Die Nacht war kalt und auch ein paar wenige Tropfen Rgeen sind gefallen. Es ist zwar noch immer bewölkt, aber klärt zunehmend auf. Beim Aufstehen nehme ich den wunderschönen Ausblick aus meinem Hotelzimmer wahr.
Gegen 9 Uhr gehen wir zum Frühstück ins Haupthaus der Hotelanlage.
Ich bin total überrascht, wieviele leckere, lokale Speisen aufgetischt werden — dies ganz im Gegensatz zu den mir bisher bekannten allgemeinen griechischen Frühstücksgepflogenheiten.
Die ganze Hotelanlage des Erodios in Lithotopos ist in der Tat wunderschön und wohl auch deshalb ab heute fürs verlängerte Wochenende komplett ausgebucht.
Am Himmel überm Hotel kreisen Flamingos und Pelikane in der warmen aufsteigenden Luft.
Kurz vor 11 Uhr machen wir uns auf den Weg, fahren zum Kerkini See runter und sehen kurzum Pelikane in nächster Nähe des Ufers und umgeben von einer riesigen Schar von Kormoranen.
Wiederum von verschiedenen Orten aus beobachten wir die anmutigen Vögel.
Ausserhalb von Kerkini sehen wir dann endlich eine grosse Herde im Wiesenland weidender Wasserbüffel. Der Anblick dieser Tiere im Wasser muss ein besonderes Erlebnis sein.
Der See selbst hat aufgrund ausgebliebener ausreichender Niederschläge einen für diese Jahreszeit ungewöhnlich tiefen Seespiegel (minus ungefähr 2 Meter).
Gegen Mittag, wohlverstanden der griechischen Mittagszeit, also circa um 13.30 Uhr fahren wir in ein kleines Bergdorf, Ano Poroja. Auf der Terrasse der mitten auf dem Dorfplatz gelegenen Taverne essen wir eine hervorragende Häppchenplatte.
Die Sonne strahlt recht warm.
Eine nervöse Wespe sticht mich. Yvonne kann mir den Stachel aus dem Unterarm ziehen. Der besorgte Michali holt in der Apotheke sofort eine Creme zur Behandlung einer allfälligen allergischen Reaktion. Es ist absolut rührend wie sich die Beiden um mich kümmern, mir jedes Bedürfnis und alle allfälligen Wünsche von den Lippen ablesen! Herzlichen Dank!
Über kleine Nebenstrasse fahren wir alsdann nach Rodopoleos und weiter durchs grüne Niemandsland über einen 650 Meter hoch gelegenen Pass.
Tolle Aussicht ins grüne Ackerland und auf kleine abgeschiedene Dörfer. Während Yvonne und ich fotografieren und die Aussicht geniessen, füllt Michali den Ölvorrat des ewigen Lichts auf.
Die kleinen Dörfer Mavroplagia-Kentriko-Efkarpia durchfahren wir ebenso wie den regionalen Hauptort Kilkis.
Auf der E065 gen Süden erreichen wir bald die Autobahn A2 nach Thessaloniki. Der Verkehr wird immer dichter.
Michali muss sich vollends auf den Verkehr konzenrieren.
Zeitweise stecken wir im Stau fest. Langsam wird die Zeit knapp,
Michali hat nach 17 Uhr Dienst als Vorsinger in der Kirche von Afitos.
Dennoch halten wir kurz an der Autobahn-Bushaltestelle in Nea Potedaia um in der Bäckerei daneben Brot und andere Lebensmittel einzukaufen.
Yvonne und Michali haben offensichtliche Angst, ich könnte ansonsten verhungern.
In Afitos fahren wir unverzüglich zu ihrem Appartementhaus.
Ich kriege für meinen Aufenthalt die letzte momentan noch freie 2-Zimmer-Wohnung. Yvonne zeigt mir alles Notwendige. Dann werde ich mit einem Tresen und Kühlschrank mit Lebensmitteln und Getränken verabschiedet und alleine gelassen.
Ich bin müde, brauche Zeit um mich zu erholen. Kurzes bzw länger werdendes Nickerchen.
21.23 schaue ich ein letztes Mal raus, sehe den Vollmond über dem Meer. Morgen gibt es einen Ruhetag. Danke!