Zusammen mit meiner Schwester mache ich heute einen Ausflug auf den Hausberg von Zug.

Die sogenannte schweizerische Luftwaffe eine Gruppe von mehr oder weniger akrobatisch fliegenden Linienpiloten veranstaltet heute mal wieder ein Riesentheater.



Kurz nach 11 Uhr treffe ich in Zug auf meine Schwester.
Von Zug, Metalli/Bahnhof fährt jede halbe Stunde ein Gelenkbus der Linie 11 nach Zug Schönegg. Direkt an des Endhaltestelle der Buslinie liegt die Talstation der Standseilbahn auf den Zugerberg. Die Bahn fährt jeweils ungefähr 5 Minuten nach Ankunft des Busses.
Es ist empfehlenswert, in das unterste Abteil einzusteigen. So liegt das uneingeschränkte Panorama über die Stadt, den See, das dichtbesiedelte Umland und die Berge, vom Rigi bis zum Pilatus zu deinen Füssen. Normalerweise, aber nicht heute! Denn der Saharastaub verunmöglicht den Weitblick. Schon die Stadt Zug und der Zugersee liegen irgendwo, kaum erkennbar im Dunst. Die Rigi, die Königin der Berge ist nur noch knapp erkennbar. Allerdings bessert sich die Aussicht mit jedem dazu gewonnenen Höhenmeter.

Der Zugerberg ist wie immer erfüllt von Kindergeschrei. Die Privatschule Montana erzieht und unterrichtet hier Kinder aus 40 Ländern.
In meiner Kindheit hatte der Berg aber noch einen ganz anderen Ruf: Mein Vater betreute immer wieder junge Militärdienstverweigerer, die mehrere Monate Zugerberg hinter oder noch vor sich hatten. In der Rekrutenschule im Sommer 1975 drohte ein Leutnant, der einen Freund und mich bei eindeutigen Handlungen erwischt hatte, mit Ferien auf dem Zugerberg — bis 1988 befand sich hier ein berühmt berüchtigtes militärisches Zuchthaus. 1988 konnte ich mich dank des Art. 127 über widernatürliche Unzucht im Militärstrafgesetz endgültig und schadlos aus dem Militärdienst verabschieden!
Nach einem PicNic im Vordergeissboden spazieren wir zur

Sperrstelle Zugerberg, einem der Eingangspunkt zum Reduit im 2. Weltkrieg

und weiter über Schäfboden nach Hintergeissboden.
Immerhin ist hier ein TakeAway offen, meine Schwester lädt mich ein zu Kaffee, saurem Most und Pommes. Danke!

Auf der Langlaufloipe liegen noch letzte Schneeresten.

Dieses Prachtexemplars eines Nadelbaums sticht mir erst auf dem Marsch zurück ins Auge.





Bei der Felsenegg machen wir erneut einen kurzen Halt. Der Dunst hat sich ein wenig gelichtet. Ja, sogar die Sonne ist jetzt gut sichtbar.



Unterdessen ist es 16:35 Uhr. Es ist Zeit, ein letztes Wegstück bis zur Bergbahnstation zu spazieren.
16:56 Uhr fährt die nächste Drahtseilbahn. Wir haben Glück, und kriegen die Panoramasitzplätze im untersten Abteil des Fahrzeugs.

Der Gegenzug ist schon sichtbar. Die Ausweichstelle versteckt sich noch hinter einem Gefällebruch.

Nun nähern wir uns der Kreuzungsstation. Wohin weicht unser Fahrzeug aus?

Dies ist eine sogenannte Abt‘sche Weiche, benannt nach Carl Roman Abt. Der Konstrukteur arbeitete bis 1879 bei der Internationalen Gesellschaft für Bergbahnen in Aarau.
Hier erfand er die später nach ihm benannte Ausweiche beziehungsweise Weiche ohne bewegliche Teile.
Diese Weichenbauart wurde 1879 erstmals bei der Giessbachbahn eingebaut.

Kleines Rätsel: befinden wir uns in Wagen 1 oder 2 ?

Die Talstation der Zugerbergbahn strahlt in der Abendsonne. Der Bus zum Bahnhof wartet bereits.
Eine knappe halbe Stunde nach der Abfahrt vom Zugerberg, wandere ich auf der Suche nach meinem Zug nach Luzern, durch den Bahnhof Zug.


