03.08.2018, sommerlicher Nachmittagsaufbruch mit langer Nachtfahrt

Heute will ich also aufbrechen zu meiner Sommerreise. Vorher gibt es abernoch etliches zu tun, aufzuräumen, Pendenzen zu erledigen.

Gegen den Mittag mache ich mich ans packen. Bin lange Zeit unschlüssig, wieviele und welche Art von Kleidern ich in welcher Verpackung mitnehmen soll: grosser Koffer und kleiner Tagesrucksack, kleiner Koffer und Wanderrucksack, Tramperrucksack inklusive Tagesrucksack. Entscheide mich schlussendlich für die letztere Kombination. So kann ich mich besser und einfacher bewegen. Natürlich schränkt dies aber auch die Menge der Kleider ein. Ob dies angesichts des gegenwärtig heissen, in 8 Tagen eventuell sehr kalten skandInavischen Wetters sinnvoll ist, wird sich weisen.

Schade beginnt mein Interrail gerade jetzt, wo auch die ersten reifen Zwetschgen aufs Abgelesenwerden warten. Henusode, vielleicht erhalte ich bei meiner Heimkehr ein paar Beutel tiefgekühlte Früchte aus meinem Garten.

In den letzten Tagen habe ich immer häufiger Probleme mit dem heissen Wetter, bin immer wieder in Schweiss gebadet, muss duschen und Kleider wechseln.

Frisch geduscht und neu parfümiert sitze ich 15.37 im IR nach Interlaken und Bern – Olten-

Basel.

18.20 erreiche ich, wiederum schweissgebadet das Restaurant Bundesbahn und den Stammtisch von Pinkrail. Ungewöhnlich viel Pinkrailer, sehr schön! Beschränke mich heute auf leichtes Essen und Mineralwasser (5 x 0.5), die Nacht wird noch lange werden.

Gegen 22.30 laufe und fahre ich gemütlich Richtung Bahnhof SBB.

23.15 sitze ich endlich im IC 208 Richtung Kiel.

Schon vor der Abfahrt muss ich hören und feststellen, dass der Zug nicht nur falsch formiert ist, sondern dass 3 der 2. Klassewagen fehlen und ein weiterer wegen fehlerhafter Klimaanlage unbenutzbar sind (das deutsche Zugpersonal spricht von wechselnder Tiefkühlung und 55 Grad Sauna). Der Zug soll ab BadenBaden komplett ausgebucht sein, und die 2 Wagen der 1. Klasse haben jetzt schon bemerkbar, teils doppelte Buchungen. Insgesamt 9 Leute wollen zwischen Basel und Karlsruhe mit korrekten Sitzplatzreservationen in “mein“ 6er Abteil.

Das Tüpfelchen aufs i ist ein ca 40-jähriges kinderloses deutsches Ehepaar mit völlig verfettetem, altem, stinkendem Rollmops. Die 3 beharren mit lautstarkem Hinweis auf “ihre“ 3 Sitzplätze. Bald schon wird der andauernd furzende Hund gefüttert, gehätschelt und die Klimaanlage wegen dem Tiere auf Eiseskälte runtergeschraubt. Ich döse nur leicht, friere leicht, Decke mich deshalb mit meinem Schweisstuch zu.

Endlich, in Frankfurt am Main, leert sich das Abteil, auch die Stinken verlassen den Zug, ich kann die Heizung aufdrehen.

Am Flughafen droht aber schon neues Unheil, 5 SüdamerikanerInnen wollen das Ganze Abteil für sich und ihr Gepäck. Ich werde belehrt, Gepäck gehöre nicht in die überKopf-Gepäckablage, da sie bei einem Unfall herunterfallen und die Mitreisenden verletzten könnte. Ich geniesse dösenderweise die Reise dem Rhein entlang. Im Morgenlicht erreichen wir Köln Hauptbahnhof. Ich bin für kurze Zeit wiederum alleine.

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