16.03.2016: via Luxembourg, durch und über die Ardennen, nach Lüttich

Erwache um halb 7, es ist hell, blauer Himmel, mache eine Foto   
und beschliesse dann doch noch etwas länger zu schlafen. 09.30, unterdessen ist es gewittrig, also gehe ich zum Frühstück. Aussergewöhnlich reichhaltiges Frühstücksbüffet mit gleichzeitigem TV Nachrichtenupdate. Gegen halb 12 aus dem Hotel, einen kurzen Abstecher durch die Stadt.  

  

 Um 12 Uhr exakt fährt mein TER (beschleunigter Regionalzug) nach Luxembourg. Der grosse Rangierbahnhof nördlich von Metz ‚Woippy‘ ist fast leer und scheint einem Dornröschenschlaf entgegenzuschlummern.  

 Die grossen Achterbahnen gleich nördlich davon scheinen ebenso verlassen. In Thionville überqueren und verlassen wir die Moselle/Mosel.  

 Ich erinnere mich an meine wunderschöne Liegeradfernreise vor ungefähr 10 Jahren von Basel nach Berlin entlang von Rhein – Rhein-Marne-Kanal – Mosel – Thionville – Trier – Koblenz – Rhein – Mainz – Main – Erzgebirgskamm – Dresden – Elbe – Osterzgebirge – Spree – Berlin. Der TER hält an der Grenze in Bettembourg  

 nicht an, sondern schleicht nur durch den Bahnhof um kurz darauf Luxemburg zu erreichen. 

Kurzer Spaziergang durch die Bahnhofshalle und über den Bahnhofsplatz.   

 Wie aus dem Nichts fahren plötzlich 2 grosse Polizeiwagen mit auf den letzten hundert Metern eingeschaltetem cis-gis, dem Martinshorn mir direkt vor die Füsse. Nicht mir gilt die Aktion, ausgeladen und rasch zu den Bahnsteigen geführt werden 3 slawische (osteuropäische) junge Frauen in Miniröcken und farbigen Strumpfhosen mit goldfarbenen Handtaschen, die Hände auf den Rücken gefesselt und von je 2 PolizistInnen.
Ab Luxembourg um 13.18 in einem Intercity(?), Reisedauer 156 Minuten, inklusive 19 Zwischenhalten von 1-5 Minuten.  



 Im tiefen Tal, mit wunderschönem Ausblick auf die Hauptstadt des Grossherzogtums geht die Reise durch und über die Ardennen los. Die Städte bzw Stätten wo der Zug während dieser Fahrt anhält, bestehen teils aus kaum einer Handvoll Häuser. Immer wieder sind auf dieser Reise halb verfallene aber auch intakte militärische Anlagen zu sehen. Ob diese wohl von der Ardennenschlacht, anno 1944 stammen?! 

Entlang dem Fluss Alzette und ihn immer wieder querend – Ettelbrueck –  

 Flüsschen Sauer – Goebelsmühle (war hier die Heimat eines der schlimmsten Massenmörder der Geschichte?) – Flüsschen Wiltz – Rinnsal Clerve – Troisvierges, zu deutsch Ulflingen, hier startete einst die Vennbahn, die zum Vennbahn Radweg  umgebaut wurde. Sehe im Vorbeifahren ein Hinweisschild zu einem Auschwitz Denkmal in Der Nähe, in Fünfbrunnen.

Wir kreuzen auf der, seit der Elektrifikation grösstenteils einspurigen Strecke mal wieder einen Zug. Am Führerstand der Lok klebt der nachstehende Hinweis.  

 Endlich sind wir aus dem Tal rausgeklettert, rollen nun über eine Hochebene? Grosse Ställe, Gestank von nicht sachgerecht, weil auf zu kleinem Raum gehaltenen Schweinen. Auch hier gibt esgarantiert mehr Schweine als Menschen, genauso wie im schweizerischen Kanton Luzern. 

Gouvy

 Grenze – Holzwirtschaft und Moorlandschaften – Schneereste an schattigen Waldrändern – bald geht’s runter, Richtung Norden – wieder in ein immer tiefer werdendes Tal – Vielsalm am Lac des Doyards (ob es hier früher wohl viele Lachse gegeben hat?) –  

 das Bächlein heisst ‚la Salm‘ – endlose Wälder – Trois Ponts – Flüsschen Amblève – Coo (komischer Ortsname) – unzählige Bogenviadukte im Wechsel mit weiten Tunneln –  

 Aywaille (ca 5 Kilometer langes, schmales Städtchen links und rechts des stark gewachsenen Flusses Amblève –  



 Fluss Ourthe – Rivage – Angleur, am Südufer der Maas, die hier noch la Meuse heisst – mehrere Bahnstrecken treffen zusammen, 

 über lange Brücken über die Maas,  in einem Gewirr von Schienensträngen, entlang stillgelegter Fabrikschlote 

erreichen wir schliesslich den Bahnhof Liège-Guillemins. Top moderne Gebäude, das letzte Mal war ich zum Spatenstich hier.  



 Total verrückt, diese filigrane, riesige Konstruktion, Alles in weiss, sauber, rein  


und rund herum die kleinen, düsteren Stadthäuser.  

Habe mir glücklicherweise gleich ein Hotel vor den (fehlenden) Bahnhofstoren gebucht.

Ausblick vom ruhigen Hotelzimmer  

 

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