Heute dürfen/müssen wir das Meer schon wieder verlassen und ins kühle Gebirge fahren. Vorerst geniesse ich aber das Frühstück auf der halboffenen Hotelterasse mit dem Blick über die Bucht von Arbatax und den Sandstrand. Ja, in diesem Hotel würde ich gerne mal Strandferien geniessen!
Halb 9 fahren wir los. Da unsere Reiseleiterin Uschi (40 Jahre Sardinien und immer noch miserable Geografie-, Lebens- und Landeskenntnisse) vor 2 Tagen unbedingt eine eigene, im Abendlicht nicht sehr sehenswerte Route fahren wollte, müssen wir heute das Verpasste nachholen und über Lanusei und Gairo ins Gebirge rollen.
In Lanusei, im Regionsspital liegt seit gestern auch einer unserer Mitreisenden. Er, mein Namensbruder Christoph ist beim Spazieren gestürzt und hat sich offenbar am Kopf verletzt. Ich wünsche ihm an dieser Stelle Alles Gute und hoffe, ihn und seine Verena bald gesund wiederzusehen!
Den ersten Pass auf knapp 1000 Metern über Meer haben wir bald überwunden. Gegenüber sehen wir die schöne Gebirgswelt, die mich irgendwie an amerikanische Felsenketten erinnert.
Mitten drin sehen wir auch den 2. Bus unserer Gruppe, der unterdessen 20 Minuten Vorsprung hat.
Bald fahren wir durch das neue Gairo und nach Absolvierung etlicher Serpentinen, durch das weiter unten liegende alte, vor x Jahren von einer Schlammlawine zerstörte Gairo.
Uschi mokiert sich italienisch sprechend gegenüber Italo, unserem Fahrer, dass es doch nichts Sehenswertes an dieser Strecke gäbe, sie verstehe nicht warum wir nicht auf der von ihr vorgeschlagenen Route fahren würden (BlöK). Auch Eisenbahnen findet Uschi nicht interessant, die stören ja nur den Sstrassenverkehr.
Wenigstens fängt sie bald einmal an, etwas übers Land, sein Gesundheitssystem, Altersvorsorge, Saläre, Bildung und anderes mehr zu sprechen.
Den Wunsch einer Mitreisenden für eine baldige Blasenentleerung befolgt sie Heute nun umgehend. Nirgends weit und breit sei ein Dorf also gebe es nur freies ‚kacken und pinkeln‘ am Strassenrand, dabei wäre 10 Minuten weiter Ussassai mit genügend Gelegenheiten! Italo hält für uns Alle Feuchttücher bereit, toller Service, Danke!
Dennoch machen wir 10 Minuten später in Ussassai dann auch noch einen Halt und trinken nach einem weiteren Toilettengang einen Espresso (90 Cents) oder Cappuccino. Hier treffen wir auch die vorausgefahrene Gruppe!
Weiterfahrt über Seui (wo wir vorgestern vom Zug auf den Bus gewechselt haben), auf die Panoramastrasse nach Seulo und Aritzo, wo wir im Hotel saMuvara (http://hotelsamuvara.com/de/) zum Mittagessen erwartet werden.
Das Hotel liegt 200 Meter abseits der Strasse und bietet alle Annehmlichkeiten für Bergferien. Wir schlemmen wieder mal, besser wie alle Welt in Frankreich!
Irgendwann am Nachmittag müssen wir aber doch wieder in unseren Bus einsteigen und den restlichen Weg nach Nuoro rollen. Nach der schönen Pause im ruhigen Grünen ist der Besuch in der sardischen Grossstadt wie die Faust aufs Auge. Das Internet läuft auch hier so zäh wie eintrocknender Schlamm. Es ist nicht möglich den Tagebuchblog zu aktualisieren.
So spaziere ich halt durch die verwinkelten Gassen der Stadt und am Schluss zum ’neuen‘ Schmalspurbahnhof, um
um 18.54 den letzten Zug nach Macomer abfahren zu sehen. Kurze Zeit später ist auch schon Abendessenszeit. Ich versuche auch im Zimmer noch Stunden lang ins Internet zu kommen, keine Chance, jeweils nach 30-300 Sekunden bricht die Verbindung ab.