13.09.2018, vor dem Regen noch einmal in die Berge!

Schon am frühen Morgen ist der Himmel mit Schleiern bedeckt. Das tut meiner Stimmung keinen Abbruch, ich will noch einmal in die Berge bevor der Herbst anfängt. Ich pflücke von der Rebe an der Südfront meines Hauses ein paar reife Trauben, lese ein paar, wegen der Trockenheit auf den Boden gefallene Birnen auf und gehe zum Interregio Richtung Luzern.

Im Zugsabteil sitzt eine Gruppe Chinesen. Einer fragt in englisch nach Sehenswürdigkeiten. Jedes Mal wenn ich Wasserfälle, einen schönes Ausblick, sehenswerte Objekte zeige, fotografieren und filmen 8-10 von ihnen ‘auf Teufel komm raus‘. Anschliessend begutachten sie ihre Filmchen und Fotos, quasseln darüber und verpassen darob die schönsten Momente und Ausblicke!

Ich bin froh als ich mich in Sarnen verabschieden kann. Die Stille tut gut. Kurzum treffe ich meine Schwester aus Luzern herkommend. Gemeinsam fahren wir im Postauto ins Melchtal und auf die Stöckalp. Ich war vor über 40 Jahren, kurz nach meinem Lehrabschluss in Sarnen, das letze Mal hier oben.

Mit einer neueren 15 Personen Gondelbahn (http://www.melchsee-frutt.ch/bahnen-tarife/tarife-sommer/aktionswoche/) fahren wir nach Melchsee-Frutt (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Melchsee-Frutt). Leider sind die Scheiben durch vielerlei Skis komplett zerkratzt und verwehren uns einen ungetrübten Ausblick auf die Berge ringsherum und die grandiose Karstlandschaft (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bettenhöhle) unter uns.

Der idyllische Sommer- und Wintersportort Melchsee-Frutt (http://www.melchsee-frutt.ch) wurde in den letzten 40 Jahren massiv ausgebaut und ist kaum mehr wieder zu erkennen, jammerschade!

Anstelle der verfallenen bzw warm abgebrochenen alten Kurhäuser, sind Neubauten aus mit Holz verkleidetem Beton entstanden. Insbesondere die allzugrossen Chaletbauten und der Betonriegel der Alpin-Lodge (https://www.fruttlodge.ch), im Besitz eines Chinesen, stören das Naturerlebnis. In meiner Preisklasse sind diese Bettenburgen nicht mehr.

http://www.melchsee-frutt.ch/webcams/

Wir laufen runter zum See und auf der Fahrstrasse gen Osten.

Kurzer Besuch der Kapelle auf einer Halbinsel, mitten im Melchsee.

Weitermarsch zur Luftseilbahn auf den Bonistock. Wir müssen nicht warten, die letzte Bahn vor der Mittagspause fährt ein paar Minuten nachdem wir da sind.

Oben auf der Terasse des Berggasthauses (https://www.bonistock.ch) geniessen wir die herrliche Rundumsicht, bevor wir uns mit frisch zubereiteten Älplermagronen (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Älplermagronen) mit Apfelmus und gerösteten Zwiebeln und einem sauren Most verköstigen.

Leider verschwindet die Sonne immer häufiger hinter dunklen Wolken. Auch bläst bald ein kalter Wind, so dass ich froh bin die mitgenommene Vliesjacke anziehen zu können! Bald nieselt es aus den aufgezogenen Wolken, wir müssen los!

Meine Schwester wandert runter, während dem ich die Luftseilbahn bevorzuge, um einem Knieschlottern vorzubeugen.

Unten auf Distelboden ist es wieder schön warm und trocken, also wandere ich entlang der Alpstrasse aufwärts

zum Damm des 1958 erbauten künstlichen Tannensees (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tannensee_(Obwalden)).

Am Fuss des Damms beobachte ich, ungefähr 30 Meter entfernt, junge, fette Murmeltiere auf der Aufschüttung ihres Baus liegend. Sie beobachten mich ebenso.

Jedes Mal wenn ich anhalte um sie zu fotografieren, verschwinden sie in ihrer Höhle. Sobald ich wieder laufe, geniessen auch sie das Sonnenbad. Auf den letzten Schritten zum See beginnt es kurz aber heftig zu regnen. Ein Blick zurück bestätigt mir, dass es unterhalb der Melchsee-Frutt auch schon regnet.

Ich will den dunklen Wolken und den Niederschlägen entfliehen, wandere also weiter, dem See entlang gen Osten und weiter zur Tannenalp.

Auch hier oben ist, wie auf der Frutt, kein Kuhglockgeläut mehr zu hören.

Die Bauern haben ihre Alpwirtschaften, wegen akutem Futtermangel, 4 oder mehr Wochen früher als in anderen Jahren verlassen müssen! Demzufolge kann ich nun auch keinen Alpkäse oder Frischjoghurt mehr kaufen, jammerschade!

Ich fahre mit der Gummibahn zurück nach Melchsee-Frutt. Durch einen Stollen, der eine der interessanten Karsthöhlen quert (58 Kilometer Karsthöhlen wurden hier oben bereits begangen, ausgemessen und erforscht),

erreiche ich die Gondelbahnstation und treffe da meine Schwester.

Gemeinsam fahren wir talwärts zur Stöckalp und mit dem Bus nach Sarnen, wo sich unsere Wege wieder trennen.

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