Heute wollen wir Strasbourg besuchen. So wie alle anderen Tagesziele des diesjährigen Funtreffens kenne ich auch Strassburg bzw Schdroosburi, wie die Einheimischen es nennen, recht gut.

Um 9:27 Uhr fahren wir in einem RE nach Offenburg. Dieser Bahnhof macht noch immer beziehungsweise immer wieder einen sehr heruntergekommenen Eindruck.


In Kehl müssen bzw dürfen wir den Wal bzw Walfisch verlassen. Furchtbare Züge, nur die Hälfte der Sitzplätze ist Fensternah. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es jemals genügend Sizplätze gab. Ich habe immerhin auch heute das Glück auf einem der 12 Klappsitze am Eingang nehmen zu dürfen.

Nachdem ein Problem mit dem Fahrkartendrucker 30 Minuten nach unserer Ankunft endlich erfolgreich behoben ist, können wir losfahren. Alle haben nun individuelle Tageskarten die nur im Tram und Bus innerhalb des Frankreich-Verbunds und im Tram bis Kehl benützt werden dürfen.
Ich fahre gemeinsam mit fast allen Freund:innen den neusten Streckenabschnitt, 2 Stationen weit bis zur definitiven Endhaltestelle in Kehl am Rathaus, die so gebaut ist, dass eine Verlängerung der Strecke definitiv nicht mehr möglich ist.

Anstatt sofort wieder zurück und nach Strassburg zu fahren, lassen Rolf und ich uns Zeit und kehren in ein italienisches Kaffeehaus im Fussgängerzentrum von Kehl ein und

… geniessen ein süsses Frühstück.

12:00 Uhr ist schon vorbei als wir endlich im Tram Richtung Strassburg reisen. Trostlose Vor- und Innenstädte prägen die ersten Kilometer dieser Reise.

An der Porte de l‘Hopital steigen wir, entgegen der Empfehlung der Programmgestalter, aus und spazieren gemütlich

über die Rabenbrücke, die früher Schindbrücke beziehungsweise Folterbrücke hiess …




…zur Batorama-Schiffsanlegestelle. Der Bach der durch Strassburg fliesst heisst Ill, nein nicht 3 sondern L‘Ill oder auch Jll


Obwohl es nur 2 fixe Gruppen sind, die in diesem Kahn eine Mitfahrt gebucht haben, werden wir genötigt anzustehen und draussen zu warten. Was soll das? Mensch stelle sich vor, Reisende in Zügen oder auf dem Brienzersee dürften auch erst 1 Minute vor der Abfahrt einsteigen — arrogantes Verhalten der Batorama!
Endlich geht die Fahrt los. Die Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten erfolgen in 15 Sprachen, nicht aber meiner Sprache, auf Kopfhörer. Da die deutschen Kommentare so miserabel schlecht sind wechsle ich alsbald zum Strassburger Dialekt.




Ein Schelm ist wer jetzt ans Europa-Parlament denkt.





Wahrlich kein Ruhmesblatt!



Kurz nach halb 3 ist die Seereise zu Ende und wir dürfen aus dem Kahn rausklettern.
Zu Fuss spazieren wir nun dem Kanal entlang.





Die Schleusen bilden den Eingang ins frühere Gerberviertel und das Quartier Petite France. Von Frankreichlein bzw Französel sprechen die Strassburger. Es ist das Highlight für Touristen. Das Preisniveau ist zumeist auch entsprechend.


Unter Platanen nehmen wir an bzw unter bzw in der Wäscheleine, korrekterweise heisst das Restaurant „la corde à linge“, Platz zum Mittagessen.



Hinterher spazieren wir in Richtung des Münsters,

vorbei am Goldenen Schild zur …

…. Tomaskirche.

Hier befindet sich ein hiesiges Denkmal für den Urwaldarzt und Pfarrer Albert Schweitzer, einen grossartigen Mann! Ich erinnere mich immer noch bestens an 2 Besuche in unserem Pfarrhaus in Saanen in meiner Kindheit, kurz vor seinem Tod!
Insbesondere der Kernsatz in seiner Ethik „Ehrfurcht vor dem Leben — Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will“ ist mir in tiefer Erinnerung geblieben, auch wenn ich das damals noch überhaupt nicht verstand!


Kurz bevor wir das Münster, die Kathedrale Notre-Dame erreichen, beschliesse ich meinen Strassburg Besuch hier abzuschliessen. Ich fahre mit der Strassenbahn D von der »Langstross Grand Rue« nach Kehl.

Dank dem, dass mir ein liebenswürdiger Schweizer den Lift bestellt und mir die Türe aufhält, erreiche ich trotz knappen 4 Minuten Umsteigezeit den TER nach Offenburg.



Herrliche Fotos und Beschrieb 👍👍👍.
Lieber Gruess
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