Auf die Minute genau verlassen wir um 06.37 Nässjo. Ein leichter Nebel streicht um die Häuser und bald um die Bäume entlang unserer Fahrtstrecke.
Wie dem nachstehenden Zirkular zu entnehmen ist, kommt unserem Krokodil schon wieder die Ehre zu, an der Spitze des Zugs zu rollen.
Wir durchfahren keinen einzigen Bahnhof an dem nicht Dutzende von Menschen stehen die unsere Lok und unseren Zug fotografieren wollen und uns zuwinken.
Um 07.50, irgendwo in der Prärie, südlich von Stockaryd an der südlichen Schwedenmagistrale wird der Lokchef, Dänu Murer alarmiert,
irgendein Ölverlustproblem, das zum Glück aber bald „gefixt“ ist.
Dieser Wortsatz „we will fix it“ ist seit Tagen der grosse Lacher bzw Hilferuferlöser den die Schweden uns gegenüber immer anbringen. Bei allen unseren Wünschen und Problemen erhalten wir zu Antwort: we will fix it. Kurz darauf oder spätestens am Folgetag ist das Problem dann tatsächlich auch gelöst.
Nach 9 Uhr erreichen wir Alvesta.
Auf allen Bahnsteigen und auf der Passerelle stehen die Leute dicht gedrängt und rennen dann mit dem Zug bis ans andere Bahnsteigende.
Unser Krokodil läuft ab hier wieder am Schluss des Zuges bzw an 2. letzter Stelle, vor der Du 109 (Holzkastenlok) mit. Vor dem hierfür notwendigen Manöver erfolgt aber zur Freude aller Eisenbahnfreunde noch das obligate Schmieren.
Da die Krokodilfanatiker ungeachtet der Gefahren des Bahnverkehrs immer wieder mal die Gleise überqueren (wir stehen nicht an einem Perrongleis, sondern in einem Überholgleis), sperrt ein Bahnmitarbeiter mittels Isolierungsüberbrückung kurzerhand die 2 Nachbargleise.
Hier beobachten wir, nicht zum ersten Mal, den vielleicht extremsten Fall von Krokodilokkultismus. Ein Mann am Bahnsteigende entnimmt der mitgetragenen Tasche irgendetwas sorgfältig Verpacktes und legt es frei. Es handelt sich um ein Krokodil in HO. Dieses Krokodil stellt er auf den weissen Trennstrich am Boden des Bahnsteigs, legt sich bäuchlings hin und fotografiert sein Krokodil, mit unserem Krokodil im Hintergrund.
Eine Stunde später erscheint der Mann zusammen mit seinem Begleiter dann auch in unserem Salonwagen und fragt ob er sein Krokodil hier bei uns an den verschiedensten Orten (auf dem Salontisch, auf dem Fensterrahmen stehend, auf den Sesseln liegend) fotografieren dürfe. Andreas hält sogar einen der Hilfstritte so, dass das Krokodil etwas höher als der Fensterbalken ist und das Ganze fotografisch festgehalten werden kann.
Längere Aufenthalte in Vislanda – Älmhult – Hässleholm Güterbahnhof. In der Region Lund – Malmö wurde am Morgen die Fahrleitung über mehreren Gleisen heruntergerissen und musste der Zugsverkehr teilweise eingestellt werden. Jetzt herrscht ein riesiges Tohuwabohu, ein einziges Gleis soll wieder befahrbar sein. Da gibt’s verständlicherweise definitiv keinen Platz für ein Krokodil mit Anhang.
Also geniessen wir gegen 13 Uhr auf einem Überholgleis in Älmhult unseren Lunch.
Dann geht es wieder weiter. Wir werden also trotz den unzähligen wartenden Fans nicht nach Malmö fahren können, sondern direkt über Tyringe – Klippan
– Åstorp – Helsingborg nach Ängelhom geleitet. Falls wir jetzt durchfahren könnten, würden wir unser Ziel Ängelholm gegen 17.30 erreichen.
Ab Helsingborg Güterbahnhof fährt unser Krokodil noch einmal an der Spitze. Wir geniessen Abendessen in aller Ruhe und Stille bevor wir auf der Weiterfahrt einen kurzen, inoffiziellen Fotostop im unterirdischen Personenbahnhof in Helsingborg machen.
Wir haben unsere mittäglichen Fahrzeitberechnungen ohne die Infrastruktur bzw die Signalsteller gemacht. Selbst 5 Kilometer südlich unseres Zielbahnhofs werden wir an diesem regnerischen Abend noch einmal aufs Überholgleis geleitet, um Kreuzungen mit und Überholungen durch andere Züge zu ermöglichen. Kurz vor 22 Uhr erreichen wir Ängelholm wo wir von unserem ‚Hoffotografen‘ Christian Zellweger hungrig erwartet werden.
Leider wurde nicht über die Weiterreise des Zugs mit den übrigen Begleitern und Reisenden berichtet, siehe hirschbrienz.wordpress.com
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Liebe Heidi, es war so toll Euch kennenzulernen und zusammen zu reisen
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Lieber Christoph,verfolge dein Bericht mit grossem Interesse, sage einfach: super, super! Auf Wiedersehen am Dienstag….Gruss Heidi
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Wunderbar! Danke Christoph…. Bin in Gedanken bei Euch!!! Let it roll!!! Libi Grüess us Züri
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Danke !
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Herrlich
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