26.03.2016: Aberdeen-Keith-Whiskyvalley Museumsbahn-Dufftown

Ausschlafen, nochmals umdrehen – keine Chance, das Wetter wird nicht besser, die Wolken hängen tief. Koche mir einen Kaffee. Wie in jedem richtigen Hotelzimmer des Vereinigten Königreichs gibt es auch hier einen Wasserkocher, Kaffee, Tee, heisse Schokolade.Alles nützt nichts, ich muss richtig aufstehen und raus! 10.13 Uhr fährt mein Zug, ein regionaler Fernzug in Richtung Inverness. Ich bräuchte vorher dringend Bargeld, aber keiner der Bancomaten in Bahnhofsnähe funktioniert. So kann ich denn im Zug leider auch nichts von der vorbeikommenden  

Minibar (ich habe heute auf das Frühstück verzichtet) konsumieren.

Hochmooorlandschaften, zunehmend hügelig, einzelne Baumgruppen und Büsche,  


tausende von weidenden Schafen, Sümpfe, hin und wieder mal eine Aufforstung und versteckt zwischen Kleinen Bewaldungen kleinste Whisky-Destillerien. 

11.16 Uhr, pünktlich auf die Minute erreichen wir Keith. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Keith_(Schottland).

Hier zweigte bis in die 80er Jahre eine Nebenstrecke der British Railway nach Dufftown-Elgin ab. Diese weit herum bekannte Whiskybahn wurde eingestellt und auferstand erst um die Jahrtausendwende als Museumsbahn von Keith nach Dufftown (http://www.keith-dufftown-railway.co.uk). An mehr als einem halb Dutzend bestehender und ehemaliger Whisky-Destillerien führt diese Bahn heute wieder vorbei. Einziger Wehmutstropfen: obwohl die Museumsbahn im Besitz der ganzen Strecke ist, verhindert staatliche British Network, die Schienen-Infrastrukturgesellschaft des vereinigten Königreichs, aus Angst vor allzuvielen Kunden, seit Jahrzehnten den Anschluss bzw den Bau eines Museumsbahnhofs in der Nähe des Scotrail Bahnhofs, schändlich!

So muss ich denn ungefährt 15 Minuten spazieren bis ich den ehemaligen BritishRail Bahnhof „Keith Town“ erreiche. Unterwegs laufe ich an zwei grösseren Distillerien vorbei. In einer wird der weltbekannte Single Malt  

 Strathisla (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Strathisla) hergestellt. Die Firma gehört nun leider zur Säufermarke Chivas Regal, einem Whisky der nach nichts schmeckt und nur für einen Rausch gut ist!

Mein Zug wartet schon, ca 30 Reisende sitzen drin, natürlich allesamt mit dem eigenen Auto angereist. Herziges kleines Aufnahmgebäude, im Wartsaal mit Bahnmuseum  

brennt das Kaminfeuer und wärmt mich auf. Da ich zu wenig Bargeld habe, möchte ich mit Kreditkarte bezahlen. die Karte wird optisch geprüft, ich erhalte sie zurück und einen Voucher und werde aufgefordert meinen Fahrausweis in Dufftown zu bezahlen, dort sei ein Kartenlesegerät.
 

Geruhsame Reise entlang von Sümpfen, Mühlen, Schlössern und Destillen. In Drummuir hat ein gelangweilter Adeliger anfangs des 19 Jahrhunderts einen 1 Meile langen  

See ausgehoben, der im Winter zum Eisschnelllauf diente und im Sommer ein hervorragendes Forellengewässer sein soll. 

Knapp 40 Minuten dauert die Reise bis Dufftown. Zuerst gehe ich natürlich zum Fahrkartenschalter und begleiche meine Schuld. Sodann schaue ich mir soweit erlaubt die  



Eisenbahnfahrzeuge (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Keith_and_Dufftown_Railway) und Bahnanlagen an, bevor ich im  


 Speisewagen eine Tomaten-Speck Quiche mit Chips&Salad geniesse. Für die Besichtigung der Ortschaft reicht die Zeit nicht, da der Zug um 14 Uhr pünktlich schon wieder zurück fährt. Eigentlich schade, Dufftown-Mortlach ist eine der ältesten Ortschaften Schottlands und beherbergte einst 7 Whisky-Destillen, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dufftown_(Schottland).  



In den Fässern lagert Speyside Single Malt für Milionen von Pfund.

In der Hochsaison könnte das Whiskymuseum, der Whiskytower, der Whiskypark und natürlich eine oder alle der Destillen besucht werden. Leider bin ich aber zu früh im Jahr in die Speyside gekommen.

Unterwegs nach Keith fallen mir die immense Anzahl von Reissaus nehmenden Schafen, deren unzählige Lämmer und Fasane auf. 

Rundgang durch Keith, immer noch auf der Suche eines, meine Bankkarte akzeptierenden Bankomaten. Erst beim Bankomaten der schottischen Bank habe ich Glück! Unterwegs lausche ich den Klängen einer  

Dudelsackband die eine Hochzeitsgesellschaft begleitet. 

Kurz vor 17 Uhr in Aberdeen. Sitzplatzreservation für Morgen Vormittag nach Berwick-upon-Tweed. Durch den Regen heim ins Hotel, bin KO, schlafe 150 Minuten dann schreibe ich Tagebuch.

2 Gedanken zu “26.03.2016: Aberdeen-Keith-Whiskyvalley Museumsbahn-Dufftown

  1. Lieber David, leider kein Besuch in Aviemore. Die Strecke ab Inverness ist gestern und heute da unterbrochen, notabene ohne Ersatzservice. Bin momentan in Aberdeen gefangen, dank BRNetwork. Liebi Grüess Christoph

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  2. Lieber Christof, als Schottland Fan sind das natürlich absolut spannende Berichte und Bilder für mich. Vielleicht hast du ja noch Zeit für eine weitere Museumsbahn in Aviemore http://strathspeyrailway.co.uk/. Da war ich auch schon mal. Weiterhin viel Spass auf deiner Reise und ich freue mich auf weitere schöne Bilder aus dem Norden. Gruss David

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