… und dunkler Nacht, eine einstündige Ausfahrt in Brienz.
Es ist, wie so häufig, wieder ein schöner Tag, heute! Meistens wolkenlos hier im Berner Oberland, dicker Nebel im Mittelland und unter der Nebeldecke in weiten Teilen der übrigen Schweiz.


Ich verbringe den Tag im Garten und vor dem Haus, geniesse die warmen Sonnenstrahlen. Mann könnte meinen der Sommer sei im Anflug, es ist aber der letzte Tag des Novembers 2020.
Kurz vor Ladenschluss um 17 Uhr will ich wie gewohnt einkaufen gehen. Erst jetzt fällt mir das grandiose Abendlicht auf.

Ich verzichte kurzerhand auf den Sonntagseinkauf, laufe heim, nehme mein Trike aus dem Unterstand und radle bald los.
Ich fahre die Trachtlistrasse hoch in die Schulhausstrasse, muss bei meinem Hausarzt noch schnell ein bereitgestelltes Medikant abholen.


Dann rolle ich weiter zur Oberdorfstrasse und zu den Seematten. Mich interessiert wie weit die Bauarbeiten an der seit 1 Woche gesperrten Brienzerseeuferbahn vorangeschritten sind.




Die Bauarbeiten scheinen nicht weit vorangeschritten. Allerdings muss ich feststellen dass die Trasse ein richtiger Sumpf ist, das Wasser steht stellenweise mehr als knietief. Die Sanierungs- und Stabilisierungsarbeiten an der Strecke waren wohl wirklich dringlich.




Ich weiss gar nicht wohin ich gucken soll. Am Himmel leuchten gegenwärtig überall ‚Glutnester‘. Die Berge scheinen grösstenteils schon dunkel, nur die Gletscher leuchten noch zart rosa







Seit Sonnenuntergang sind die leuchtenden Herbstfarben aus den Laubbäumen verschwunden.



Auf der Terrasse des Giessbach-Hotels brennt Licht. Heute Abend wird wohl der Abschluss der Saison 2021 gefeiert.

Im Sekundentakt ändern sich nun die Farben am Himmelszelt.




Die Schneeberge im Osten sind schon abweisend kalt. In Dorf brennen schon die ersten Lichter.


Nacht und Tag grüsst der hölzerne Lulatsch die nach Brienz kommenden Reisenden.


Nun leuchten überall die Lichter, ….




…. selbst am leeren Quai. Es ist in der Tat nicht sehr wahrscheinlich, dass jetzt noch ein Bootsbesitzer eine Ausfahrt macht.





Die Manufaktur der Ed. Jobin AG, an der Hauptstrasse 111 hier in Brienz, war für mich in frühester Kindheit der Inbegriff einer Schnätzi. Die Firma wurde 1835 gegründet von einem Ed. Binder. 1900 wurde dieses Gebäude gebaut. 1926 starb Ed. Binder und sein Schwiegersohn Ed. Jobin übernahm die Firma, die auch heute noch von einem Jobin der 5. Generation geführt wird.

Teils im 10 Minuten Takt fuhren Busse aus aller Herren Länder vor und entluden ihre gwundrige Fracht.
Ich war fasziniert ob den vielen, grösstenteils unverständlichen Sprachen, den teils exotisch gekleideten und aussehenden Menschen und den uralten bis hypermodernen Bussen. Mich ärgerten aber auch die Buschauffeure, die damals schon die Motoren ihrer Dieselkutschen nicht abstellten, sondern gedankenlos das ganze Dorf verpesteten!

Diese Schnätzi ist heute kleiner und ganz oben im Gebäude. Im Erdgeschoss nimmt eine Filiale der Raiffeisenbank den grössten Raum ein. Daneben befindet sich hier aber auch der Laden der Ed. Jobin AG, wo primär Musikdosen aller Art und hölzerne Antiquitäten aus der 185 jährigen Firmengeschichte verkauft werden.
Im Obergeschoss hat seit 1998 das schweizerische Holzbildhauerei Museum seinen Platz gefunden. Hier werden unter anderen auch viele alte Erzeugnisse der Gründerfamilie Binder ausgestellt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit sich selbst im schnätzen von Holz zu versuchen.
Shop, Museum und alle anderen Aktivitäten der Firma Jobin sind normalerweise ab der Auffahrt (13. Mai 2021) bis Ende Oktober jeden Jahres oder nach vorgängiger Vereinbarung möglich.


Ausblick vom Quai, zwischen Kohlplatz und Schiffländte.







Lieber Röbi
Ich danke dir für deinen aufmunternden Kommentar und die Treue die du zu meinem Tagebuch hältst! Ich wünsche dir ebenso alles Gute, trage Gesundheit zu dir.
Leider muss ich aufgrund der Anzahl Erkrankungen annehmen, dass wir uns erst wieder im späten Frühjahr zu einem Stamm treffen können.
Lass dich ebenso wenig entmutigen, wie auch ich nicht aufgeben werde.
mit fröhlichem Gruss christoph
PS. Hast Du diese interessanten Fotos auch gesehen? Da hat ein U-Bahn Fahrer letzte Nacht in Rotterdam nicht gewusst wo das Gleisende ist und ist mit seinem Fahrzeug auf der Schwanzflosse eines Wals gelandet.
https://www.010fotograaf.nl/3445/metro-bungelt-op-8-meter-hoogte-na-ongeval-spijkenisse/?fbclid=IwAR0VpMIj7z-roHoAoARtByrH3x3HNZm_zM-9xXkEB4_9sCJFdQNTvk3YDDY
Christoph Hirsch, Trachtlistrasse 1, 3855 – Brienz, Switzerland
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Herzlichen Dank für die eindrücklichen Fotos. Bleib gesund und pass auf dich auf. Hoffentlich bis bald wieder im Beaulieu. Robi
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