07.05.2020, Hasli, Haslital, Hasliberg

Meine Vormittage gehen einfach immer viel zu schnell vorbei. Natürlich passiert dies auch, weil ich immer erst relativ spät in die Lymphdrainage oder ins Spital muss.

Es hat schon erstaunlich viele Leute, die nicht nur die frühsommerliche Wärme geniessen, sondern im Baggersee auch bereits baden. Die Temperatur soll 23°C betragen.

Auch heute kann ich deshalb, nach einem kurzen und kleinen Mittagessen erst um 14 Uhr starten. Um Zeit zu sparen, fahre ich bis zum Bahnhof Brienzwiler auf der Hauptstrasse und dann auf der Nebenstrasse Richtung Funtenen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause radle ich weiter.

Immer wieder muss ich aber kurz anhalten, um die herrliche Sicht, das Blumenmeer und Ansicht der Berge und Gletscher zu geniessen

Im Dorfzentrum von Meiringen, bei Sherlock Holmes, mache ich eine weitere kurze Pause, bevor ich mich durch die Kirchstrasse gegen Norden wende.

Die Kirche umfahre ich umfahre ich und radle bald wieder gegen Westen.

Auf der alten, immer noch nur teilweise asphaltierten Strasse, geht es durch einen schönen Mischwald und vorbei an senkrechten Felswänden, mehr oder minder steil Bergan.

Noch knapp 350 Metern Höhendifferenz, im Schwand, in Sichtweite der Rehaklinik Hasliberg, ist der erste Akku bereits leer, 🤬🤬🤬 obwohl ich hart arbeite und pedale.

Zum Glück habe ich von Anfang an einen zweiten Akku gekauft. Die Akkus meines Dreirads sind schon sehr wertvoll! Mir wurde aber, und auch ich habe mir mehr Leistung versprochen. Henusode, Heute kann ich daran nichts ändern!

Nach dem Akku Wechsel geht es weiter. Bald bin ich in Hohfluh. Ich mag allerdings noch nicht anhalten, pedale weiter. So oder so muss ich immer wieder ganz kurz anhalten, um die ständig wechselnden Panoramaaussichten zu geniessen und zu fotografieren.

Eine gute Stunde nach der Abfahrt in Meringen erreiche ich Hasliberg Twing und nach einem letzten Anstieg die Wasserwendi auf 1220 Metern über Meer. Hier ist für heute Schluss.

Die Leistung meines Akkus ist zu wenig ausreichend, als dass ich heute über die Winterlücke in Gental reinfahren und über Innertkirchen heimradeln könnte.

Ich geniesse die Aussicht ganz ausgiebig. Gegen 17 Uhr rolle ich abwärts zum Badesee. Leider ist der aber noch leer. Schade, nun muss ich mir also den Schweiss daheim abwaschen.

Insbesondere der ständig wechselnde Blick auf die Zähne der Engelhörner, die Wellhörner, das Rosenhorn, das Wetterhorn und die dazwischen liegenden gewaltigen Eismassen der Rosenlauwigletschers und des Hengsterengletschers faszinieren mich.

Liegt es eigentlich am Vollmond oder warum wandern seit gestern so viele Grillen von einem Grün ins andere. Die von mir beobachtete und fotografierte Grille wanderte zusammen mit etlichen anderen Grillen (im Corona-Abstand) ungefähr 70 Meter weit über den heissen Asphalt der Strasse und den Parkplatz der Gondelbahn.

Seit meiner Ankunft auf der Wasserwendi erreichen mich etliche Anrufe von (ver)zweifelnden Internet-beziehungsweise Skype-NutzerInnen, die dringend meinen (telefonischen) Support brauchen.

Am Kiosk im Twing gönne ich mir ein Eiscornet, bevor ich den Heimweg in Angriff nehme beziehungsweise talwärts rolle.

Immer wieder muss ich aber anhalten und verweilen, um die Aussicht ausgiebig geniessen zu können.

18:40 Uhr bin ich beim Ballenberg. Noch immer steht am Eingang angeschrieben, das Freilichtmuseum sei bis auf unbestimmte Zeit geschlossen. Dies ist nicht ganz richtig: das Freilichtmuseum wird zwar erst eine Woche nach den übrigen Museen in der Schweiz öffnen; dies ist aber dem Umstand zu verdanken, dass das Museum genügend Subventionen erhält! Furchtbar diese Mentalität der Museumsoberen!

Über Hofstetten und Schwanden rolle ich runter zum See.

In der Mündung des Glyssibachs ist ein Tschuppel Bieblä am Fischen. Einer scheint ein “Profi“, der mit viel Erfahrung und Anschauungsunterricht von Ätti und den Grossättis nun die Jüngeren anleiten kann. Schön zuzugucken wie die Buben aufmerksam lauschen, bevor sie dann unter Beobachtung des Ältesten versuchen, das Gelernte anzuwenden.

Kurz vor 20 Uhr erreiche ich mein Heimetli.

3 Gedanken zu “07.05.2020, Hasli, Haslital, Hasliberg

  1. Lieber Christoph, es istbewunderwert wie Du immer wieder jeden Berg und jedes Högerli kennst.Ich fahre immer wieder gern mit Dir durch die Landschaft!Liebe Grüsse von Ruth und Fred

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  2. Mein Blog besteht seit 2015, als wir mit einem SBB Krokodil nach Schweden fuhren. Seither berichte ich regelmässig über Eisenbahn- und andere Reisen durch ganz Europa. Der Blog kann auch abonniert werden.
    Viel Vergnügen beim lesen!

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