Brienz im Berner Oberland ist mein Heimat- und gleichzeitig auch mein Wohnort. Fast mitten in der Schweiz liegt das Schnitzlerdorf mit Dampfschiff und Dampfzahnradbahn.


Nicht Allen ist sofort klar, warum Pauschalbillette, sowie die nicht an Ort und Stelle gekauften Fahrausweise, vor dem Betreten des Perrons und Fahrtantritt, am Billettschalter der BRB vorgewiesen bzw allenfalls umgetauscht werden müssen.

Auf die Sekunde pünktlich erhält unser Zug vom Bahnhofsvorstand mit der Kelle das Abfahrtssignal. Kurzum haben wir das Dorf verlassen und steigen im Bergwald empor

nach Geldried hinauf, von wo aus wir bald einen schönen ersten Blick auf den Brienzersee und die umliegenden Berge erhaschen.

Nach Verlassen dieser untersten Kreuzungsstation und einer erneuten Drehung um 180 Grad,
erreichen wir bei Streckenkilometer 2.7 die 4, nur durch 3 Tunnelfenster unterbrochenen Planalpfluhtunnel.

Mir gefällts, die im Tunnel häufig stur auf ihre Mobilfons blickenden oder lethargisch da sitzenden Reisenden, mittels “Handzeichen schaffen Klarheit“ auf die grandiose Aussicht vom 2. und 3. Tunnelfenster aus, aufmerksam zu machen.
In der Bildmitte unten sehen wir vom 3, Tunnelfenster aus runter auf die Kreuzungsstation Geldried, das Dorf Brienz, den Brienzersee, den Ballenberg, das Aaretal und die Berge.

Weite Kurven charakterisieren die Chüemad. Nun geht es bergauf nach der oberen Kreuzungsstation “Obrischten“.


Nun sind es nur noch 1.86 Kilometer bis zur Endstation Brienzer Rothorn.



Blick vom Gipfel. Allerdings ist so kalt und die Aussicht so schlecht dass ich sofort wieder runterfahre









Ausgetrockneter Mülibachgraben an Mittlisten



Je weiter runter wir fahren, desto mehr klart der Himmel auf. Ich hätte also doch oben bleiben sollen?!



Wie ursprünglich bei der Bergfahrt beabsichtigt, steige ich an Planalp aus.


Ein neues Hinweisschild zum Berghaus verspricht einen 2 Minuten Spaziergang. Allerdings ist mir nicht ganz klar, wie die zwei Frauen, die das Berghaus seit dieser Saison führen, den 350 Meter kurzen Weg in nur 2 Minuten spazieren können.


Ich bin alleine auf der schönen Berghausterrasse. Geniesse ein Bierchen, die Aussicht in den Dunst über dem Brienzersee und ein Gespräch mit der Gastgeberin.


Später kommen noch zwei Frauen mit Hund, die den steilen Weg über das Lättgässli zum Chruterenpass als vermeintlich schnellste Wanderung zur Planalp gegangen sind. 4.5 Stunden anstatt die ganz oben angeschriebenen 2 Stunden hätten sie gebraucht, aber immerhin 2 Steinböcke gesehen, toll.
Kaum haben die zwei Frauen ihre Tee und ein paar Gläser Weisswein getrunken, sind sie schon wieder unterwegs zur Bahnstation.

Ich bleibe noch sitzen, geniesse die langsam runter gehende Sonne und beschliesse, erst mit dem letzten Zug um 18:12 Uhr ab Planalp nach Brienz zu fahren.

Ich bin ganz erstaunt, dass nur ein knappes Dutzend Fahrgäste im letzten Zug sitzen. Die letzte Talfahrt ist ein ganz besonderer Genuss im Abendlicht.













Kaum daheim, mache ich um 19 Uhr noch eine kurze Ausfahrt mit dem Trike an den See und nach Schwanden.




