09.10.2018, Herbstreise auf den Tessiner Migrosberg

Habe mich im Fahrplan verguckt und irrtümlich eine Stunde später als möglich, mit Rolf aus Zürich, in Arth-Goldau abgemacht. Naja, ich bin aber auch froh um die zusätzliche Stunde Schlaf.

Wiederum ein grandioser Herbsttag, wolkenloses Wetter in Brienz, 08.55 in Luzern. Hole mir bei Konditor Bachmann einen Kaffee mitsamt Nussstange und steige in den Zug nach Zug. Somit kann ich die landschaftlich schöne Strecke entlang dem Nordufer des Zugersee auch mal wieder geniessen.

10.00 ab Zug, Rolf sitzt in einem 4-er Coupé der vorderen von 2 ICN Kompositionen. Schöne Reise entlang dem Zugersee, durch die Innerschweiz, entlang dem Vierwaldstättersee ins Urnerland und rein ins schwarze tiefe Loch des Gotthardbasistunnels (GBT, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gotthard-Basistunnel).

Es dünkt uns, der Zug bummle recht gemütlich und doch erreichen wir Bellinzona und knappe 30 Minuten später um 11.45, 3 Minuten vorzeitig, unsere Umsteigebahnhof Lugano (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lugano).

Wir haben genügend Zeit für einen Bahnhofrundgang, unterirdisch zur FLP und oberirdisch zurück zur SBB. Pünktlich 12.04 sitzen wir in einer TILO S-Bahn (http://www.tilo.ch/de/) Richtung Chiasso.

Wir aber steigen nach der Passage des Damms von Melide, bereits in Capolago-Riva San Vitale aus bzw ein letztes Mal um. Hier beginnt nämlich die Fahrt mit der MIGROS Bergbahn auf den Monte Generoso (https://www.montegeneroso.ch/de/monte-generoso/bahn). Zwar ist es recht dunstig und am Himmel türmen sich Wolken, wir hoffen aber auf Wetterglück. Der Zug ist fast bis auf den letzten Platz voll belegt, Herbstferien!

Sehr schöne Reise durch den Kastanienwald und in den senkrecht abfallenden bzw aufsteigenden Felsen nach San Nicolao,

dem ersten Zwischenbahnhof. Dann geht’s weiter durch herbstlich bunte Kastanienbaumwälder stetig bergauf nach Bellavista (https://www.bergfex.ch/sommer/tessin/touren/wanderung/40702,bellavista–monte-generoso/).

Ach wie schön wäre es, wenn das Wetter ein wenig schöner wäre. Ich würde gerne hier aussteigen und gemütlich zum Gipfel des Monte Generoso wandern. Leider ist aber nur kurz eine dunstige Aussicht möglich, denn wir tauchen immer mehr in den Nebel ein.

Hin und wieder ist ein kurzer Blick Richtung Süden, zum Comersee und nach Italien möglich. Kurz nach 13 Uhr erreichen wir Generoso Vetta, den Endpunkt der Bergbahn.

Das alte schöne Berghotel ist verschwunden, musste einem Prunkbau des Stararchitekten Mario Botta weichen.

Das scheusslich wüste Protzgebilde hat den Namen „Fiore Di Pietra – Steinblume“ erhalten.

Nur noch Gastronomie ist möglich, nicht mehr das Übernachten für Berggänger, schade! Nach dem eher kurzen Genuss der durch Nebel und Wolken stark eingeschränkten Aussicht lassen wir uns im 4. Obergeschoss des Restaurants nieder.

Minestrone bzw Salat, dann panierte Stiertestickel auf Nudeln und Gemüse, dazu ein Glas Rotwein und Wasser, herrlich.

Da der Himmel immer dunkler wird und keine Hoffnung auf Sonnenschein mehr besteht, beschliessen wir kurzum bereits um 15.15 talwärts zu reisen, Nur kurz haben wir noch Zeit für einen Espresso und die Bezahlung der Zeche.

Unten im Tal ist es wieder recht warm. Mit der nächsten S-Bahn rollen wir Richtung Lugano,

steigen aber bereits in Paradiso aus.

Nur gute 5 Minuten dauert der Fussmarsch

zur Station der Standseilbahn (https://www.ticino.ch/de/commons/details/Standseilbahn-Monte-San-Salvatore/994.html) auf den Monte San Salvatore.

Hier oben (http://www.montesansalvatore.ch/de/) können wir endlich eine etwas besser Aussicht auf den Luganersee, den Damm von Melide, die Stadt und umliegende Berge geniessen.

Hier können wir auch den verpassten Dessert geniessen, warmer Apfelstrudel mit Vanillesauce.

Um 18 Uhr fahren wir mit der letzten Bahn runter

nach Paradiso und mit der S-Bahn weiter nach Lugano.

Unser EuroCity 22 aus Milano hat eine angezeigte Verspätung von 10, dann 20 und schlussendlich 23 Minuten und bummelt hinter einer überall haltenden S-Bahn Richtung Norden. Der Anschluss-InterRegio von Arth-Goldau nach Luzern, Umsteigezeit 5 Minuten, wird wohl nicht warten.

Somit werde ich den letzten Zug über den Berg nach Brienz verpassen. Ich muss von Glück reden wenn ich mit dem Zug überhaupt noch nach Hause komme.

Henusode, wir hatten einen schönen Tag!

Bei der Billettkontrolle melde ich dem Zugführer meine Anschlusszüge in Arth-Goldau und Luzern, sowie den Wohnort Brienz. Er werde den Anschluss vormelden und sich sobald klar sei, wie ich noch heimkommen könne, bei mir melden.

Kurz vor Arth-Goldau kommt der SBB Mann vorbei und weist mich an, über Zürich HB – Bern – Spiez – Interlaken zu fahren und auf der letzten möglichen Eisenbahnerteilstrecke dem Zugchef meinen vorgemeldeten Anschluss nach Brienz mitzuteilen, er habe meine Daten im System erfasst. Herzliche Verabschiedung in Zürich von Rolf.

Mein Anschlusszug nach Bern ist natürlich auch weg. Knapp 20 Minuten später fährt der nächste InterCity. Zwischen Olten und Bern gibt’s immer noch eine Störung, so dass die Reise über Langenthal – Burgdorf führt und wir Bern mit einer weiteren Verspätung von 15 Minuten erreichen. Auch hier ist natürlich der Anschlusszug weg. Henusode, so habe ich Zeit für einen weiteren Bahnhofsspaziergang. Bereits sind erste Spuren des Neubaus des RBS-Bahnhofs zu sehen (https://www.rbs.ch/der-neue-rbs-bahnhof-bern).

23:08 Uhr fährt mein Intercity nach Interlaken Ost mit mehreren Minuten Verspätung, aufgrund Abwarten von Anschlussreisenden ab. Per ÖV werde ich nun also nur noch bis Interlaken Ost fahren können.

Ich mache mir bereits Gedanken darüber, welches Taxiunternehmen aus Brienz ich bestellen soll. Dem Zugchef ist mein Reisewunsch bereits bekannt, er hat mich erwartet. Seine Kollegin übergibt mir einen Gutschein mit den notwendigen Angaben inklusive Zugnummer und Grund für meine Reiseplanänderungen.

Ich solle in Interlaken West aussteigen, dort würden mit Sicherheit ein oder mehrere Taxis warten. Aaretaxi sei am Besten vertraut mit der korrekten Abrechnung gegenüber den SBB. Gesagt – getan!

Um 0:30 Uhr mit etwas über 2 Stunden Verspätung erreiche ich mein Heimetli.

Toller Service der SBB!!!

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