Erwache zwar morgens um 8 Uhr, wohl ausgeschlafen wie ich meinte, dann aber überfällt mich um halb 9 eine Müdigkeit sondergleichen! Ich muss mich wieder hinlegen und penne 3 Stunden weiter.
Spaziere durch die Stadt, nerve mich ab den unzähligen hin und her hetzenden Touristen, den zahlreichen Pennern und Bettlern, dem andauernden Geschrei und Gekeiffe sowie der pausenlosen Strassenmusik!
Muss zur Stadt raus, aber vor der Abfahrt schon wieder eine Viertelstunde am NSB Billettverkauf anstehen, für eine für mich gratis abzugebende Komfortabteilzuschlagskarte. Erklärung: NSB hat keine erste Klasse mehr, sondern neben der zweiten Klasse nur noch eine sogenannte Komfortklasse.
100 Kronen, d.h. circa zwölf Franken kostet die Komfortklasse und zwar unabhängig von der Strecke, ein und derselbe Preis für 5, wie auch für 50, oder 150 Kilometer. Die Komfortabteilzuschlagskarte macht im Fernverkehr durchaus Sinn, beinhaltet Sie doch neben einer Platzreservationen auch noch die Möglichkeit zu
Gratiskaffee und Zeitungslektüre.
Mit meinem Interrail der 1. Klasse müsste ich aber bei jedem neuen Fahrtantritt vorher im bedienten Verkauf eine neue Gratis-Komfortabteilzuschlagskarte erstehen. Diese Regel gelte auch im Osloer Vorortsverkehr, wo ich nun also eine Platzreservationen und einen Cappuccinojeton erhalte. Stupide Regel, die mir mit gewichtiger Stimme von einem Verwaltungsmann am Osloer Hauptbahnhof erklärt wird; Das Zugpersonal versteht sie nicht, ist aber machtlos.
Fahre um 13.01 mit dem Zug nach Süden, geniess die Ausfahrt entlang dem Oslofijord, der Zug schleicht häufiger als vor 45 Jahren,
denn die Strecke wird gerade neu- beziehungsweise ausgebaut.
Ich mache einen Kurzaufenthalt in Moss, inklusive Pølser-Lunsj med løk, einem heissen Würstchen mit Zwiebeln und süssem Senf-Ketschapp. Unser Mittagessen heisst hier Lunsj, es ist nicht zu verwechseln mit dem norwegischen Middag, unserem Abendessen.
Einen weiteren Aufenthalt mache ich in
Frederikstad, bevor ich bis Sarpsborg (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sarpsborg) weiterreise.
Der Bahnhof besitzt noch immer den gleichen hölzernen Bahnsteig
mit dem einen Personalgesicherten Übergang zum Perron 2.
Ich sehe hier am Bahnhof erstmals in diesem Jahr wieder ein paar Güterzüge, mehrheitlich Holztransporte.
Laufe durch den Ort, der heute mehr denn je von der riesigen Papier- Zellstoff- und Chemiefabrik Borregaard (http://www.chemie.de/firmen/14308/borregaard.html) beherrscht wird.
Ich möchte vorallem auch wieder einmal den Sarpsborg Wasserfall sehen.
Also wandere ich entlang der Glomma gen Süden, bis zur Eisenbahn- und Strassenbrücke am Wasserfall. Die Industriefirma hat ihr Gelände leider aber mehrfach gesichert und alle Schlupflöcher zugemacht. Spaziere deshalb nur ein kurze Strecke entlang dem historischen Industrielehrpfad und dem Weg der Spuren von vor 1000 Jahren (https://www.visitoestfold.com/no/sarpsborg/produkt/?TLp=1204360&Tusenarsstien#product-info2).
Es gäbe hier in der Region auch noch die grösste Ansammlung von Steinringen und Felszeichnungen (https://www.visitoestfold.com/PageFiles/61339/Oldtidsruta_tysk.pdf). Schade bleibt mir Heute zu wenig Zeit hierfür!
Es bleibt mir also nichts anderes übrig als wenigstens die Brücke die kombinierte Eisenbahn und Straßenbrücke oberhalb des Wasserfalls der Kromer mit diversen Zügen zu fotografieren
17.25 mit dem Zug wieder heim nach Oslo (Ankunft 18.55).
Stadtbummel …