Those people who do not want or do not like to see photos of wounds, blood and other intimate things, should better refrain from reading this part of diary of my stay in hospital. Thank you!
Diejenigen Menschen die Fotos von Wunden, Blut und andere intime Sachen nicht sehen wollen oder mögen, sollten besser darauf verzichten diesen Tagebucheintrag meines Spitalaufenthalts zu lesen. Danke!
Vorgeschichte
Bei Gartenarbeiten im Herbst 2019 verletze ich mich kurz hintereinander mehrmals, sowohl am linken wie auch am rechten Schienbein. Ich entferne die Dornen beziehungsweise anderen Ursachen, desinfizieren die Wunden (3×0,5 cm und mehrere 0.3×0.3 cm) und denke nicht länger daran. Anfang November tun mir die verschorftenn Wunden plötzlich weh. Mein Hausarzt weiss nicht zu helfen, schickt mich in die Wundsprechstunde ins fmi Spital Interlaken in Unterseen.

Die mich behandelnde Fachspezialistin für Wunden murmelt, das sehe nicht gut aus, drückt an meiner Wunde rum, aber es kommt anders als von ihr erwartet kein Eiter raus; es ist alles trocken verschorft, die Wunde tut mir nicht einmal weh, was ich unvorsichtigerweise auch kund tue.
Also nimmt sie eine spitze Pinzette und sticht in meine grösste Wunde. Es schmerzt enorm, aber blutet kaum. Also zieht sie einen Chirurgen zu Rate.
Resultat: die Wunden müssen operiert werden, bei nicht operabler Behandlung würde die Heilung circa ein halbes Jahr dauern. Mein Einwand, ich hätte seit der Kindheit unter Verbänden eine sehr schlechte Wundheilung, wird mit einem „Blabla, heute haben wir ganz andere Mittel“ abgetan.
Schon ein paar Tage später werde ich unter Narkose operiert und verbringe ca zehn Tage im Spital.
Als ich die Wunden nach der Operation das erste Mal sehe, wird es mir schlecht. Die grösste der vorherigen Wunden war jetzt ein kreisrundes Loch, 41 Milimeter im Durchmesser und bis auf die Knochen gehend.

Die Wunden werden nun unter “Saugglocken“ gesteckt und an “Vakuumiermaschinen“ angeschlossen.


Schon nach 3 Tagen im Spital setzt eben diese sogenannte Gesundheitsfachfrau gegen meinen Willen und der Erklärung, dass andauerndes Verbinden meiner Haut mehr schaden denn nützen würde, mit Hilfe von Ärzten durch, dass ich beide Beine von den Zehen bis zu den Oberschenkeln unter einem Wollstrumpf und elastischen Binden verstecken muss.

Seither geht es rapide bergab mit der Gesundung meiner Haut. Nach wenigen Tagen kommt zudem eine durch was auch immer verursachte Wunde an den Zehen des linken Fusses hinzu.

muss ich seit Mitte November, pro Woche 3 Mal in die Wundsprechstunde des Spitals Interlaken zum Ausschaben der Wunden und Verbandswechsel. Die Löcher füllen sich langsam, werden aber im Durchmesser nicht wesentlich kleiner.
Dies hat auch einen besonderen Grund: Ich bekomme immer häufiger das Gefühl, dass mir, insbesondere eine der Damen der Wundsprechstunde, eine resolute, von oben herabsprechende Frau, mir mit Vergnügen immer mal wieder Schmerzen bereitet.
Sie reisst die stark klebenden Verbände ruckartig von den Beinen, so dass neue Wunden sich öffnen und sofort neues Blut fliesst, sie stochert mit Nicht immer sterilen Pinzetten einfach so durchs Fleisch, dass mir mehrmals schwarz vor Augen wird. Manchmal schimpft sie mich einen Weichling, herrscht mich unvermittelt und grundlos an um mich nur Augenblicke später wegen meinen Schmerzen zu verspotten.
Die Haut rund um die Wunden wird immer schlechter. Neue Wunden öffnen sich.
Ende Januar sehen meine Beine wegen der falschen Behandlung schlimmer denn je aus.

Mir verleidet das Leben, ich mag nicht mehr. Ich mag den Rest meines Lebens nicht unterwegs zwischen kurzen Aufenthalten zu Hause und dem Besuch von Spitälern und Arztpraxen verbringen. Ich denke immer häufiger über ein vorzeitiges Lebensende nach.
Glücklicherweise werde ich dann ein paar Monate lang ausschliesslich von Dr Grütter behandelt, der stets versucht, mir möglichst keine Schmerzen zu bereiten. In kleinen Schritten schreitet die Wundheilung nun voran.

Dennoch werden nun alle paar Wochen neue Methoden der Wundbehandlung an mir beziehungsweise an meinen Wunden getestet.
Beispiel: Reiner australischer bzw neuseeländischer Honig (frei von Umweltgiften und Pestiziden) wird auf die grössten offenen Wunden aufgetragen.
Gewisse dieser Behandlungen in der Wundsprechstunde des Spitals, sowie etliche Verbände sind unerhört schmerzhaft.
Ich muss dann teils schon zu Hause, als Vorbereitung, die Wunden mit Emla einem Lokalanästhetikum behandeln und nicht nur 1 oder 2 Schmerzmittel (Pregabalin+Ibuprofen600), sondern hin und wieder auch 3 beziehungsweise 4 oder mehr Schmerz-Unterdrücker (Tramadol Pillen+Tropfen) schlucken.
Meistens muss ich nach der Heimkehr aus dem Spital mich hinlegen und mehrere Stunden schlafen.
Somit müssten jetzt auch die letzten meiner FreundInnen und Bekannten begriffen haben, warum ich in den letzten 7 Monaten bzw seit Anfang November 2019 kaum zu etwas nütze war!
Hauttransplantation
Der Vorschlag von Doktor Grütter, mir am Oberschenkel Haut zu entnehmen und sie auf die grössten Wunden an den Schienbeinen zu transplantieren, lässt mich erneut Hoffnung schöpfen.
Ich kann es kaum erwarten. Endlich wird mir Ende Oktober mitgeteilt, ich müsse am Dienstag, 9. Juni 2020, mich um 7 Uhr an der Pforte des Spitals melden, (letzte Mahlzeit bis 01 Uhr, letzter Frühkaffee vor 5 Uhr), ich würde nach dem Zimmerbezug sofort operiert.
Eine Woche vorher setze ich meinen Blutverdünner ab. Nur ganz langsam normalisieren sich die Werte. Am Montag muss ich nach einem Quick beim Hausarzt doch noch 2 Ampullen Vitamin K schlucken, damit ich anderntags operiert werden kann.
Gegen Abend wird mir mitgeteilt, ich müsse am Dienstag erst um 8:30 Uhr einrücken. Noch einmal wird mir eindringlich gesagt, das letzte Getränk (Kaffee/Tee Ohne Milch) dürfe ich um 6:30 Uhr trinken, die letzte Mahlzeit bis 02.30 Uhr einnehmen.
Pünktlich um halb 9 liefert mich Alice vom Brienzer Taxi im Spital ab. An der Pforte werde ich zur Patientenaunahme geschickt und erhalte kurzum Klebeadressen und das Patientenarmband, das mir bald einmal ins Hangelenk schneidet, Bibeli zur Folge hat, die Haut einschneidet und verletzt.
Im ganzen Spital gilt wegen Corona immer noch eine strikte Maskenpflicht. Ich darf sie nur in meinem eigenen Zimmer, Das gleiche wie beim letzten Spitalaufenthalt (264, 2. Stock, Ausrichtung Süd) abnehmen.

Halb 10 sind meine Sachen im Schrank verschwunden und ich liege im Spitalhemd im Bett. Ein letztes Mal darf ich aufstehen um zu Pinkeln, dann schlucke ich eine Pille, die mich leicht schläfrig machen soll. Kurz vor 11 werde ich in den OP runter gerollt.
Ein fröhliches OP Team erwartet und begrüsst mich. Viele Hände betten mich um auf einen schmaleren Tisch. Unzählige Kabel werden angeschlossen, ich höre meinen Herzschlag und die witzelnden Ärzte und OP-Fachkräfte. Ich erhalte Kopfhörer, darf meine Musik wählen. Eigentlich höre ich aber lieber zu was die Ärzte diskutieren.
Dann muss ich mich auf die rechte Seite legen und eine embryonale Stellung einnehmen. Ein kalter Spray trifft meine untere Wirbelsäule. Kurz darauf verspüre ich einen kleinen Stich im Rücken. Auf meine Frage hin erhalte ich die Antwort, die sei die Spinalanästhesie.
Kurz darauf sehe ich wie die Ärzte ihre Positionen wechseln und nun von vorne an mir arbeiten. Ich spüre wie sie irgendetwas an meinem bereits nicht mehr richtig spürbaren “11. Finger“ herum werkeln.
Kaum liege ich wieder auf dem Rücken, wird ein grosses grünes Tuch auf der Höhe meiner Brust aufgespannt. Schade, dass ich nur in die Scheinwerfer blicken und zuhören, nicht aber zusehen kann, was genau an meinen Beinen gearbeitet wird.
Langsam döse ich ein. Der Blick auf das grüne Tuch wird mit der Zeit öde. Irgendwann ist der Eingriff zu Ende. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Wiederum werde ich umgebettet und dann in meinem Bett liegend ins Aufwachzimmer geschoben.
Es sind nicht viele Kojen belegt. Die Vorhänge werden zugezogen und kurz darauf schlafe ich richtig ein. Irgendwann zwischen 16 und 17 Uhr werde ich in mein Zimmer zurückgerollt.


Die Einstellung der Menge des Anästetikums mit dem ich versorgt werde, macht mir am Abend grosse Sorge. Neben der Gefühlslosigkeit von den Hüften an abwärts, spüre ich plötzlich auch, wie sich der Brustkorb langsam schlafen legt, dann schläft die Brust ein und der Hals wird langsam eng.

Eine Korrektur der Dosierung verspricht Abhilfe. Dafür wacht nun meine rechte Seite langsam auf, Henusode. Beides ist offensichtlich nicht möglich.
Den Rest des Dienstags, sowie den ganzen Mittwoch und auch am Donnerstagmorgen döse ich meistens vor mich hin und schlafe.
Hunger habe ich noch nicht!

Wenn ich geweckt werde für die Pflege, das Essen oder aus weiss nicht was für Gründen, bin ich leider ein paar Mal missmutig und abgeschlagen. Die 3 Schläuche für Wundflüssigkeiten und Urin die von meinem Körper wegführen und die zwei Transportleitungen die zu meinem Handgelenk und zum Rücken führen, sind mir einfach zu viel. Ich kann mich kaum bewegen, fühle mich blockiert, habe hin und wieder Schweissausbrüche, friere hin und wieder. Die Pflegefachfrauen HF, ein Pflegefachmann HF und die Fachfrauen Gesundheit EFZ sind vom frühen Morgen bis spätabends fröhlich und freundlich.
Hut ab, Danke! Sehr kompetent, sorgfältig und liebenswürdig werde ich betreut und gepflegt. Täglich schauen auch die Fachleute der Anästhesie und diverse Ärzte vorbei.


Am Freitag morgen wird der erste Verband gewechselt. Die Wunde, da wo die Haut (geschätzt 2 Mal 4 Fingerbreiten lang und 1,5 Fingerbreiten breit) entnommen wurde, blutet noch immer.



Hinterher beobachte ich An- und Abflüge von diversen Helikoptern. Die REGA macht offensichtlich Filmaufnahmen mithilfe eines Begleithelikopters.




Bald merke ich, dass mich mein Blasen-Katheter bei allzu vielen Bewegungen stört und dass ich nun plötzlich Ausfluss habe.


Am Freitagabend stehe ich ein erstes Mal richtig auf. Ich fühle mich allerdings noch recht unsicher, insbesondere der kurzen und vielfachen Leitungen wegen.


Also gehe ich bald wieder in die Waagerechte und beobachte das Abendlicht am schönsten Dreigestirn der Schweiz vom Bett aus.






Hoi Christoph, wünsche dir gute und rasche Heilung. Hoffe, du schaffst es ins Beaulieu. Herzlichst Robi
Von meinem iPad gesendet
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Ich danke Euch, liebe Frank und Harald!
Geniesst den Sommer und das Leben trotz Corona.
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Gute Besserung, lieber Christoph! Wir wünschen Dir, dass Du bald wieder richtig auf den Beinen bist. Liebe Grüße Harald und Frank
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Was soll dieses unseriöse Geschwafel ohne auch nur annähernd hinreichende Begründung?
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