Seit heute früh regnet es pausenlos und es ist auch recht kühl. Ich möchte endlich wieder kurze Hosentragen, mich am Sommerstrand räkeln und nicht schon Handschuhe und Kappe anziehen müssen.
Ich geniesse ein wirklich gutes Frühstück, mit Produkten die zumeist aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Der Geschmack des frischen Gemüses und der Früchte ist eine wahre Wohltat!
Kurz nach 10 Uhr verlasse ich das Hotel, spaziere zum Bahnhof.
Unterwegs beobachte ich wie Saatkrähen Spatzen jagen und hin und wieder auch mal einen erwischen. Diese armen Geschöpfe werden bei lebendigem Leib gerupft. Da sich jeweils innert kürzester Zeit mehrere Saatkrähen um einen Spatzen raufen, kann dieser häufig entwischen.
Ich hätte mich gestern um einen Sitzplatz im 10.35 Uhr, X2000-Zug bemühen sollen, nun ist der Zug vollständig belegt. Henusode! So beobachte ich wieder die Spatzen jagenden Saakrähen und reserviere mir nebenbei einen Platz im nächsten Zug nach Alvesta.
Warum verlangt die SJ, die schwedische Staatsbahn, für die 2-stündige Reise im alten, innen wie aussen schmutzigen sowie rumpelnden X2000 einen Zuschlag von 205 Kronen (ca 20 Euro) nebst einem gültigen Fahrausweis der 1. Klasse? Dieser Zuschlag macht in etwa 30 Prozent eines gewöhnlichen Billetts für dieselbe Strecke aus.
Der übersäuerte Gratiskaffee und die faulen Orangen können wohl nicht der Grund sein!
Dies ist Wucher!!! Hoffentlich kommt der SBB Boss Andreas Meyer nicht plötzlich auf die Idee so etwas zu lancieren!
11.35 steige ich ein. mein Sitzplatz ist natürlich schon wieder belegt. Auf meine Frage warum sie denn nicht diesen Sitzplatz reserviert hätte, erhalte ich keine Antwort, aber meinen Sitzplatz.
Die Reise verläuft monoton einschläfernd, heftiger Regen doppelt ans Fenster, endlose Wälder, Äcker, Seen wechseln sich ab. 10 Minuten verspätete Ankunft in Alvesta. Der Anschlusszug einer anderen Gesellschaft fährt pünktlich auf die Sekunde um 13.37 ab. Der Lokführer des Öresundpilen hätte keine ganze Minute auf uns Anschlussreisende von SJ warten müssen; er lacht aber lieber dreckig und geniesst seinen Orgasmus, dieser doofe Kerl!
Henusode, ich lese im Wartesaal ein paar Zeitungsartikel, die ich schon lange mitgeschleppt habe und mache einen Spaziergang übers Bahnhofsareal.
Genau 1 Stunde später sitze ich wieder im Zug und erreiche kurz nach 16 Uhr den Küstenort und Fährhafen Kalmar (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kalmar). Vom Bahnhof sind es nur ein paar hundert Meter zum Hafen mit Ausblick nach Öland und zu meinem reservierten Hotel Clarion Packhuset in einem alten Hafengebäude. Das Zimmer ist zwar nicht günstig (195 CHF), der Preis beinhaltet aber neben dem Zimmer, Nachmittagstees mit Gutzis, ein Dinner und das Frühstück. Das Hotel wurde in einem historischen Hafenwarenlager eingebettet, überall sind Holzbalken sichtbar, es knarxt überall im Gebälk.
Zimmerbezug, Toilette, 5 Minuten Relaxen, an- bzw umziehen für den Stadtbummel. Eben geht wieder eine kräftige Schauer hernieder, also Nachmittagskaffee und Gutzis bzw Früchtekuchen.
Nach 30 Minuten lässt der Regen nach, ich wage es nach draussen zu gehen, atme gierig die gesäuberte Luft ein.
Zollhafen, Staatshotel,
Domkirche, Einkaufsstrasse, Theater,
alte Wasserturm,
Gefängnis, Zollbrücke, Eisenbahn-Bahnhofseinfahrt
(https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kalmar)
Stadtpark,
Kunstmuseum und zuguterletzt das Kalmar Schloss
Wau, was für eine tolle Anlage, welch schöne Stimmung.
Ich geniesse die Abendsonne, die plötzlich, wie auf einen Knopfdruck, um 18.45 verschwindet
und der Dämmerung Platz macht.
Im restlichen Tageslicht laufe ich
heim bzw dem Hotel zu.
19.30 da, Frisch machen, Shirt wechseln und verschwitztes Kurzarmleibchen auswaschen, Abendessen: Pilzsalat mit Kartoffeln, Fisch mit Tomate,
Brot, Knäckebrot mit Butter, Wasser und ein schwedisches Eriksbergbier, hhhmmm herrlich!
Schade muss ich morgen schon weiter reisen weil dieses Hotel morgen Abend schon ausgebucht ist!