Es ist viel kühler heute Morgen, der Sommer hat sich verabschiedet. Die Wetterprognosen sind miserabel, morgen soll es hier in Nürnberg noch maximal 15 Grad warm sei . Ich mag gar nicht raus aus dem Bett, beschliesse dann aber, angesichts der mangelnden Ausrüstung mit Winterkleidern meine Deutschlandferien vorläufig zu unterbrechen und heim zu reisen.
Ein wunderbares Frühstück mit Rohkost und wenig Brot muntert mich etwas auf. Verlasse das Hotel kurz vor 11 Uhr. Finde ein günstiges Billett nach Schaffhausen – 22 Euro, dass heisst halb soviel wie mich die Fahrt hierher mit dem europäischen Eisenbahnerhalbtax gekostet hat.
Kaum im IC um 11.39 eingestiegen, prasselt harter Regen aufs Wagendach. Aalen umsteigen, dies ist der Nachteil der günstigen Reise, ich muss bis Schaffhausen total 2 Mal umsteigen, die Reiseroute führt nicht durch die schwäbische Metropole und die Brutto-Reisezeit ist 30 Minuten weniger lang. Dieselpendolino auf der Brenzbahn, über die Europäische Wasserscheide nach Ulm. Der Zug ist rappelvoll, viele Stehplätze, trotzdem wird bogenschnell gefahren, der Zugbeglleiter lässt sich nicht blicken. Ulm, rasches Umsteigen in einen ebensolchen bogenschnellen IRE. Treffe Eisenbahnfreunde, die an den Bodensee in die Ferien fahren. Auch dieser Zug wird immer voller, zur Hauptsache sinds nun aber SchülerInnen auf Klassenfahrt, die essen, trinken, Radau machen und rumkreischen.
16.25, mit 10 Minuten Verspätung treffen wir in Schaffhausen ein. Anschlusszug weg, Fähre mit dem IC 187, aus Stuttgart kommend, weiter nach Zürich HB. Gerempelt beim Umsteigen, packe meine Sachen fester in die Hand. Erneutes Gerempelt bei den Gratiszeitungen, glaube davongekommen zu sein, muss imInterregio nach Luzern dann aber feststellen, dass mein Etui mit dem Notengeld, dem Generalabonnement, den Kredit-, Debit- und Kundenkarten offenbar doch eineN neueN BesitzerIn gefunden hat. Mobilfon, Klassenwechselmehrfahrtenkarte, festgebundene Schlüssel sind mir geblieben.
Beichte dem Zugchef mein Problem, darf auch ohne gültigen Fahrausweis nach Luzern reisen, erstelle im Zug eine online-Verlustmeldung, melde mich aber wegen einem Abwicklungsproblem auch noch auf dem SBB Fundbüro. Weiter mit der Zentralbahn nach Meiringen und Brienz.
Es war eine wunderschöne Auslandsreise!
Ich habe tolle Leute angetroffen und neue nette Leute kennengelernt!!
Kaum dass ich die Grenze zur Heimat passiert habe werde ich beklaut. Dies macht mich traurig, stimmt mich nachdenklich!!!