Ich will diese Cevennenbahn noch einmal befahren, bevor sie gemäss der x-ten Ankündigung für Erneuerungsarbiten und „Nie-wieder-Inbetriebnahme-Arbeiten“ endgültig in Einzelteile zerlegt wird.
Im Gegensatz zur östlichen Cevennenbahn (https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Le_Cévenol beziehungsweise https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cevennenbahn) von Clermont-Ferrand nach Nimes, ist die westliche Strecke stark einstellungsbedroht (https://www.change.org/p/mme-ségolène-royal-ministre-de-l-environnement-non-à-la-fermeture-de-la-ligne-sncf-béziers-neussargues-clermont-ferrand/u/14934706).
Leider ist das Wetter miserabel, die Wolken und Nebel hängen tief. Bereits kurz hinter Beziers gehts bergan, zuerst durch Weinberge,
dann im gebirgigen Gelände, es folgen Brücken und Viadukten auf Tunnel und Gallerien, toll. Mehrere Scheiteltunnel sind auf dem Weg nach Clermont-Ferrand zu durchfahren, der Längste misst knapp 2 Kilometer. Bedarieux (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bédarieux), erster Unterwegshalt. Kurz nachher mündet eine ehemalige Eisenbahnstrecke (heute ein überregionaler Radwanderweg) auf einem Viadukt ein (http://www.bahntrassenradwege.de/index.php?page=voie-verte-passa-pais).
Eine sehr gute Beschreibung der Strecke, ihrer Eigenarten und Spezialitäten, sowie eine Auflistung aller Viadukte, Tunnel, Kulminationspunkte, usw findet sich auf https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Béziers–Neussargues. Für die sichere Stromversorgen er westlichen Cevennenbahn wurde alle paar Kilometer riesige Unterwerke und Powerstationen errichtet, die heutzutage irgendwie wie überdimensionale Bunkerruinen in der Landschaft stehen. Nicht lange nach dem 2. Scheiteltunnel überqueren wir den noch jungen Tarn und kurz vor Millau,
die Autobahnbrücke in den Wolken (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Viaduc_de_Millau), 2460 Meter lang mit einem Pfeiler der fast 350 Meter misst. Ab der Gegend von Sévérac-le-Château sind immer häufiger pittoreske, ineinander verschachtelte Bergdörfer mit Kirchen, Burgen und Schlössern zu sehen. Fast auf der höchsten Höhe der heutigen Reise halten wir für 20 Sekunden in Aumont-Aubrac (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Aumont-Aubrac), 1041 Meter über Meer gelegen, dem Ursprungsort der Aubrac Rindviecher (http://les.cevennes.free.fr/fr/aubrac.htm). Schon vor dem Bahnhof habe ich auf einer Wiese zwei grosse Herden dieser ursprünglich Rasse gesehen. Diese kraftvollen, urigen Tiere können übrigens auch auf dem Hof der Familie meiner Kleinkusine Katharina und Martin Meyer-Reusser im Hof Wolfsgruben in Schlattingen besichtigt werden, wo auch direkt Fleisch verkauft wird (http://hof-wolfsgruben.ch).
30 Kilometer weiter nähern wir uns einem weiteren Höhepunkt dieser Reise, dem Viaduc de Garabit (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Garabit-Viadukt). Ein in Wikipedia geklautes und 2 eigene Fotos zeigen diesen tollen Eiffelbau bzw die Aussicht. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht auch mit den Kirchenfeld- und Kornhausbrücken in Bern. Diese sind ja auch von Eleven von Eiffel konstruiert worden.
Diese über 560 Meter lange und mehr als 120 Meter hohe Stahlbogenbrücke, wurde vor über 135 Jahren von Gustav Eiffel und seinen Männern erbaut. Es gäbe noch tausend andere Dinge über diese einmalig schöne Eisenbahnstrecke zu berichten (Saint Flour Chaudes Aigues und seine Zwillingsburgen, Bussenregimes der SNCF, Umsteigen in Neussargues, Mitreisende und SNCF-Personale, Hochwasser, rauchende Vulkane, usw)
mir fehlt im Moment aber einfach die Kraft (ich muss mal wieder vor 2 Uhr ins Bett). Drum schau dir doch die Links und Internetseiten an und staune!
Kurz nach 16 Uhr in Clermont-Ferrand, Stadtwanderungen,
Besichtigung und Fahrt mit dem Tram-Obus-Monorail-Oderwasauchimmeressei. Abendessen bei einem Inder in der Näähe meiner Bahnhofsnahen Unterkunft.