23.01.2016, durchs Binnenland an die Küste

Habe ich mir das falsche Hotel gebucht? Frühstück gibt es auch am Wochenende nur bis 10 Uhr. Henusode! 
Langsam verzieht sich der Morgennebel, es wird wunderschön wolkenlos. Nach einem kurzen Spaziergang, lungere ich in der Ticketeria des Amsterdamer Hauptbahnhofs herum. Neuartige Billettschalter und Selbstbedienungsdesks. 

   
Bestaune eine Baustelle  

 und das Flügelrad 

auf der Bahnsteighalle, bevor ich mit dem erstbesten Sprinterzug zur Stadt rausfahre. Erhasche in einem der Vorbahnhöfe, hinter abgestellten bzw ausrangierten Reisezugwagen,  ein verspraytes historisches Fahrzeug.   

 Bin leider zu langsam um in Amsterdam Amstel aussteigen zu können. Wurde abgelenkt durch das moderne ‚Wifi in trein‘ Erscheinungsbild, wo mein Zug und die Anschlüsse angezeigt werden. 

 Fährt durchs grüne Land. Neben Schafen, Kühen und Pferden weiden riesige Schwärme von Gänsen.  

 Utrecht, fotografiere eine Weile am Bahnhof, da fährt ein ICE-Zug ein. In diese schöne Stadt, deren Silhouette sich seit meinem letzten Besuch stark verändert hat, mag ich momentan nicht.  

  

 Ich will vielmehr wissen, ob sich meine Augen in Amsterdam nicht getäuscht haben. Also steige ich ein und merke viel zu spät, dass dieser Zug so schmutzig ist, dass das Rausschauen und geniessen der Reise nicht bzw nur durch Dreckglas möglich ist.

Erhasche trotzdem einen kurzen Blick. Ja, da stehen in Amsterdam tatsächlich 2 Steuerwagenköpfe eines ehemaligen (aus Kanada zurückgeholten?) RAm Dieseltriebzugs, toll. 

 Leider ist es nicht möglich, die Wagen von einem öffentlich zugänglichen Ort aus der Nähe zu besichtigen. So steige ich im Amsterdamer Centralbahnhof um in einen Vorortszug Richtung Alkmaar. Ich habe mich entschlossen heute nach Zandvoor aan Zee zu reisen, da aber zwischen Sloterdijk und Harlem An diesem Wochenende Bahnersatzverkehr herrscht, fahre ich anstattdessen über Castricum  

  

  

nach Harlem und weiter.

In Harlem fährt mir der Anschlusszug vor der Nase weg. Nun habe ich genügend Zeit um den Bahnhof  

  

  

 und seinen Züge  

  

 zu besichtigen. Dieser ehemals ’neue Intercity Doppelstock Triebzug‘ von 1991 mit seiner ungewohnten Bauart mit 3 je 2-achsigen Drehgestellen und seinen im ‚Untergeschoss‘ angeordneten Apparaten erregt meine besondere Aufmerksamkeit.https://nl.m.wikipedia.org/wiki/Nieuwe_Intercity_Dubbeldekker

30 Minuten später geht die Reise noch 11 Minuten weiter, durch Harlem raus, in grossen Wäldern und durch Dünenlandschaften. 
 Gegen 16 Uhr endlich an der Meeresküste. Kämpfe gegen einen eiskalten Südwestwind an. Teils treibt es mir Wolken von feinem Sand ins Gesicht und an die Augen. Fühlt sich so Sandstrahlen an? 

   
Bald einmal habe ich genug gekämpft, die kalten Ohren schmerzen, genug der feinen ‚Nadelstiche‘ an den Backen, der Nase, der Stirn. Kehre in der erstbesten Strandgaststätte ein,  

 nachdem ich mich vorher gründlich vom Sand gereinigt habe.  

 Nun habe urplötzlich einen Riesenhunger. Bestelle eine kleine Seezunge. Diese wird serviert mit eigenwillig geschnittenen und frittierten Pommes, einem gemischten Salat und einem Glas Sauvignon blanc.  

 Hhhmmm, herrlich, geniesse das Essen und die langsam dem Meer zugehende Sonne. 

In der rasch hereinbrechenden Nacht  

  

 kämpfe ich mich durch den Sturm zurück zum Bahnhof und fahre heimwärts. Im wohl warmen Zug fallen mir immer wieder die Augen zu.

Kurz vor 20 Uhr im Hotel. Lege mich kurz aufs Bett und schlaf traumlos tief bis Mitternacht. Jetzt mag ich nicht mehr rausgehen, rekapituliere den Tag, schreibe Tagebuch, schaue fern, esse gesalzene Gemüsechips und trinke eine San Pellegrino limonata.

2 Gedanken zu “23.01.2016, durchs Binnenland an die Küste

  1. Sehr schön,dass ich auch inHolland dabeisein kann.
    Gerne hätte ich einen Bericht über Amstel gehabt.
    Die Sandsäuberungsbürsten werde ich auch hier in Griechenland einführen.

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