06.06.2019, Kurvenfahrten durch Eisenbahn- und Industriegeschichte

Heute müssen wir endlich mal nicht mühsam mit Regiozügen anreisen. Die Osnabrücker Dampflokfreunde (ODF, http://www.osnabruecker-dampflokfreunde.de) holen uns mit ihrem Extrazug, bestehend aus 4 vorbildlich restaurierten Donnerbüchsen (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Donnerbüchse_(Personenwagen)) und ihrer V65 (https://de.m.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_V_65) bereits in Münster Hauptbahnhof ab.

Insgesamt 7 freiwillige Mitarbeitende der ODF begrüssen uns und heissen uns willkommen. Auf den ersten Blick spricht mich deren herzliche Gastfreundschaft und Professionalität an!

Alle sind sie sauber uniformiert und tun Alles Mögliche dass wir Eisenbahnfuzzys uns selbst und den Bahnbetrieb rund um uns herum nicht gefährden, herzlichen Dank!

Mit etwas Verspätung, die DB Fahrdienstleiter haben das Ausfahrtsignal nachdem wir abgefahren sind, unvermittelt zurückgenommen (eine gefährliche Aktion!), fahren wir doch noch los.

Bald befinden wir uns auf der ’Rollbahn‘ (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Wanne-Eickel–Hamburg) Richtung Osnabrück. In Lengerich gibt es einen ersten kurzen, fahrdienstlich bedingten Fotohalt: Ein verspäteter Intercity der DB muss uns hier überholen.

Kurz darauf passieren wir den mit 581 Metern längsten norddeutschen Gebirgstunnel (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lengericher_Tunnel), durch den Teutoburger Wald.

Kurzum erreichen wir Osnabrück und werden gewahr, warum unsere Reise als Kurvenfahrt bezeichnet wird. Wir passieren den Hauptbahnhof auf der oberen Ebene ohne Anzuhalten und kehren durch die Schinkelkurve zum unteren Teil des 2-stöckigen Hauptbahnhofs zurück.

Hier wird die Lok ans andere Ende des Zugs gestellt. Durch die Schinkelkurve passieren wir den Hauptbahnhof ein 3. Mal und biegen in der Ausfahrt nach Osten, Richtung Lengerich ab. Hier wird die Lok erneut umgestellt und nach kurzem Aufenthalt durchfahren wir den unteren Bahnhofsteil von Osnabrück Hauptbahnhof und weiter nach Osnabrück Eversburg und auf die private Strecke nach Piesberg.

Hier befindet sich nicht nur der Heimatbahnhof der Osnabrücker DampflokFreunde ODF e.V., sondern auch einer der grössten Steinbrüche Mitteleuropas, die Zeche Piesberg, wo lange Zeit AnthrazitKohle abgebaut wurde, sowie die Mülldeponie Piesberg.

Es ist schon Mittagszeit. Der eine Teil unserer Gruppe besichtigt zuerst unter kundiger Führung das vorbildlich restaurierte Rollmaterial der Dampflokfreunde. Wir anderen werden fürstlich bewirtet. Viele frische Salate, Grillwurst und -steak, Knoblauchbrot und Getränke, danke!

Nach dem Essen dürfen auch wir uns zu den Gleisanlagen aufmachen und unter fachkundiger Führung, vorbildlich restaurierte, sowie sich in Aufarbeitung (http://www.osnabruecker-dampflokfreunde.de/Wagenarchiv/27320/27320.html) befindliche Wagen besichtigen.

Ein riesiger einmaliger Fundus an Spezialgüterwagen offener und geschlossener Bauarten, Kesselwagen, Krankentransportwagen, Küchenwagen (http://www.osnabruecker-dampflokfreunde.de/Wagenarchiv/910_101/910_101.html) und viele andere Fahrzeuge. Auf der Internetseite der Osnabrücker Dampflokfreunde befinden sich sorgfältig erstellte Dokumentationen zu jedem Fahrzeug

Mit Wehmut stelle ich fest, dass Sprayereien und anderes Gesindel keine Scheu haben auch historische Fahrzeuge zu verschmieren und kaputt zu machen!

Anschliessend wandern wir zur Piesberger Zeche und den Überresten der ehemaligen, bis zu 110 Kilometer langen Feldeisenbahn des Steinbruchs (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Piesberger_Feldbahn).

Entlang einer riesigen, zugedeckten, aber noch immer gasenden Mülldeponie fährt uns die heute leider nur noch 1,7 Kilometer kurze Bahn, zum Fuss des höchsten Bergs der Region. Den Piesberg (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Piesberg) bewandern wir nun zu Fuss über gekieste Wanderwege.

Von hier oben geniessen wir einen weiten 360 Grad Ausblick auf die Kraterlandschaft des Steinbruchs und das grüne Umland. Zurück zur Feldbahn steigen wir 300 Treppenstufen bergab.

Nach der Rückfahrt zum Ausgangspunkt besichtigen wir in mehreren Gruppen das Museum für Industriekultur im Haseschacht der ehemaligen Zeche Piesberg (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zeche_Piesberg).

Unsere Führerin verliert sich alsbald leider in den geschichtlichen Weiten der Industriekultur.

Ich verlasse die Gruppe und verschaffe mir alleine einen groben Überblick übers Museum und dieser interessanten Industriegeschichte. Beim Abstieg in den Haseschacht stosse ich wieder auf meine Gruppe.

Sie haben den interessantesten Teil leider nicht sehen und besuchen können. Wir erreichen in kurzem Fussmarsch unter Tage den Bahnhof Piesberg. Bevor wir um 18 Uhr die Heimreise antreten müssen, reicht es zu einem Zvieri im ’Bahnhofsbuffet‘ der ODF. Anstatt Kaffee und Kuchen, esse ich lieber noch eines der nun kalten Schweinesteaks und spüle mit kühlem dunklen Detmolder Landbier (https://brauerei-strate.de/unsere-biere/) nach.

Punkt 18. 00 Uhr fahren uns die Osnabrücker Dampflokfreunde mit Ihrem Zug nach Osnabrück Hauptbahnhof zurück. Hier müssen wir uns leider verabschieden.

Als Schlusspunkt des Tages dürfen wir mit einem 20 Minuten verspäteten Flixtrain nach Münster zurückfahren. Über Sauberkeit der Wagen, technischem Zustand des Rollmaterials, Fahrkartenpreise und anderes mehr dieser Gesellschaft äussere ich mich hier nicht!

Ob Flixtrain oder Flixbus, ich werde auch inskünftig lieber mit einer bewährten und verlässlicheren Verkehrsunternehmung reisen.

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