Das Urner Reusstal mitsamt seinen unzähligen Gondelbahnen (http://m.uri.info/de/wunderwelt/seilbahn-eldorado), die viele Alpen und Bergschaften erschliessen, zieht mich immer wieder in seinen Bann.
Geographisch ist es eigentlich ganz nah, vom Aaretal über Innertkirchen — Gadmen — Steingletscher auf den 2260 Meter hohen Sustenpass. Auf der Ostseite des Passes entspringt die Meienreuss, die in Wassen in die Gotthardreuss mündet.
Schade sind so früh am Sonntagmorgen noch keine Postautos unterwegs. So bleibt mir nichts anderes übrig, als über Meiringen und den Brünigpass nach Luzern und weiter mit der normalspurigen Eisenbahn über Arth-Goldau — Schwyz —
Brunnen — Flüelen nach Erstfeld zu reisen. Wegen Überlastung der NEAT-Nordzufahrt, bedingt durch die Ausbauarbeiten für den 4 m Korridor (https://www.espazium.ch/weiterbauen-am-4meterkorridor), treffen wir hier mit 10 Minuten Verspätung.
Immerhin, der Anschlussbus der Auto AG Uri, Richtung Göschenen, wartet hinter dem Bahnhofsgebäude. Der Bus ist proppenvoll und wohl temperiert! Ich muss mich nicht festhalten, kann sowieso nicht umfallen.
Nach knapp 15 Minuten Fahrt erreichen wir Intschi Seilbahn (http://m.uri.info/de/wunderwelt/seilbahn-eldorado/intschi-arnisee). Ungefähr 50 Wanderer steigen aus. Wir sind also nicht die einzigen Wanderer, die die Idee hatten zum Arnisee zu fahren. Der Parkplatz ist voll von Autos aus Luzern, Zürich und Aargau. Knapp 50 Minuten müssen wir anstehen bis auch wir uns in die 8 Personen-Kabine zwangen dürfen.
11:45 Uhr sind wir oben, auf 1’372 Metern über Meer.
Müde und hungrig von der über vierstündigen Fahrt seit Brienz beschliessen wir, uns im Berggasthaus zu verpflegen. Auf der Terrasse des Alpenblicks (www.arnisee-alpenblick.ch) erhalten wir noch einen Sitzplatz mit wunderschöner Aussicht
Richtung Maderanertal, Bristen, Fedenstock, Fellilücke (Oberalppass), Gotthard und Witenstock (von links nach rechts).
Ich geniesse einen Teller ’Ryys u Boor‘, eine typische Urner Fastenspeise (http://m.uri.info/de/restaurants-genuss-mobile/urner-rezepte/ryys-und-boor).
Um 13 Uhr sind wir gestärkt, wandern nun dem See entlang und etwas in die Höhe.
Wunderbar blühende Bergwiesen, überall ist der Heuet im Gang, die Heidelbeeren sind reif und ergeben ein herrlich mundendes Dessert. Es ist sehr viel Volk unterwegs, manchmal ist es kaum möglich 100 m zu laufen ohne jemandem zu begegnen oder von jemandem überholt zu werden.
Da meine Reisebegleitung kurz nach 19 Uhr schon wieder in Zürich sein muss, wandern wir gegen 15 Uhr nach Mittelarni. Während der Wartezeit auf die 4 Personen Gondelbahn runter nach Amsteg (http://m.uri.info/de/wunderwelt/seilbahn-eldorado/amsteg-arnisee), kaufen wir beim Seilwart je einen wohlschmeckenden Demeter-Geisskäse von der Alp nebenan.
Sehr schöne Aussicht aus der Gondel auf das Urner Reusstal mit dem kanalisierten Bergbach und der lärmenden Gotthardautobahn.
Kurze Wanderung zum Postplatz in Amsteg, wo Goethe einst nächtigte (http://m.uri.info/de/villages/amsteg).
In einer knappen halben Stunde fährt unser Bus nach Erstfeld. Genug Zeit für einen kurzen Dorfrundgang zu
Mammutbaum,
Posthotel,
Kraftwerk,
Eisenbahnbrücke. Ich warte seit bald 50 Minuten vergeblich auf einen Zug. Diese einst so rege benutzte Gotthardbergstrecke fristet Heute ein jämmerlich einsames Dasein!
Der Bus nach Erstfeld ist wiederum PlitschPlatsch voll, aber der Anschluss klappt auch jetzt sehr gut!
Auf Gleis 2 wartet schon unser Zug Richtung Arth-Goldau — Zürich. Gegenüber auf Gleis 3 könnte mit einem TILO Flirt (http://www.tilo.ch/de/) direkt nach Milano gefahren werden (ob das wohl bequem ist).
Umsteigen in Arth-Goldau auf den Intercity Richtung Olten.
Am Zugersee erspähe ich per Zufall den ebenfalls nordwärts rollen Interregio nach Zürich.
Kurz nach halb 8 erreiche ich Brienz.