Um 7 Uhr auf, leichter Regen, aber erstaunlich warm. Nach Kaffee und Joghurt im Garten muss ich doch endlich packen, denn bereits 2 Minuten nach 9 Uhr fährt mein Zug gen Interlaken Ost.
Umsteigen in Spiez.
Der Euro City aus Mailand hat 17-20 Minuten Verspätung, aufgrund einer Massnahme der Grenzpolizei in Domodossola (wie ich später erfahre). Die BLS bringt es nicht zustande, ihren RE von Zweisimmen nach Bern, in Spiez 2 Minuten auf unseren Regio warten zu lassen, damit ungefähr 100 Reisende umsteigen und ihre weiteren Anschlüsse rechtzeitig erreichen können. Himmeltrauriges Handeln der Disponenten dieser Bahngesellschaft. BLS ist je länger desto mehr ein Bastel-Lädeli in Spiez anstatt der früheren stolzen Bern-Lötschberg-Simplon Eisenbahngesellschaft!
Treffe in Thun auf dem Perron für knappe 10 Minuten meine-schweizerisch-griechische Freundin Yvonne, die heute Geburtstag hat, herzliche Gratulation!
10:33 Uhr weiter mit dem ICE-Ersatzzug nach Basel SBB. Erneutes Umsteigen, nun in einen ICE nach Baden-Baden. Bin hungrig, bestelle daher beim Servicepersonal schwäbische Maultaschen inklusive Beilagensalat, die raschestens serviert werden und mir wunderbar schmecken. Nach mehreren Schnellbremsungen erreichen wir mit 8 Minuten Verspätung um 13.55 Baden-Baden. Umsteigen auf den SEV, Schienen-Ersatz-Verkehr nach Baden. Furchtbares Gestürm auf den Bahnsteigen und in der Unterführung.
Mehrere Leute stürzen die Treppe herunter, verletzen sich gottseidank aber nicht schwer. Hier hilft im Gegensatz zum Bahnhofplatz fast niemand den schwer beladenen Reisenden. Dieses umsteigen in Rastatt ist absolut chaotisch und unorganisiert. Obwohl zehn Autobusse warten um die Reisenden nach Rastatt zu transportieren, versuchen sich möglichst viele Reisende in die ersten 4 Busse zu quatschen und blockieren dabei die Türen, so dass sich die Weiterfahrt um mehr als 5 Minuten verzögert. Stau auf der Landstrasse, Stau auch in Rastatt.
Das Umsteigen im Bahnhof Rastatt ist wohl organisiert, überall hilfreiche Hände! Kurzes Gespräch mit einer Eisenbahnerin aus Dresden die hier seit Beginn der Störung mitarbeitet, Hut ab vor dieser Leistung so fern der Heimat. 15:17 Uhr in Mannheim, 30 Minuten Umsteigezeit, Spaziergang über den Bahnhofplatz.
Der RE nach Saarbrücken wird mit zwei fünfteiligen Flirts geführt. Sehr ruhige angenehme Fahrt im vollen Zug. 17:15 Uhr in Saarbrücken, Spaziergang durch den Bahnhof und die Fußgängerzone zum Hotel. Schön modernisierte Zimmer mit leider immer noch miserablen Fenstern, die den enormen Strassenlärm nicht wesentlich minimieren.
Ich spaziere durch die Fussgängerzone und entlang der Saar bis ins St. Johannquartier, wo es noch alte Gaststätten gibt. Es dunkelt schon früh, also kehre ich auch bald ein, ins Gasthaus Zahm, an der Saarstrasse 6 (https://www.zahm-sb.de). Saarländische Kürbissuppe,
Wildragout vom Damhirsch mit Mehlknep und Salat, ein Viertel biologischen Mont Ventoux. Es mundet herrlich!