22.02.2023, am Bundesbrief vorbei

Erstaunlich schöner Himmel, trotz schlechter Prognose.

Brienz ab 08.25 Uhr, sehr schönes Licht.

Heute habe ich mal wieder Glück. Der Zugchef versteht sich als Kundenbegleiter. Obwohl das Bistro in Zugsmitte noch nicht geöffnet ist, serviert der dienstbeflissene Zugbegleiter einen frischen Kaffee.

Anstieg zum Brünigpass. Auf den südseitigen Schattenhängen liegt der Schnee noch fast bis zum Talboden.

Lungern

Der Lungernsee ist noch nicht ganz voll. Der See liegt trotzdem ganz ruhig da, so dass sich alle Berge darin spiegeln können.

Da vorne am Seeende liegt Kaiserstuhl noch still im Schatten. Wie heissen die Berge und Hügel im Hintergrund? Ich jedenfalls habe trotzdem dass ich im Geografieunterricht interessehalber immer aufgepasst habe, immer noch Schwierigkeiten die Berge richtig zu benamsen.

Welches ist der Pilatus und welches ist das Tomlishorn, die Windegg, das Matthorn. Auflösung der Fotorätsel am Ende des Tagesberichts.

Kaiserstuhl

Kurz vor Giswil und dem Sarnersee leuchten die Gipfel des Berner Oberlands noch einmal besonders schön. Im Vordergrund ist das Motel am Kaiserstuhl zu sehen.

Siehst Du den Hausberg der Brienzer gegenüber vom Dorf, hoch über dem Brienzersee, die Oltschiburg. Besonders schön, wenn auch ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, stehen der Wildgärst, der Garzen und das Wandelhorn da.

in der Bildmitte liegt Oberwilen am ruhigen Sarnersee

09.55 in Luzern, umsteigen auf die S-Bahn nach Küssnacht am Rigi — Immensee — Arth-Goldau — Schwyz.

Der Ausblick aus dem fahrenden Zug oberhalb der Wartenfluh auf die Luzernerbucht des Vierwaldstättersees, kurz bevor der Zug die Richtung abrupt Richtung Meggen und Küssnachtersee ändert, gefällt mir immer sehr. Schreckhorn und Wetterhorn sind noch knapp zu sehen. Esel, Tomlishorn und Mittagsgüpfi heissen die markanten Gipfel der Pilatusgruppe, kennst du die Berggipfel? Auflösung am Schluss des heutigen Berichts.

In Schwyz steigen wir aus bzw um. Hier begegnet uns ein Giruno, der beste internationale Zug (gebaut von der schweizerischen Stadler) der seit der Ära der Vierstrom TEE in der Schweiz verkehrt.

In einem Bus der AAGS (Auto AG Schwyz) fahren wir Richtung Muotatal. Ein paar hundert Meter bevor wir Schwyz Zentrum erreichen, fahren wir am Bundesbriefmuseum vorbei.

So einen Unterstützungs- und Beistandsvertrag wie ihn die Schweiz seit den ersten Augusttagen des Jahres 1291 hat, müsste auch die Ukraine haben. Es steht da nämlich geschrieben:

Das öffentliche Ansehen und Wohl erfordert, dass Friedensordnungen dauernde Geltung gegeben werde. – Darum haben alle Leute … im Hinblick auf die Arglist der Zeit zu ihrem besseren Schutz und zu ihrer Erhaltung einander Beistand, Rat und Förderung mit Leib und Gut …. zugesagt gegen alle und jeden, die ihnen oder jemand aus ihnen Gewalt oder Unrecht an Leib oder Gut antun. – Und auf jeden Fall hat jede Gemeinde der andern Beistand auf eigene Kosten zur Abwehr und Vergeltung von böswilligem Angriff und Unrecht eidlich gelobt in Erneuerung des alten, eidlich bekräftigten Bundes, – jedoch in der Weise, dass jeder nach seinem Stand seinem Herren geziemend dienen soll. – Wir haben auch einhellig gelobt und festgesetzt, dass wir … durchaus keinen Richter, der das Amt irgendwie um Geld oder Geldeswert erworben hat oder nicht unser Einwohner oder Landmann ist, annehmen sollen.

Dem Despoten und Gewaltherrscher Putin ist aktuell nicht nur die Ukraine, sondern scheins ganz Europa und die westliche Welt ausgeliefert. Alle Regierungen Westeuropas, inklusive der schweizerischen Regierung und insbesondere unser Bundespräsident Cassis schei..en vor lauter falschem Respekt bzw Angst gegenwärtig in die Hosen!

Ja, es gibt leider sogar Parteien (SVP, schweizerische Volkspartei, …) und Gruppierungen (Freiheitstrychler, …) die dem Diktator Putin gegenwärtig ganz offiziell huldigen und ihn meist indirekt, aber auch ganz direkt, hauptsächlich um des schnöden Mammons Willen, offen unterstützen.

Wir steigen nicht aus, sondern fahren weiter, überblicken noch einmal die Ebene des Talkessels von Schwyz,

bevor die Strasse dann ins enge Tal der Muota hinein führt. Im Süden steigen Fronalp- und Chlingenstock mit dem Ski- und Wandergebiet Stoos und im Norden die Myten empor.

Kurz vor 11:30 Uhr steigen wir an der Talstation der neuen Stoosbahn aus. Die neue Talstation der neuen Standseilbahn ist rund 350 Meter weiter im Tal innen, da wo der Berg offenbar noch weniger stark zerbröselt und abrutscht und wo ein schnurgerader Streckenbau bis zum Dorf möglich war.

Die neue Bahn hält einige Rekorde und Innovationen: steilste, für den öffentlichen Personenverkehr gebaute Standseilbahn, 110 Promille bzw 47,7 Grad. In der Tal- wie auch in der Bergstation sind die Gleise vollkommen eben. Dies schafft für alle Reisenden einen leichten, stufenfreien Zugang. Gütertransport auf einer ebenfalls immer waagerechten Plattform. Die 4 zylindrischen Kabinen bieten je 34 Personen Platz. Es fährt kein Wagenführer mit, Fahrzeuge und Strecke werden von ferne überwacht, das ganze Gelände ist eingezäunt. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 10 Meter je Sekunde d.h. 36 Stundenkilometer.

Es warten nur etwa 60 Menschen auf die Fahrt. Als die Ausgangstüre aufgeht, wird trotzdem rücksichtslos gedrängelt. Ich kann nicht mehr so schnell laufen, also drängeln sich alle Unanständige an mir vorbei um einen der wenigen (total 20) Sitzplätze zu ergattern. Ich werde hin und her geschubst, habe plötzlich etwas Spitziges in der Kniekehle und kurz darauf einen Skihelm an den Rippen. Die Skifahrer*innen drängeln als würde gleich die letzte Bahn abfahren.

Alle Sitzplätze belegt mit Sportlern, also stehe ich und halte mich krampfhaft an einer Stange fest.

DIese Anblick erinnert mich an die Bilder meiner letzten Darmspiegelung.

Noch hat es auf dem Stoos genügend Schnee um Skifahrern zu können. Um es wenigstens etwas winterlich aussehen zu lassen, wurde der Vorplatz zur Bahnstation trotzdem mit Kunstschnee, der nun langsam schmilzt und pflotscht, eingedeckt.

Ich mag nicht in Skispuren und auf vereisten Flächen ins Dorf laufen und womöglich wieder von einem Skifahrer der sein Gerät nicht beherrscht angefahren werden. Die Kniekehle schmerzt noch immer höllisch (am Abend sehe ich da wo mich der Wintersportler traf einen blutunterlaufenen blauen Flecken).

Wir steuern die gerade neben der Station liegende Stoos-Lodge, ein vor 2-3 Monaten eröffnetes ****Hotel an. Auf den ersten Blick sieht das Haus von aussen nicht gerade anmächelig (anlockend) aus. Das Restaurant ist ein Mix aus bedientem und Selfservice Geschäft. Immerhin bedient uns ein fröhlicher junger Mann, der uns bereitwillig alles erklärt.

Leider ist das Schweinskotelett hart, trocken und zäh wie Leder und der Salat, wie alles andere auch, sehr überteuert! Henusode, wir werden wahrscheinlich längere Zeit nicht mehr hierher kommen, zumal auch die Zimmer recht teuer sind!

Um 14:10 Uhr fahren wir bereits wieder bergab.

An der Talstation haben wir noch Zeit die Tafeln zur alten und zum Bau der neuen Stoosbahn zu studieren.

Um 14:40 Uhr erreichen wir in einem Bus der AGs Schwyz Zentrum, wo wir auf einen anderen Bus umsteigen, der uns über Brunnen und Gersau

nach Vitznau (Ankunft 15.23) fährt. Der Bus würde zwar über Weggis direkt nach Küssnacht am Rigi, wo ein Bahnanschluss nach Luzern besteht, weiter fahren.

Wir haben uns aber entschlossen, mit dem nächsten Schiff, dh um 15.49 direkt nach Luzern zu reisen. Vorher haben wir noch genügend Zeit, um auf dem Bahnhofplatz herum zu lungern, sowie die Infratruktur, das Rollmaterial der Rigi Bahnen und anderes mehr anzuschauen.

Die neuen Züge der Rigi Bahnen sind sowohl in der Farbgebung, wie auch im Design sehr gewöhnungsbedürftig!

Ich hoffe, dass zumindest das Personal einen einigermassen angenehmen Arbeitsplatz erhalten hat.

Was ist das?
Dies ist meines Wissens die erste Drehscheibe mit 3 Gleisen!

Sehr viele Reisende fahren heute, an einem stink normalen Werktag, mit dem Schiff. Wir lassen uns Zeit mit einsteigen, wir haben 1. Klasse Fahrausweise und müssen nicht um einen Sitzplatz kämpfen. Wir haben unwahrscheinliches Glück, dass wir auf dem Oberdeck, noch den letzten Fenstertisch in der 1. Klasse, für uns in Anspruch nehmen können.

Diese Schifffahrt ist einmal mehr ein wahrer Genuss. Die winterliche Sicht auf die umliegenden Berge und die Schiffe gefallen uns.

Da wir auf dem Stoos keinen Kaffee trinken konnten, genehmigen wir uns jetzt einen Kaffee und ein Stück schön feuchte Zuger Kirschtorte.

16:47 Uhr erreichen wir Luzern. Herzliche Verabschiedung von Rolf. Um 17:06 Uhr reise ich im Panorama Express (es gibt ja leider gar keine anderen Züge mehr) nach Brienz.

Den längsten Teil der letzten Teilstrecke des heutigen Ausflugs verschlafe ich.

Auflösung der Fotorätsel.

Hast du die Berge richtig benamst?

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..