10.05.2016, nicht nur im Transit durch Italien, sondern ganztags dort

Wir verlassen Innsbruck wiederum um 8.52 Uhr. Mit Umsteigen am Brenner erreichen wir Bozen um 10.59 Uhr. Wie früher ist es auch heute noch möglich, auf dem Perron 2, zwischen den Gleisen 3 und 4 nach Norden, ans Ende des Bahnhofs zu laufen, da sodann die Gleise zu überqueren und den Bahnhof am Autozugsbahnhof zu verlassen. Dies erspart uns einen längeren Fussweg entlang einer stark befahrenen Autostrasse.Die Pendelbahn nach Oberbozen wurde vor ein paar Jahren durch eine 3-Seil-Umlaufbahn mit wesentlich grösserer Geschwindigkeit und 35 Personen fassenden Kabinen, die alle 4 Minuten verkehren, ersetzt. Trotz den Panoramafenstern sehen wir heute aber nicht allzuviel, denn bald verschluckt uns der Nebel.

Die Hochebene des Ritten ist seit jeher das bevorzugte Naherholungsgebiet der Bevölkerung von Bozen, welche speziell im Sommer, wenn es im Talkessel fast unerträglich heiss werden kann, hier herauf in die „Sommerfrische“ kommen. 

Seit dem 16. Jahrhundert ziehen die reichen Bozner Adels- und Kaufmannsfamilien im Frühsommer mit ihrem Hausstand auf den Ritten und bleiben für mehrere Monate „in der Frisch“, wo sie komfortable sog. „Frischhäuser“ in weiten Parklandschaften bewohnen. Hiervon zeugen heute noch prächtige Villen und Parklandschaften, wie die der Grafen Toggenburg zwischen Oberbozen und Maria Himmelfahrt (http://www.ritten.com/de/sonnenplateau/highlight/rittner-bahn.html).

Kurz vor Mittag sind wir in Oberbozen, wo wir abgestellte und einfahrende Züge der heutigen Rittner Bahn bestaunen können.Eine schöne kleine Ausstellung im Oberbozener Bahnhofsgebäude erinnert an diese Zeit, als auch Sigmund Freud, vor 160 Jahren hier oben seine Sommer verbrachte und die Psychoanalyse begründete (http://www.bemelmans.com/de/hotel/ritten/sigmund-freud.html).


Um 12.10 Uhr fahren wir in Oberbozen ab nach Klobenstein. Obwohl es sich um einen ehemaligen 2-Wagenzug der Trogener Bahn handelt, reichen die Sitzplätze nicht für alle Reisenden. 

In Lichtenstern steige ich deshalb kurzentschlossen aus bzw. um in den hier kreuzenden Gegenzug. Das Sicherheitssystem der Bahn beruht übrigens darauf, dass die Lokführer hier auch den Zug wechseln. 

Unser ’neuer‘ Zug ist einer von 6 täglichen (je 2 morgens, mittags, abends), bis an den Endpunkt der Linie in Maria Himmelfahrt verkehrenden Zugspaare.

Zusammen mit dem Innsbrucker Martin, dem diesjährigen Reiseveranstalter fahre ich im gleichen Zug nach 2 Minuten zurück und bis Klobenstein (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Klobenstein_(Ritten)). Auf dieser Fahrt haben wir den Zug fast für uns allein.

Da wir beide ein Loch im Bauch verspüren, und die bekannten Erdpyramiden (Erdpyramiden sind Erdsäulen mit einer Höhe von 10 bis 15 Metern, mit einem Deckstein auf der Spitze, der den darunterliegenden Lehm vor Feuchtigkeit schützt und ihn hart hält (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erdpyramide) schon bei einem früheren Besuch besichtigt haben, spazieren wir ins Ortszentrum, suchen eine Gaststätte, sitzen schlussendlich in der Gaststube von Bemelmanns Hotel und bestellen Spargeln mit Beinschinken, Kren und anderem mehr und dazu einen Viertel Weisswein, alles lokal und natürlich produziert!


Martin und sein Mann kommen seit Jahren immer wieder nach Grindelwald in die Wanderferien bzw Wengen in die Skiferien. Es ist schön, mal nicht in der grossen Gruppe zu speisen, sondern nur zu zweit.

Kurz nach 15 Uhr, unterdessen hat sich der Nebel grösstenteils verzogen, fahren wir wieder zurück nach Oberbozen, von wo wir bald darauf mit einem 2-achsigen Altbautriebwagen 

nach Maria Himmelfahrt gefahren werden. Bis hierher wurden, bis 1966 die Adhäsionstriebwagen der Bahn die am Waltherplatz mitten in Bozen starteten, von einer Zahnradlokomotive die steile Trasse rauf geschoben, um dann wieder als reiner Adhäsionszug weiter nach Klobenstein zu verkehren.

Wir erhalten eine zwangslose, aber dennoch sehr informative und sachkundige Führung in Maria Himmelfahrt und in Oberbozen. Extra für uns und unsere Fotogelüste werden sodann alle noch vorhandenen Fahrzeuge der Rittner Bahn vor der Remise fotogen aufgestellt, danke!


Um 16.40 Uhr fahren wir mit der Luftseilbahn ab Klobenstein retour nach Bozen. 

Geplant ist um 18.01 mit dem Zug wiederum nordwärts zu fahren, um etwas über 2 Stunden später wiederum in Innsbruck einzutreffen. Nur ein kleines Grüpplein fährt aber so. 

Wir anderen spazieren durch Bolzano, geniessen Italien, essen Italienisch und fahren erst um 20.31 Uhr hordwärts, heim nach Innsbruck.

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