Habe wunderbar geschlafen. Dieses Hotel ist absolute Spitzenklasse. Übrigens das erste Hotel in Albanien, das seine Anzahl Sterne redlich verdient hat und erst noch moderate Preise (95-158€) je Nacht bietet.
Nach einem ausgedehnten Frühstück gibt es einen gemeinsamen, 150-minütigen Spaziergang durch Tirana mit unserem albanischen Guide.
Kurz nach 12 Uhr mittags fahren wir mit unseren Bussen nach Durrës, wo wir um 12.57 Uhr am Bahnhof eintreffen und im Laufschritt zu unserem Zug hasten.
Ohjeohjee, heute haben wir nicht unsere schönen renovierten Wagen. Die Zugführerin erzählt mir später, für diese Strecke kämen nur alte Wagen zum Einsatz, Grund hierfür sei dass es an der Strecke mehrere Steinewerfer gäbe. Ja, in der Tat, es gibt kaum eine Fensterscheibe an diesem Zug aus 2 Wagen und Lok die ganz ist. Da die Bahn den regulären Betrieb auch auf diesem Streckenast vor ein paar Tagen wieder aufgenommen hat, fahren recht viele hungrige Mäuler, die sich um unseren nicht gegessenen Lunch streiten. Nach vielen regulären Halten
erreichen wir Shkodër um 16:49 Uhr, mit gerade einmal 4 Minuten Verspätung. Nach vielen weiteren Fotos
und der Übergabe von gerne genommenen Mitbringseln (Kinderbilletten, Lokfotos, Jubi-Cds, uam) fahren wir mit dem Bus weiter Richtung montenegrinische Grenze.
Kaum 5 km auf montenegrinischen Staatsgebiet werden wir von einem Polizisten an den Straßenrand gewunken und müssen wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch, eine halbe Stunde warten, bis dass der albanische Staatspräsident auf dem Heimweg mitsamt seinem Tross, begleitet von unzähligen Polizeiwagen vorbeigerauscht ist. In der Dunkelheit erreichen wir unser Hotel in der Hafenstadt Bar.
Abendessen, gute Diskussionen, sehr kurzer Strandspaziergang, es regnet in Strömen.
Dieser Bunker war der letzte Bunker, 50 Meter dahinter war die Grenze zu Montenegro. Ich habe während diesen paar Tagen in Albanien hunderte von Bunkern gesehen, allesamt offen im Gelände, absolut unversteckt.
Auf dem Pass zwischen dem Ohridsee und Përrenjas können ohne sich vom Fleck zu bewegen bis zu 50 Bunker gesehen werden.
Das Vorschaubild ist auch die 2. Foto im Tagebuch. Es handelt sich um ein Universitätsgebäude gegenüber dem Rektorat der Uni, ist auf Stadtplänen mit „Universiteti i Artevi“ bezeichnet.
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Mein Lieber,
geniesse deinen Blog. Ich habe gestern den Link an Robin (Sohn von Eve) geschickt. Er will in den Balkan trampen.
Herrlich das Pinkel-Verbotsschild, kreativ witzig, typisch albanisch.
Bin ganz überrascht, dass du noch einen der berühmten albanischen Bunker gesehen hast. Früher überzogen 800’000 von denen ganz Albanien. Auch die Stadt, die Pärke waren damit vollgepflastert.Heute haben sie fast museumswert. Albanien hat mich in vielen an die Schweiz erinnert. Wir haben ja auch noch immer unsere Betonbunker, nur unsichtbar unter unseren Häusern. In jedem neuen CH-Bau sind die immer noch Pflicht!!!!!!!! Die Albaner haben uns in dieser Hinsicht überholt und ihre klaustrophobische Igelmentalität abgeschaft. Aber auch die abgeholzten und von Vieh überweideten Wäldern mit anschliessender Erosion und die Armuts-Emigration gehörte im 19. Jahrhundert zur Schweiz. Brienz wäre vielleicht ein aufgelassenes Dorf, hätten die Brienzer nach einer grossen Überschwemmung das vom Kanton Bern gespendete Geld für die Emigration verwendet und nicht für die Aufforstung und den Wildwasserschutz. Anders als die Schweiz haben jedoch die Albaner wären 2 Generationen unter einer radikalen grausamen Diktatur abgeschottet (wie heute Nordkorea) gelebt, was jede Entwicklung verhinderte. Nun versucht das Land chaotisch kreativ, mit viel Herzblut aber auch Radikalität die Entwicklung aufzuholen. Mein Heimweh nach Albanien ist mit deiner Reise massiv gewachsen
Herzlichen Dank,
Madeleine
PS:Bin überrascht, da ich das Titelbild nicht situieren kann. Was für ein Gebäude hast du da fotographiert?
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