Personenwagen, 1 Gepäck- und Postwagen, sowie 1-3 Güterwagen zu befahren. Der Postwagen ist bedient: Karten, Briefe und Pakete können aufgegeben werden. Milchkannen werden ein- und ausgeladen. Ein täuschend echter Bahnbetrieb !!! Eine Diesellok schiebt den Zug nach.

In Asendorf werde alle Reisenden angewiesen auszusteigen. Es findet wieder ein „Kaisermanöver“ statt. Unser Extrawagen wird abgehängt und weggestellt, 2 Güterwagen werden weggestellt. 1 beladener Güterwagen wird angehängt.

Als der Zug fertig zusammengestellt ist und wieder ab- beziehungsweise zurück nach Bruchhausen-Vilsen fährt, folge ich der Gruppe zu Elke ins Restaurant, wo schon eifrig Grillladen und anderes mehr gegessen wird.

Ich verzichte aufs Essen, trinke anstattdessen nur ein Bier und spaziere zwischendurch noch mehrere Male zum Bahnhof, um das Geschehen dort an zu gucken.

Tolle Nebenbahnstrecke-Idylle!

Anschliessend erhalten wir noch eine Führung durch den Bahnhof und ins Depot eines Dieseltriebwagens, des T41, dem ältesten erhaltenen Wismarer Schienenbus.

Um 17:00 Uhr starten wir in Asendorf zur Heimreise.

Nach einer halben Stunde erreichen wir Bruchhausen-Vilsen.

Um 17:54 Uhr fahren wir ab nach Hoya – Eystrup, wo wir nach 41 Minuten eintreffen.

Letzte Fotos des Kaffkiekers, langsam dämmert es.

Erneut müssen wir eine knapper halbe Stunde warten. Bei diesem schlechten Übergang Seiten kann es niemanden verwundern, dass so viele Leute mit dem Auto anstatt mit der Bahn anreisen.

19:39 Uhr erreichen wir Bremen Hauptbahnhof. Ein dreiviertel Stunden Stunden Stunden dauerte diese Reise von knapp 50 Kilometern. Wen verwundert es, dass die Bahn so schlechte Umfrage- und Benutzunggwerte erhält!?!

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