05.08.2018, je nördlicher desto schlechtere Leistungen, liegt es an der Hitze?

Frühe Tagwache, bereits um 6 Uhr muss ich duschen mich kleiden, meine Sachen packen und anschliessend um 06.30 zum Frühstück gehen. Der Komfort der Hotelübernachtungen ist in den vergangenen 40 Jahren gestiegen, ich bin aber ebenso, nur gegenläufig, langsamer geworden!

Kurz nach sieben aus dem Hotel, zum Bahnhof, auf den Bahnsteig vielleicht gibt es ja noch etwas zu fotografieren oder zumindest zu studieren. Lautsprecherdurchsage unseren Zug betreffend. Wegen (zu spät aufgestandenem) Personal wird unser Zug mindestens 15 Minuten später abfahren; diese Zeit hätte ich mir also auch noch gönnen können?!

Es herrscht ein Gewühl. Im 5 Minuten Takt wechselt die Anzeige der Wagenreihenfolge für unseren Zug. Die mehrheitlich junge Kundschaft setzt sich darauf hin jeweils in Bewegung und sucht sich den neuen, richtigen Standort um möglichst rasch einen Sitzplatz zu ergattern. Ich setze mich auf eine Sitzbank und beobachte amüsiert das Treiben.

Der Wagenstandsanzeiger auf dem Bahnsteig zeigt komplett falsche Informationen, dafür sehe ich hier zum ersten Mal auch die richtigen Wagenreihungen für Regionalbahnen.

Es nur zwei kurzgekuppelte Wagen einer Gumminase, mit gerade einmal 2 Ein- und Ausgängen, 81 und 82, für das Transportgut. Die Triebfahrzeugführer haben ebenso auch 2 Ein- und Ausgänge.

10 Minuten nach der vorgesehenen Abfahrtszeit fährt der Zug ein und es bilden sich große Menschenansammlungen vor den Türen. Drei Wagen, zwei Wagennummern, das schafft Verwirrung. Ich steige als einer der letzten ein, jeder hat ja seinen reservierten Sitzplatz im komplett ausgebuchten Zug und „Schwarzfahrer“ hat es keine. Trotzdem haben es viele geschafft im falschen Wagen und auf den falschen Sitzen zu sitzen. Die erste Klasse ist nicht mehr was sie mal war, Kaffee und Zeitungen fehlen, nur die Fahrkarten-Kontrolleurin ist sofort da.

Schöne Fahrt nach Norden, durch braunes ausgetrocknetes Ackerland, nur die Büsche und Bäume entlang der Bahntrasse sind grün. Ist‘s wegen der vielen Züge mit offenen Klos?

Nur noch 2 Minuten verspätet treffen wir in Puttgarden ein. Nach einer knappen Minute Halt, fährt der Zug weiter und in die wartende Fähre rein. Noch sind nicht alle Reisenden ausgestiegen,

da ‚fähren‘ wir schon ab. Ich genieße die Morgensonne auf dem obersten Deck und decke mich im Supermarkt mit salziger Lakritze ein. Der Seegang ist recht stark, viele Leute bekunden Mühe mit dem Laufen.

Pünktlich erreichen wir Rödby, den dänischen Fährort auf der nördlichen Seite des Belts. Trotz Schengenraum findet eine Passkontrolle im Zug statt.

Naja, es gibt Schlimmeres! Die Sicherungsanlage der Eisenbahn bis zum zweiten Haltbahnhof in

Nykøbing ist kaputt. Unser Zug darf deswegen mit maximal 40 km/h verkehren, d.h. wir erhalten mindestens 30 Minuten Verspätung. Henusode!

Am frühen Nachmittag erreichen wir Kopenhagen, noch rechtzeitig für meinen Anschlusszug nach Göteborg. Ich verzichte auf einen Restaurant Besuch. Versuche anstattdessen auf dem Perron an der Sonne sitzend, den Reissverschluss meines Rucksacks zu reparieren, leider bin ich erfolglos.

3 Minuten verspätet fährt der Øresundståg ein. Schon wieder war die Wagenreihung falsch angezeigt. Der Zug ist wiederum ausgebucht, aber auch noch überfüllt. Die erste Klasse ist in diesem Zug zudem Alles andere als bequem. 2+2 Bestuhlung, Sitzabstand knapp genügend, Sitzbezug schmutzig, durchgesessene Sitze – für 15-minütiges Reisen knapp genügend, aber keinesfalls für eine über 3-stündige Fahrt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_København–Malmö

Auf der künstlichen Insel Peberholm, der Grenze zwischen Dänemark und Schweden und dem Übergang zwischen Tunnel und Brücke haben wir einen längeren Aufenthalt wegen einem vorausfahrenden Güterzug mit Problemen.

Interessante, wenn auch eher schweigsame Mitreisende, auf dem Heimweg CSD nach Oslo! Geniesse die vorbeiziehende Landschaft.

In vielen Laubwäldern sind die Blätter schon braun, das trockene Land leidet.

Kurz nach 17 Uhr am Tagesziel, Göteborg.

Habe ein überteuertes Zimmer im Bahnhofshotel gebucht. Relaxen im eiskalten, stinkigen Zimmer.

Will noch einen Sitzplatz für morgen nach Oslo reservieren, ich solle Morgen noch einmal kommen. Die freundliche SJ-Eisenbahnmitarbeiterin am Auskunftschalter sagt mir, ich solle es an einem Automaten versuchen oder übers Internet buchen oder Morgen ab 7 Uhr noch einmal kommen.

Leuchtwerbung verbreitet Neues aus der Schweiz und animiert mich zum Lauftraining, mit dem Ziel am Vaasalauf teilzunehmen.

Also auf zum Spaziergang,

kreuz und quer durch die Stadt und zum

Hafen und wieder zurück.

Restaurants mit skandinavischer Menükarte sind alle überfüllt, Pizza oder Spaghetti mag ich heute nicht.

Esse deshalb heute Abend afrikanisch, Krokodilsteak und heisser Salat, dazu ein Bier und zum Nachtisch eine exotische Früchteplatte mit heisser weisser Schokolade.

Spaziergang durchs die langsam dunkler werdende Stadt.

Zurück im Hotel gegen 11.

Bin plötzlich saumüde!

Subito ins Bett und eingeschlafen.

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