Kurz vor sieben schon stehe ich an diesem Samstag auf auf. An 6 Tagen jede Woche werden nämlich vom immer noch existierenden Dampflokdepot Wolsztyn/Wollstein aus je 2 Regio-Zugspaare mit Dampflok und 2 Wagen gefahren.
Dieses Spektakel will ich mir nicht entgehen lassen. Kaum am Bahnhof, Treffen auch schon meine niederländischen Freunde Elco und Hendrik ein, die heutigen Hobby-Heizer und Lokführer ein. Kurz darauf steht auch die Lok mitsamt den 2 niederländischen Hobby-Profis am Bahnsteig.
7.52 geht die Fahrt los. Ohne aufdatierte Streckenkenntnisse fahren die Hobby-Eisenbahner unter professioneller Aufsicht 17 Zwischenhalte on. Welche ein Gegensatz: neue, moderne Bahnsteige vor alten Gebäuden, neues bzw verschlanktes Gleisnetz und ein alter Dampfzug mit mittelalterlichen farbigen Reisezugwagen!
Mit nur wenigen Minuten Verspätung treffen wir in Posen ein. Die Lok wird abgehängt und fährt Richtung Bahnbetriebswerk um Wasser zu fassen.
Zusammen mit Hendrik geniesse ich im modernen Bahnhofsgebäude einen ersten Morgenkaffee und eine cremige Süssigkeit.
Anschliessend versuchen für die morgige Reise nach Berlin und Dresden eine Sitzplatzreservierung zu ergattern. Dieses Unterfangen ist gar nicht so leicht. Am ersten Schalter werden ich weg geschickt, ich solle ins PKP InterCity-Büro. Im besagten Intercitybüro spricht nur eine der 3 Damen etwas englisch. Ich versuche es auch auf russisch, französisch, englisch, deutsch, italienisch und schwedisch, keine Chance. Mir wird beschieden, ich solle besser den Autobus nehmen. Als aber geklärt ist, dass ich mit der Bahn fahren will, erhalte ich eine Platzkarte für Heute, obwohl ich das Datum von Morgen und die erste Klasse aufgeschrieben habe. Nach Protesten erhalte ich eine Platzkarte für den Sonntag, aber nur in der 2. Klasse. Ich bezweifle, dass der Zug wirklich ausverkauft ist! Den Damen geht es aber offenbar nur ums Geld, das ich bezahlen soll! Henusode!
Ich mag nicht mehr reklamieren und zottle ab, wieder zum Zug. Dabei fällt mir die komische Form der Türen an polnischen S-Bahnzügen auf. Auch die Polen werden offenbar immer dicker!
Pünktlich auf die Sekunde fahren wir ab, zurück nach Wollstein.trotz der angekündigten Niederschläge ist das Wetter ganz leidlich.
Nachdem wir an den letzten Zwischenhalten je 1-2 Minuten zu früh abgefahren sind, warten wir knappe 5 Minuten vor dem Einfahrsignal von Wollstein.
Nachdem die 2 Freunde abgestiegen sind und einem neuen Hobbylokführer Platz gemacht haben, gibt es Kaffee und Waffel mit Blaubeeren in einer Gehsteiggaststätte, Relaxen und Nachmittagsschläfchen im Hotel. Heute findet offenbar schon wieder eine Hochzeitsfeier statt.
Nach 18 Uhr fahren wir mit Hotelvelos an den See und geniessen da einen Apéro in einer Anlage für Familien mit Kindern.
Das Freiluftkino stört aber durch sehr. Entlang dem See
und langes Herumfahren bzw Herumirren im Ort bis wir endlich eine Pizzeria die auch ein ansprechendes Sortiment polnischer Speisen hat, finden. Irgendwann nach 22 Uhr sind wir im Hotel, wo die Musik überlaut läuft.
Ich schreibe noch 3 Mails und lese etwas, bevor ich kurz vor Mitternacht müde ins Bett sinke. Der Schlaf ist sehr unruhig aber immerhin bis kurz vor 3 Uhr möglich. Die Musik wird immer lauter. Selbst bei geschlossenem Fenster, sind die Bässe jetzt kaum mehr auszuhalten. Tagebuch schreiben bis um 03.20, endlich die Livemusik aufhört und nur noch das histerische Gekicher und besoffene Grunzen einzelner Hochzeitsgäste ist zu hören. Ich habe dafür nun Ohrensausen! Zu früh gefreut, um 3.40 setzt die Musik leise wieder ein, wird aber bald lauter! um 4.10 Uhr ist endlich mal wieder Schluss mit überlauter Musik und falschem Gesang. Nur leise und mit geschlossenen Saaltüre geht das Fest weiter.
Bahnreisen werden eigentlich immer gut. Es hapert momentan aber bei den Hotels. Frühstückeier mit Speck waren Heute morgen scharf gewürzt, weil schon verdorben. Nur habe ich dies zu spät bemerkt!
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Ich wünsche Dir auch alles G U T E für weitere Reisen mit der Bahn .
Viele Grüße Hanno
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Danke lieber Klaus, wir geniessen das Reisen mit der Eisenbahn sehr, auch wenn es wie gerade Heute nicht einfach so geht. Im Bahnhof Zbaszynek müssen wir über 2 Stunden auf unseren Eurocity-Anschlusszug warten, ein Bahnhof mit vielen Gleisen, grossem Wartesaal, aber ohne Restauration, auch nicht in der Stadt rundherum!
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Lieber Christoph, es ist immer wieder schön an Deinen Reisen teil zu haben und sei es eben mit LESEN von Deien Eindrücken und Berichten. Weiterhin wünsche ich Dir eine gute Reise, auch Deinen Bahn-Freunden. Klaus
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