18.45 Uhr treffe ich am Hauptbahnhof von Amsterdam.
Ungefähr 80 mir zu 95 Prozent noch unbekannte Menschen in Frack und Faltenhosen bzw in Abendroben stehen auf dem
Bahnsteig 5b, lachend und fröhlich miteinander schnatternd (so tönt für mich aus der Ferne die holländische Sprache). Trotz Jeans und Pullover werde ich herzlichst begrüsst und willkommen geheissen.
Kurz vor 19 Uhr fährt ein Dreiwagenzug
mit Wagen von WCB (Wagoncare Rotterdam, zugelassen in 84 bzw 80) sowie mit Krokodilähnlicher Lokomotive der EETC (European Treincharter) mit Jahrgang 1951 in den Bahnhof ein. Nun empfängt uns das Geburtstagskind
und heisst uns einsteigen, an festlich gedeckten Tischen Platz nehmen, während das Lokpersonal den Zug umfährt. Hendrik hat eine Tischordnung erstellt und mich gegenüber einem seiner besten Freunde, in der gleichen Reihe wie er platziert, mitten in der
Aussichtskanzel des Rheingoldwagens. Schon bald wird der erste Gang des Abendmenüs serviert, während ich mich mit meinem Gegenüber intensiv unterhalte und der Zug ruhig durch das nächtliche Holland gleitet.
Lieber Hendrik, ich wünsche Dir von Herzen Alles Gute zu Deinem 65. Wiegenfest!
Zwischen den einzelnen Gängen des Dinners werden von Freundinnen und Freunden von Hendrik vielerlei Reden (die ich leider nicht bzw nur der Spur nach verstehe) geschwungen.
Mir gegenüber setzen sich immer wieder neue Freundinnen und Freunde von Hendrik und beginnen zu diskutieren – herrlich. Von der im Dunkel liegenden Landschaft der Niederlande bekommen ich nicht viel mit, ausser dass ich merke, dass Adam Land dicht besiedelt sein muss, da wir nämlich kaum je durch die Dunkelheit rollen.
Irgendwann nach 23 Uhr erreichen wir wieder Amsterdam und
müssen den Zug leider schon verlassen.
Im kleinen Kreis radeln bzw tramfahren wir ins Café Krom zu einem ‚Absacker‘.