13.08.2018, Reise-Abbruch und Neuorientierung

Die Wetterprognosen sind schlecht, die Temperaturen und erst recht die Temperaturvorhersagen noch mieser – meine physische und psychische Gesundheit sind mir auch wichtig – infolgedessen beschliesse ich schweren Herzens mein altes Ziel (Finnland und Lappland aufzugeben und mich, zumindest vorderhand auf neue Ziele zu fokussieren: Sommer, Wärme, Trockenheit.

Befreit atme ich auf, packe meinen Rucksack, verlasse das Hotel

kurz vor 12 Uhr, laufe in die Stadt. Die ‚Sveriges Riksbank‘ hat entgegen allen Aussagen in Trondheim, Sundsvall, Uppsala und hier in Stockholm, am Hauptsitz, keine Schalter; ich kann meine alten Kronen-Banknoten (https://www.riksbank.se/sv/sedlar-och-mynt/sedlar/giltiga-sedlar/) auch nicht abgeben, sondern muss sie zusammen mit einem mehrseitigen, manuell auszufüllenden Formular per Post einsenden und hoffen, mir werde ein Teil des ursprünglichen Werts zurückerstattet! Henusode!

Mit der S-Bahn fahre ich nach Stockholm Södra. Die Fernreiseverbindungen sind wegen Unterhalt und teilweisem Neubau der Strecke diesen Sommer unterbrochen. Ich muss also in Stockholm Södra auf den Fernzug umsteigen.

Wiederum habe ich das Problem der fehlenden Sitzplatzreservation. Während mich diverse Kundenlenker auf das SJ-Büro schicken, wo viele Touristen teils schon ‘stundenlang‘ warten, fragt mich ein junger Kundenlenker, ob ich ein Smartfon und eine Kreditkarte hätte. Als ich beides bejaht habe zeigt er mir die Möglichkeit auf der SJ Internetseite eine Platzreservation ohne Billett kaufen zu können. Super, warum wussten dies alle seine KollegInnen, auch die in den vergangenen Tagen (in Sundsvall, Uppsala, usw) nicht? Mittels der App der SJ funktioniert diese Lösung übrigens nicht und auch Billettautomaten die zuhauf herumstehen, bieten dies Möglichkeit nicht!

Innert Minuten habe ich meinen gewünschten Sitzplatz (Einzelsitz, Fenster, mit Tisch, in Fahrtrichtung) reserviert und kurz darauf das elektronische Billett erhalten.

13.21 fahre ich endlich ab Richtung Malmö. Kleine Zwischenverpflegung am Sitzplatz unterwegs.

14.40 wird als nächster Haltebahnhof “Norrköping“ (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Norrköping_(Gemeinde)) angesagt. Diese Stadt habe ich noch nie richtig besucht. Kurzentschlossen stehe ich auf, nehme meinen Rucksack und steige aus.

Auf dem Perron suche ich mir mit meinem Telefon rasch ein Hotel in Bahnhofsnähe und buche es (enorm praktisch, zudem fallen die vor Ort im Touristenbüro zu bezahlenden Vermittlungsgebühren weg).

Tolles altes Hotel, President (https://ligula.se/profilhotels/hotel-president/), frisch renoviert, mit sim barem Licht im Badezimmer und Hantelnzur Leibesertchtigung im Schlafzimmer. Einchecken, ankommen, 10 Minuten entspannen.

Spaziergang entlang dem Motalabach (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Motala_ström), äh pardon Motalastrom (resp dem Fischbach nebenher) der aus dem Vätternsee rausfliesst und hier in der Nähe im Meer endet, ins Stadtzentrum. An den Fischtreppen sind Möven zu sehen, die wenig erfolgreich zu fischen versuchen. Lustiges Schauspiel, wahrscheinlich nicht für die gejagten Fische.

Nach einem kurzen Abstecher in die Innenstadt laufe ich durch und rund um den riesigen ehemaligen Industriekomplex

aus mehreren Textil- und Papierfabriken, Chemie und Metall verarbeitenden Komplex herum.

Der Motalastrom wurde x-fach gestaut und zum Antrieb der Maschinen verwendet.

Ab Beginn der 1960er Jahe sind immer mehr Betriebe eingegangen und erst nach und nach ist hier neues Leben erwacht.

Es ist faszinierend. Selbst das Theater und Grosse Konzertsääle sind hier untergebracht.

Rechtschaffen müde kehre ich nach der Vollendung meines individuellen Rundgangs im Restaurant Kvarterskrogen Asken AB, in einem der alten Industriekomplexe ein. Ich trinke viel Wasser, später ein dunkles IPA (Indian Pale Ale) und esse dazu gekochten Codfish auf jungen Kartoffeln und Gemüse.

Hhhmmmmm, ich geniesse und vergesse prompt eine Foto zu machen. Heimmarsch in der frühen Dämerung, kurz nach 21 Uhr.

Vielen lieben Dank für die zahlreichen Wünsche!

2 Gedanken zu “13.08.2018, Reise-Abbruch und Neuorientierung

  1. Grundsätzlich hast Du natürlich recht Kalle. Hier ist es aber etwas anders: Schweden hat neue Banknoten herausgegeben. Die alten Banknoten und Münzen werden nur noch von der schwedischen Reichsbank angenommen, von niemandem sonst, auch nicht mehr von FOREX.

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  2. In der Schweiz beschafftes und später úbergebliebene Schwedenkronen wechselt man hauptsächlich bei der in allen Grossbahnhöfen mit schwarzen Buchstaben auf gelben Hintergrund wie Schalterwände mit FOREX bezeichneten Banken ein, wo man ausserdem einen besseren Wechselkurs als den in der Schweiz gängigen erhält!!!

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