In diesem Sommer ist, ich weiss nicht warum, der Kanton Uri mein prädestiniertes Reiseziel.
10 Uhr treffe ich Stufi, meinen heutigen Reisebegleiter in Luzern. Gemeinsam reisen wir über Stans, wo wir in das Postauto umsteigen, nach Seelisberg, Tanzplatz.,
Wasssssss — ist dieser leicht abschüssige Parkplatz, der gerade umgegraben wird, wirklich ein Tanzplatz?
Kurzer Aufenthalt im Dorfladen, bevor wir auf der Wanderroute 99, dem Weg der Schweiz, das Dorf Richtung Süden verlassen. Dieser Wanderweg wurde 1991 zur 700 Jahr Feier der Schweiz angelegt. Schon bald erreichen wir einen wunderschönen Aussichtspunkt hoch über dem Vierwaldstättersee.
Ich kann mich fast nicht satt sehen an den Bergen, dem See, den Siedlungen und der Natur. Kaum treten wir aus dem Wald, sticht uns der intensive Geruch von frisch geschnittenem Gras und Heu in die Nase. Nun wenden wir uns ab vom Vierwaldstättersee und sehen bald darauf rechts unten den Seelisbergsee.
Wir sind knapp 45 Minuten gewandert, als wir die Talstation der Luftseilbahn zur Alp Weid erreichen. Das Billett müssen wir am Automaten kaufen; gut wer nicht nur große Banknoten oder Kreditkarten bei sich hat. Kaum eingestiegen und den grünen Knopf für die Bergfahrt gedrückt, fährt das Bähnchen auch schon ab und steil bergan.
Immer tiefer unter uns der Seelisbergsee, der Vierwaldstädtersee, Seelisberg.
Knapp 500 Höhenmeter bewältigt die Luftseilbahn innert wenigen Minuten. Nebst dem Bergrestaurant Alp Weid mit grosser Sonnenterasse und Liegestühlen für die Restaurantgäste, erwartet uns ein grandioses Panorama.
Zum wandern ist es uns hier oben nicht zumute: entweder geht es steil Bergauf zur Alp Lauweli oder noch steiler Bergab nach Seelisberg. Also geniessen wir das Essen und die Aussicht!
Natürlich haben wir Hunger, es sind ja auch schon 5 Stunden seit dem Frühstück vergangen. Wir essen gebratene Kartoffeln mit Speck und überbacken mit Käse, mithin Röschti. Hhhmm, e Guete!
Kurz nach 15 Uhr fahren wir wieder runter
und wandern über Heumatten steil runter zum Seelisbergsee. Der Wanderweg führt zum schön angelegten Natur-Campingplatz und zum offiziellen Strandbad.
Das Kindergeschrei und der Massenauflauf törnen uns ab. Also versuchen wir soweit der Weg führt, dem Ufer entlang nach Süden zu laufen. An einem Kiesstrand rasten und baden wir im moorigwarmen Wasser.
Kurz nach halb 6 (17.30) fahren wir im Postauto durchs langgezogene Dorf Seelisberg zur Bergstation der Standseilbahn.
Nach dem Umsteigen geht die Fahrt weiter bergab
nach Treib.
17.57 startet hier unsere 110-minütige genussreiche Schifffahrt nach Luzern.
Nach der Verabschiedung von Stufi (danke), starte ich zu den letzten 2 Etappen dieses Tages, nach Meiringen und Brienz. Am Lungernsee entlädt sich die Hitze des Tages in einem kurzen aber umso heftigeren Gewitter.
Kurz vor 22:00 Uhr erreiche ich trockenen Fußes mein Daheim.