06.08.2018, Wollen alle Sommerfrischler nach Norden?

Habe lange geschlafen, abgesehen von einer “Entsorgungspause“ um 6 in der Früh. Halb 10 hat es immer noch ein Puff am Frühstücksbuffet. Also fotografiere ich im Hotel herum, lese noch Zeitungen und schreibe im Tagebuch.

Gegen 11 kommt mir in den Sinn noch eine Sitzplatzreservation für Oslo zu tätigen. Langes Warten am Schalter, weil die Damen trotz Nummernsystem immer wieder andere, pressierte Leute bedienen. Endlich an der Reihe, erhalte ich auf meine Bitte hin die Antwort: „dieser Zug verkehrt für die norwegische Staatsbahn NSB, wir sind die SJ, die schwedische Staatsbahn, wir sind an diesem Geschäft nicht interessiert und verkaufen deshalb auch keine Reservationen und Fahrkarten. Kaufen Sie die Fahrkarte und Reservation im Zug. Vielleicht hat es heute genügend Sitzplätze.“ Ich kann nur hoffen, bei uns in der Schweiz, beim Übergang von einer zur anderen Privatbahn oder bei der Reise ins Ausland werde NIE ein derartiges Geschäftsgebaren Einzug halten!

Fotografiere im Bahnhof herum.

12.45 am Bahnsteig, Der Zug steht seit 11 Uhr mit abgeschlossenen Türen da. Vor allen Eingängen stehen unzählige Reisende. 12:50 Uhr öffnen die Türen. Die Komfortklasse ist sofort überbelegt, ich finde per Zufall noch einen letzten Fensterplatz in der „Holzklasse“. Kurz vor Abfahrt sind auch die letzten Sitzplätze belegt.

Als der Zuschlag von 100 Kronen für die Komfortklasse für Reisende mit zweiter Klasse Fahrausweisen einkassiert wird, leert sich dieser Wagen und die Vorschnellen und Geizigen stehen überall rum und suchen Plätze.

Schöne Fahrt durchs Binnenland.

Je weiter nördlich wir fahren, desto mehr fällt auf wie die Laubwälder schon braun sind und viele Bäume auch schon ihr Laub verloren haben.

OKornsjö, Grenze zu Norwegen, Das Kaff scheint heute inexistent zu sein. Jetzt wird die Reise sehr interessant und pittoresk, ich habe aber gerade eine Wachkrise, erwache erst kurz vor Oslo wieder richtig.

Fussmarsch ins nahe ‚Comfort Hotel Xpress Central Station‘. Automatisches Selbst-Check-in ist Usus, ich erhalte aber Unterstützung. Ein Frühstücksraum fehlt, dafür gibt es aber eine Bar wo sich jeder Gast zu welcher Tageszeit auch immer, selber was zusammenbasteln kann und extra dafür bezahlen muss. Zimmer sind minimalistisch ausgestattet und werden auch nur alle 4 Tage gereinigt. Zusätzliche Badetücher an der Rezeption zu mieten. Somit kostet das Hotelzimmer nur 140 anstatt mindestens 180 Franken, verrückt!

Bin am Planen der Weiterreise. Habe im Bahnhof eine Reisewarnung für die Bergen und für Bergen gesehen. Züge sind die nächsten Tage allesamt ausgebucht und auch in Hotels und Wandererheimen seien keine Betten mehr frei.

Gegen 19 Uhr wieder im Bahnhof. Hole mir für Mittwoch eine Platzkarte für nach Trondheim.

Fahre anschliessend mit einem Lang-Distanz Regional-Flirt nach Drammen. Vor 45 Jahren führte die Strecke der Küste entlang, heute verkehren die meisten Züge in langen Tunnels.

Habe ein gutes Gespräch mit einem norwegischen Zugchef. Zum Abschluss schenkt er mir seinen Flirt-Krawattenclip. Danke!

Nach der Rückkehr nach Oslo, Decke ich mich in einem Supermarkt mit etwas Essbarem ein und gehe aufs Zimmer, muss noch Tagebuch schreiben.

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