Wie schon gewohnt, kann ich mich auch heute, erst nachmittags um viertel vor drei, das heisst um 14:45

zu einem Dreiradausflug aufraffen.

Ich bin voller Energie, fahre mit nicht unter 25 km/h am rechten Brienzerseeufer entlang nach Interlaken und weiter ohne anzuhalten über Wilderswil ins Lütschinental.

1 Stunde nach der Abfahrt von Brienz überquere ich in Zweilütschinen die weisse Lütschine und fahre Bachaufwärts der schwarzen Lütschine.

Trotzdem dass es Mittwoch ist, ist auf der Hauptstrasse ein beachtlicher Verkehr. Ab Gündlischwand pedale ich deshalb, soweit es möglich ist, auf dem ausgeschilderten Radweg bergan nach Lütschental — Burglauenen — Schwendi.

Als sich das Massiv des Wetterhorns und des oberen Grindelwaldgletschers und des Rosenhorns in mein Blickfeld schieben, bin ich schockiert! Ich muss anhalten, traue meinen Augen nicht. Es stimmt mich unendlich traurig, wie stark die Gletscher gemindert haben beziehungsweise verschwunden sind.

Wann werden wir Erdenbewohner endlich aufwachen und das Klima aktiv wieder schützen. Muss sich das Wasserschloss Schweiz zuerst in eine trockene Felsenwüste verwandeln, bevor wir uns um die Umwelt kümmern?!?


In Burglauenen endet der Radweg in einem steilen Treppenweg. Sowas mag ich gar nicht, diese Scheiss-Strassenbauer versuchen alles um die 2- und 3-Radfahrer von ihrem gesunden Tun abzubringen! Also fahre ich fortan auf der Hauptstrasse und kümmere mich nicht um den sich hinter mir stauenden Autoverkehr.



In Schwendi unterhalb von Grindelwald wechsle ich wiederum auf die andere Lütschinenseite und fahre Richtung Gummenbach und Wärgistal.

Ich sehe gleich mehrere Autofahrer-Navi-Verkehrsschilder. Es scheinen immer noch viele Autofahrer lieber die Landschaft zu geniessen anstatt auf die Strasse und den zu befahren den Weg zu achten.






Am Eiger Express haben die Probefahrten begonnen. Auf jeder der 2 sichtbaren 26 Personen Kabinen sitzt ein Monteur, der die Milimeter langsame Fahrt beobachten muss.

Die Kabinen selber sind, aus weiss nicht was für Gründen, auch immer noch hinter weissen Folien abgedeckt und machen nicht gerade gute Werbung!

Nach der für den 5. Dezember 2020 angesetzten Eröffnung, werde ich die neue Bahn sicher auch mal besuchen und befahren. Innert 2 Stunden ab Brienz, beziehungsweise 3 Stunden ab Bern, soll dann das Jungfraujoch in ÖV-Verkehrsmitteln erreicht werden können. Eine knappe Stunde, die die gehetzten Touristen aus aller Welt so einsparen können. Noch weniger Touristen als bis Dato werden dann die Gletscherorte Grindelwald, Lauterbunnen, Wengen und den Bödelihauptort Interlaken besuchen und dort verweilen bzw übernachten.


Ich rolle noch bis zur Bahnstation Grindelwald Grund.

Beobachte den interessanten Bahnbetrieb und hänge ein paar Gedanken nach. Wie wird sich wohl die Eröffnung des Eiger Express auf den Verkehr der Eisenbahn auswirken? Hat die eiserne Bahn am Boden, noch eine Zukunft? Vielleicht verkehrt die Wengernalpbahn zwischen Grindelwald Grund und der Kleinen Scheidegg dann nur noch saisonal!? Vielleicht wird sie in den nächsten Jahren gar eingestellt und zurückgebaut?

Nun kehre ich um, es ist unterdessen ja auch schon halb 6 (17.30 Uhr). Zeit für die Heimkehr.




Der Verkehr auf der Strasse ist enorm. Dennoch ziehe ich heute Abend die Hauptstrasse dem nicht durchgängig breiten und asphaltierten Radweg vor. Der Autoverkehr in der Kolonne wird durch zwei Baustellen mit wechselseitiger Verkehrsregelung zusätzlich erschwert. Ohne Probleme kann ich daher das Tempo der Autokolonne, 30-60 Stundenkilometer einhalten.
Immer wieder hat es aber hirnlose Autofahrende, die mich mit aufheulendem Motor überholen um kurz vor mir dann scharf abzubremsen bzw mich auszubremsen. Einmal kann ich nur mit Mühe und Not eine Kollision vermeiden. Ich klopfe an die Autokarosserie und schimpfe lautstark. Der Mann ist ob seines Tuns und den Folgen sichtlich noch mehr als ich erschrocken.
Mit Handzeichen bittet er mich um Entschuldigung und bittet mich ihn zu überholen. Bis ich in Zweilütschinen zum Bahnhof hin abzweige, bleibt er hinter mir.


Hier fotografiere und filme die Vereinigung beziehungsweise das Trennen von Zügen aus Lauterbrunnen und Grindelwald nach Interlaken Ost und umgekehrt.





Auch den weiteren Weg bis Wilderswil, fahre ich auf der Hauptstrasse. Der Verkehr ist nun noch dichter und langsamer, dafür komme ich rascher voran als auf dem grösstenteils nicht asfaltierten Radwanderweg.

Ich werde diese schöne Strecke talwärts ein anderes Mal auf dem Radweg befahren.
18:30 Uhr fahre ich in Interlaken am Rand der Höhenmatte am Riesenrad vorbei. Bis Dato habe ich es leider noch immer nicht geschafft, einmal wenigstens auf dem Riesenrad zu fahren.






10 vor 7 (18.50) überquere ich die Aare beginne mit dem Anstieg nach Ringgenberg die letzte Teilstrecke des heutigen Ausflugs.




Entlang dem Brienzersee beginnen sich die Berge zu verfärben.




Ein prächtiges Schauspiel!


Immer wieder muss ich kurz anhalten, die Aussicht und die Stimmung geniessen.



Kurz vor 8 Uhr abends erreiche ich mein Heimatdorf.




Es dunkelt schon früh.


Kurz nach 20 Uhr bin ich zu Hause.