…. in die Puszta. Umsteigen in der einen Hauptstadt um eine andere Hauptstadt zu erreichen. Was ist der Unterschied zwischen einem RailJet und einem RailJetExpress? Toller Service der OeBB bzw. deren Mitarbeitenden!
Der Reihe nach: Ich bin heute morgen ganz überrascht. Nach dem gestrigen T-Shirt Wetter ist die Landschaft heute weiss übertüncht, ja es schneit, sogar in der Stadt, sehr stark! Die Berge rundherum sind von Wolken verhüllt, es ist kaum etwas zu sehen. Beschliesse, die Stadt die ich kenne, heute nicht mehr zu durchwandern und anstattdessen noch ein wenig zu dösen.
Nach einer ausgiebigen, mich vollends wach machenden Dusche, geniesse ich das feine, reichhaltige Frühstücksbuffet, ohne mich angesichts der riesigen Auswahl zu überessen.
Zeitungslektüre und Frühstücksfernsehen lenken mich vom Packen ab.
Kurz nach Halb 11 verlasse ich das Hotel, wandere noch einmal durch die Stadt
zur Drau und zurück und zum Bahnhof. Der RailJet, bestehend aus 7 Wagen + Lok steht, warum auch immer, ganz am Ende des Bahnsteigs. Ich muss mich sputen, steige in der letzten Sekunde ein. Die Türen werden verriegelt, der Zug steht trotzdem weitere 5 Minuten am Bahnsteig.
Schöne, sanfte Reise am Nordufer des Wördersees entlang nach Klagenfurt.
Dann geht es Richtung Norden, durch hügelige, später gebirgige Landschaft. Ich bestaune die Landschaft, döse, lese Zeitungen, esse was Kleines.
Gegen 14 Uhr überqueren wir den Semmering. Die Bahn wurde 1998 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Grandiose Streckenführung, tolle Viadukte!
Immer mehr überrascht mich aber auch der unaufgeregte, speditive, äusserst freundliche und zuvorkommende Service im Zug und am Sitzplatz, sowie die online Angebote mittels Wifi! Jederzeit sehe ich auf meinem Tablet, wo wir uns befinden und wie schnell der Zug fährt, toll!
15.35 erreichen wir den Wiener Hauptbahnhof.
Es ist für mich noch sehr gewöhnungsbedürftig, dass 2 Züge am gleichen Bahnsteig halten. Am gleichen Bahnsteig, 180 Meter weiter vorne, wartet mein RailJetExpress nach Budapest. Ich bin knapp in der Zeit. Der Zugchef macht mich höflich aber bestimmt auf die Österreichweit gültige Regel aufmerksam, wonach die Türen 30 Sekunden vor der Abfahrt der Züge geschlossen werden, damit die Züge rechtzeitig verkehren können.
Im Nu haben wir die Stadt verlassen und rollen durch die topfebene Landschaft gen Osten. Immer mehr Windräder stehen hier wohl geordnet in der Landschaft. Etwas über 40Minuten nach der Abfahrt in Wien erreichen wir in Hegyeshalom die ungarische Grenze. Ab hier hält unser Express an jedem grösseren “Misthaufen“, schrecklich!
Wir sind unterdessen weit im Osten, schon früh nachtet es ein. Für eine kurze Strecke geht die Fahrt entlang der Donau. Eine halbe Stunde vor der Ankunft im Budapester Keleti Bahnhof erreichen wir die ersten Vororte. Nun geht es langsamer voran.
Ich mag heute nicht mehr weiter reisen, buche mir ein Hotelzimmer für Heute Abend in Budapest, in einer Seitenstrasse, direkt am Bahnhof, 4 Sterne, Royal Boutique Hotel. Erhalte das letzte 60 Euro Zimmer, die nächste Kategorie liegt bei 185 €. Komisches Hotel, arroganter Empfangsherr, aufgetakelte Damen, alte Herren in junger Begleitung — ob ich wohl in einem Stundenhotel gelandet bin? Henusode.
Meine alten Forint-Banknoten werden nicht mehr akzeptiert, muss damit auf die Post oder Bank. Bin müde, mag eigentlich nicht mehr in den Ausgang. Langes Warten bis dass der Schalter für Geldtausch besetzt werden kann. Nun noch zum Bahnhof um die obligatorische Sitzplatzreservation für nach Craiova machen zukönnen. Der Zug fährt nur die 2. Klasse. Die Schalterbeamtin entschuldigt sich, obwohl sie ja nichts dafür kann. Zu guter letzt, bevor ich ins Hotel zurückkehre kaufe ich noch Tranksame für die Reise ein. Der Zug führt nämlich weder einen Speisewagen noch einen “Wägeli-Service“.
Lieber Christoph der neue Reisebericht hat nicht lange auf sich warten lassen und da Du dem Schnee entronnen bist, hast Du schon Ungarn erreicht. Potz Blitz, das geht aber schnell! Liebe Grüsse von Ruth und Fred
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