14.09.2020, Lütschental

Der heutige Tag ist durch zwei medizinische Veranstaltungen kaputt: Um 8 Uhr morgens werden die operativ entstandenen Löcher an meinen Unterschenkeln durch die Spitex zu Hause neu verbunden und um 14 Uhr muss ich zur Lymphdrainage hier im Dorf.

Also will ich heute, die am 9.9.2020 aus Zeitmangel nicht besuchten Abschnitte des Velowegs zwischen Lütschental und Interlaken befahren.

Kurz vor 10 belade ich heute mein Dreirad mit je 2 Wasserflaschen, Packtaschen und Akkus und rolle alsbald dem Brienzersee entlang gen Interlaken.

Südlich des kleinen Rugen, zwischen Interlaken und Wilderswil muss ich ein erstes Mal anhalten, um die Berge und einen Blick ins Saxettal und in die Jungfrauregion zu geniessen.

Eigentlich würde ich gerne noch irgendwo einen Kaffee und ein Gipfeli geniessen.

Die Gastgärten, die mir passen würden, liegen aber noch im Schatten oder an der wiederum sehr stark befahrenen Hauptstrasse.

Ohne weitere Pause radle ich weiter nach Zweilütschinen und bis eingangs Lütschental.

11 Uhr vorbei, ich muss umkehren um nicht in Zeitnot zu geraten.

In Gündlischwand genehmige ich mir meine lange ersehnte Tasse Kaffee mit 2 kleinen Gipfeli.

5.80 Franken ist ein günstiger Preis — es soll mir noch mal jemand sagen die Schweiz sei teuer!

Auf der Dorfstrasse radle ich sodann talwärts weiter. Bald ist die Wirtschaftstrasse nicht mehr asphaltiert, Strassenschilder mahnen zur gegenseitigen Rücksichtnahme zwischen landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Touristenrädern.

Immer wieder muss ich kurz anhalten um das Bergpanorama vor und hinter mir, die unzähligen voll behangenen Apfel- und Birnenbäume, sowie die schönen Chaletsy zu betrachten.

12:20 Uhr erreiche ich Gsteigwiler. Kaufe bei einem Selbstbedienungskühlschrank für 40 Franken landwirtschaftliche Produkte: Ziegenkäse, Alpkäse, Trockenfleisch, Ziegenwurst, Sirup, Gemüse süss-sauer.

Schade, ist niemand zu Hause, ich hätte gerne ein grösseres Stück Ziegenkäse gekauft. Nun dürfte jedmensch klar sein, warum ich immer wieder zwei Fahrradtaschen mit mir führe.

12.50 fotografiere ich in der Fuube, an der alten Strasse zwischen Gsteigwiler und Wilderswil, aus nächster Nähe einen bergwärts fahrenden Zug der Schynige Platte-Bahn.

Einen weiteren kurzen Halt muss ich in Wilderswil bei der Kirche Gsteig, dem Gasthof zum Steinbock und der alten gedeckten Holzbrücke über die Lütschine machen.

13 Uhr ist vorbei, da trete ich wieder kräftig in die Pedale. In Matten sehe ich von Weitem das Wahrzeichen der Region die Kugel des Jungfrau Parks.

2003 eröffnete der Bücherschreiber (und Fantast) Erich von Däniken hier seinen Mystery Park.

Ich frage mich, wie viele Pleiten der Park bis heute durchmachen musste, wieviele gutgläubige Menschen hier ihr Geld verloren haben.

Heute sind die Mystery-Bauten am Rande des ehemaligen Militärflugplatzes wiederum hinter mehrfachen Abschrankungen verschwunden.

Bevor ich Interlaken erreiche muss ich noch kurz das Panorame der Berge Richtung Westen

und Norden studieren

Viertel nach eins wechsle ich im Schatten, hinter der Mauer des Schlosses Interlaken den ersten Akku meines Dreirads.

Nun muss ich mich sputen.

2 Minuten vor 2 betrete ich die Räumlichkeiten der Physiotherapie Eggenschwiler. Die Lymphdrainage hat mir gut getan.

Allerdings bin ich nun so müde, dass ich daheim sofort einschlafe und erst wieder erwache, als die mörderisch laute Luftwaffe kurz nach 21 Uhr abends zu ihren nächtlichen Übungsflügen startet.

Werde ich das noch erleben, dass diese potentiellen Mörder mitsamt ihren extrem lauten Jets verschwinden und nicht mehr fliegen dürfen!?!

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