In den letzten drei Tagen hat es in der Mitte von Griechenland und in Chalkidiki heftig gestürmt. An Ausflüge oder das Baden im Meer war nicht zu denken. Die Behörden empfahlen ganz allgemein, zu Hause zu bleiben und sich auf eventuell notwendige Evakuierungen vorzubereiten.
In Volos sind innerhalb von 24 Stunden 200 Tonnen Wasser auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern gefallen (200 Milimeter). In Zagora im Pilion-Gebirge wurden 516 Liter Wasser je Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gemessen und innerhalb von zwei Stunden 12.000 Blitze registriert.
Heute nun wagen wir es erstmals wieder einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Das Ziel heisst Nea Potidea, das nördlichste Dorf Kassandras. Unmittelbar nördlich davon führt der Kanal von Nea Potidea durch.



Nea Potidea
Der Ort wird quasi entzwei geschnitten durch die Schnellstrasse von Thessaloniki nach Kassandra.
Nur südlich des Kanals befindet sich das Dorf.


Auf der Ostseite der Schnellstrasse befindet sich der neue Teil von Nea Potidea mit grösstenteils langsam verfallenden Touristenblöcken und Strandanlagen.


Hier ist die Autobahn, die sich an den Hang lehnt kaum sichtbar.

An beiden Enden des Kanals sind Übrigbleibsel ehemaliger Bauten zum Schutz des Kanals sichtbar.


Von Westen der Autobahn, also vom alten Dorf her ist das Brückbauwerk gut zu sehen, aber der Lärm scheint einigermassen erträglich.



Auf der westlichen Seite und südlich der Autobahn befindet sich der Fischerbootshafen und der alte Dorfteil.







Nachdem wir genug vom Kanal gesehen haben, fahren wir ins Dorfzentrum, um in einem Kafenion einen kleinen süssen Snack zu essen und einen Kaffee zu trinken.


Kurz vor 13 Uhr, ich habe schon mächtig Hunger, wird klar, dass Yvonne und Michali ein anderes Tagesziel als Nea Potidea vor Augen haben: Nea Teneda, 20 Kilometer nördlich des Kanals, etwas nordöstlich von Nea Moudania.
Auf der grossen Autotrasse überqueren wir Nea Potidea und den Kanal.



Bald schon verlassen wir jedoch die grosse Strasse und fahren auf kleinen Strassen übers Land. Bald sind links und rechts der Strasse nebst Olivenbäumen etliche Pistazien – Plantagen auszumachen.


Ich habe die Bäume nicht gerade sofort erkannt und frage nach. Also hält Michali an und pflückt mir einen Zweig, noch grüner unreifer Pistazien, die einen herrlichen leicht harzigen Duft verbreiten.

Nea Teneda
Der Akku meines Handys ist leer, hat vielleicht sogar den Geist aufgegeben.also nur diese eine Foto der Dorfkirche. Die Landdörfer wirken entvölkert, der Sommer ist vorbei.

Zum Kaffee den es hier auf dem Dorf nicht gibt, fahren wir an den Strand: Paralia Dionysiou etwas nördlich von Nea Moudania.

Mit Ausblick auf Strand und Meer trinken wir unseren Verdauungskaffee.

Ich fühle mich seltsam leer, frage mich, ob ich allenfalls wieder eine Infektion habe.


